Champ d’Influence und Mémoire du Futur von Les Eaux Primordiales entführen uns heute in die Vergangenheit und in die Zukunft zugleich. Damit schafft Arnaud Poulain, seines Zeichens Gründer von Les Eaux Primordiales, wieder einmal das, was ich in früheren Rezensionen bereits als Poulainsches Paradoxon bezeichnet habe (nachzulesen hier und hier).
Champ d’Influence – Feld des Einflusses
Was will uns Les Eaux Primordiales bzw. Arnauld Poulain mit dieser Duftbezeichnung sagen? Auf den ersten Blick stehe ich ratlos da. Doch der Pressetext führt mich auf eine Spur, die mir plausibel erscheint.
Eine Hommage an Arnauds Großvater. Ein klassischer, aromatischer und lebhafter Rasierschaum-Akkord. Aldehyde, Fougère-Akkord. Eine besondere Komposition voller Emotionen.
Champ d’Influence / Feld des Einflusses / Die erleuchtete Stimmung dieser Komposition ist eine wundervolle Hommage an die Rasur seines Großvaters, eines Landwirts, die Arnaud Poulain mit Faszination im Badezimmer der Familie beobachtete. Dieser Neo-Fougère, der Zitrone, Lavendel, Geranium und Vetiver enthält, strotzt vor neuer Frische und erinnert stark an den kostbaren Vintageduft der Barbershops.
Der landwirtschaftlich aktive Großvater scheint eine große Inspirationsquelle für den jungen Arnaud Poulain gewesen zu sein. Ihn hebt der französische Parfümeur und Wissenschaftler in seiner Vita extra hervor, ihm räumt er in seiner Erläuterung über die eigene Entwicklung vom Wissenschaftler zum Parfümeur einen besonderen Platz ein.
So ist es aber nicht der Duft von Heu und Stroh der Poulain zu Champ d’Influence inspirierte, sondern der Duft der Rasurartikel des Großvaters.
Für seine Hommage an den eigenen Opa konsultierte Arnaud Poulain von Les Eaux Primordiales die Parfümeurin Amélie Bourgeois und kreierte mit ihr den Duft aus folgenden Ingredienzien: Zitrone, Lavendel, Geranium, Vetiver und Aldehyde.
Olfaktorische Reise in die Vergangenheit
Was soll ich sagen? Les Eaux Primordiales haben mit Champ d’Influence einen authentischen Rasierwasserduft herausgebracht. Eine wunderschöne und weiche Zitronennote eröffnet den Duft, begleitet von herbem Lavendel und den dezent rauchig-holzigem Vetiver. Geranium sorgt mit kühlen Nuancen für ausgewogene Frische.
Auch im Ausklang zeigt sich Champ d’Influence überaus harmonisch. Weiche und holzige Noten mit leicht rauchigen und zitrischen Akzenten bilden die Basis des Rasierwasserdufts aus dem Hause Les Eaux Primordiales. Mir gefällt diese fougèrig-holzige Duft sehr gut. Maskulin, herb und aromatisch spielt Champ d’Influence mit den klassischen Noten eines Aftershaves und interpretiert diese neu. Modern und zeitlos, unaufdringlich und dennoch wahrnehmbar. Eine wunderschöne Kreation, die Arnaud Poulains Erinnerung an den Großvater am Leben erhält. 🙂
Mémoire du Futur – Zukunftserinnerung
Mémoire du Futur ist eine Neuinterpretation des klassischen Chypres und damit Les Eaux Primordiales’ Hommage an die großen Parfumklassiker des frühen 20. Jahrhunderts.
In den 20ern wurde Jacques Guerlain von N°5 inspiriert und Ernest Beaux von Shalimar. Manche sagen, dass „Cherlain“ aus der gegenseitigen Bewunderung dieser beiden Parfümeure entstand. Dieser schneidige Chypre ist Arnauds Hommage an diese beiden Monumente der klassischen Parfümerie. Eine besondere Komposition voller Emotionen.
Mémoire du Futur / Erinnerung der Zukunft / Was hat dieser Chypre, was andere nicht haben? Seine Verwegenheit besteht darin, dass er nicht vintage, sondern retrofuturistisch ist. Ein „synthetischer“ Chypre ohne die leiseste Koketterie.
Die Geschichte ist schön: Rose, Iris, Nelke und Veilchen, die ein Vorspiel aus Aldehyden verlängern. Der Chypre wird neu erfunden, ohne in einen altmodischen Stil zu verfallen: eine wahre Herausforderung. Ist letzten Endes nicht die Vergangenheit die Erinnerung der Zukunft …?
Einmal mehr zog Arnaud Poulain für die Kreation von Mémoire du Futur die Parfümeurin Amélie Bourgeois zurate. Gemeinsam wählten sie die Ingredienzien Aldehyde, Rose, Iris, Nelke und Veilchen für ihre Neuinterpretation des klassischen Chypre von Les Eaux Primordiales.
Les Eaux Primordiales’ Erinnerung der Zukunft
Sehr weich und mit würzig-floralen Noten startet unsere Duftreise mit Mémoire du Futur. Die Iris verwandelt den Duft mit ihrer typischen moschusartigen Pudrigkeit in einen cremigen und äußerst geschmeidigen Wohlfühlduft, der von zarten Blütennoten untermalt wird.
Eine dezente Seifigkeit wohnt Mémoire du Futur inne, ebenso wie eine subtile Bubblegumnote. Doch dominierend ist die Pudernote, die Mémoire du Futur von Anfang bis Ende bestimmt.
Die Kreation aus dem Hause Les Eaux Primordiales zeichnet sich durch eine starke Komplexität aus. Der Duft ist sehr engmaschig und durch die Beinahe-Alleinherrschaft der Iris sehr pudrig-cremig.
Irisfans werden an Mémoire du Futur sicherlich große Freude haben. Ich für meinen Teil bin sehr angetan von dieser Kreation und freue mich auf nächste Woche, wenn es wieder heißt: Willkommen in der Duftwelt von Les Eaux Primordiales. 🙂
Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch eine schöne Restwoche!
Liebe Grüße
That is really nice to hear. thank you for the update and good luck.
That is really nice to hear. thank you for the update and good luck.