Ich habe jetzt extra nachgeschaut: Mitte Mai hatte ich das letzte Mal von Neuigkeiten berichtet, genauer: am 17.05.10. Jetzt scheinen alle Häuser aus dem (vorgetäuschten?) Winterschlaf erwacht zu sein und kündigen, von Muse und Sommer geküßt, so vieles Neues an, daß ich gar nicht alles in einen Artikel packen kann. Ergo: Augen auf, heute und Anfang der kommenden Woche gibt es einiges zu entdecken!
Die Rosenfranzosen von Parfums de Rosine erweitern ihren Rosengarten um eine neue Rose für Herren: Rosissimo, nach Rose d’Homme und Twill Rose die dritte im Bunde. Als „clear signature perfume“ bezeichnet, das durch Stärke und Eleganz beeindruckt, wird der Duft als hesperidischer Floraler angegeben. Die Duftnoten: Grapefruit, Zitrone, Bitterorange, Verbena, Rosmarin, Jasmin, Freesie, Rose, Hölzer, Leder, Labdanum, Tannenbalsam, Vetiver, Leder, Eichenmoos. Wie immer erhältlich in den beiden gängigen Größen – 50 und 100ml.
Ebenfalls ein neues Röschen kommt von Annick Goutal: Rose Splendide, für den September angedacht, ist eine Kreation der – sozusagen – Hausparfumeurin von Goutal, Isabelle Doyen, und eine Hommage an die Inhaberin, an Annick Goutal und deren Leidenschaft für Rosen. Diese sind natürlich auch im Duft, darüber hinaus unter anderem Birne und Magnolie, was alles in allem einen frisch-fruchtiger und dezent-grünen Duft ergeben soll. – Wenn ich mich hier an das entzückende Birnendüftchen Petite Chérie erinnere und an einen der einzigen Weißblüher, nach dem ich süchtig bin, der zauberhafte Un Matin d’Orage… dann hört sich das durchaus vielversprechend an, ich bin gespannt Frau Goutal!
Wenn wir schon beim seltenen Thema Birne(n) sind – Jo Malone präsentiert uns ab September ebenfalls einen neuen Duft, nämlich English Pear & Freesia, inspiriert von dem Gedicht Ode to Autumn des britischen Romantikers John Keats. Geschaffen von Christine Nagel, die jetzt wohl häufiger mal im Hause Malone verkehrt und werkelt, enthält er folgende Duftnoten: Birne, Freesie, Ambra, Patchouli, weißer Moschus.
Jean-Claude Ellenas Tochter Celine Ellena huldigt den Russen, das französische-russische Jahr zelebrierend, und präsentiert mit The Different Company De Bachmakov, inspiriert durch die russischen Wurzeln des Kreativdirektors und Flakondesigners Thierry de Baschmakoff, von dem hier ein interessantes Interview zu lesen ist. Dieser erklärt zu dem Duft, daß sich das Land seiner Herkunft eben nicht nur mit Kalachnikovs, Wodka und Babuschkas zusammenfassen läßt und er zusammen mit Madame Ellena einen Duft kreieren wollte, welcher die immense Geographie, deren Dimensionen, die Landschaften, den kulturellen Reichtum einzufangen vermag. Und ja, dazu gehört wohl doch auch ein Schuß Alkohol, denn Wodka ist sehr wohl in geeister Variante als subtile Note angegeben, darüber hinaus grüne Noten, die die Weite der Landschaft(en) abbilden zu suchen sowie Hölzer und Blüten für deren Varietät. Die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Muskat; Herznote: Shiso, Korianderblätter, Freesie; Basisnote: Zedernholz, Moschusnoten und „weiche Kreide“ (ja!). Vorerst (?) nur in der gewohnten 90ml-Größe erhältlich.
Holzig geht es auch bei der ubiquitären Frau Kawakubo zu, dem Mastermind von Comme des Garçons, die uns ebenfalls mal wieder mit Neuem beglückt: Wonderwood, eine „positive Überdosis“ an Hölzern, holzigen Noten und Noten, die hölzern wirken sollen aber eigentlich synthetischer Natur sind und als „Wood gone mad“, als verrückt gewordenes Holz bezeichnet werden in dem Pressetextchen. Diese holzige Idee führt hoffentlich nicht auf einen Holzweg – ich scharre schon mit den Hufen – und beinhaltet Noten von Pfeffer, Bergamotte, Muskat, dem obligatorischen Weihrauch, Cristalon (ein synthetischer Akkord, wohl floral-fruchtig mit rosigen Anklängen und pflaumig-apfeligen), Cashmeran, Guajakholz, Zedernholz, Sandelholz, Vetiver, Oud und Kümmel. Der Duft sollte diesen Monat erscheinen und uns hier hoffentlich auch bald erreichen.
Hier geht’s zum Videoclip zur Duftveröffentlichung – gemacht von den berühmten Quay Brothers:
Von Diptyque kommt im September nun nach Vetyverio etwas recht ungewohntes, nämlich ein neuer Unisexduft, welcher eine „einzigartige Interpretation der Vanille“ sein soll – Eau Duelle. Entwickelt von Fabrice Pellegrin ist es wohl ein eher würziger Geselle, zumindest den Ingredienzen nach zu urteilen: Kardamom, Wacholder, Elemiharz, Safran, schwarzer Tee, Ambra und Rotangpalme (Calamus).
Etwas früher sind noch L’Occitane dran: Im August erscheint deren limitierte Edition Calanques, inspiriert durch die gleichnamigen Calanques in, logisch: Frankreich. Wikipedia erklärt uns, daß ein Calanque ein „enges, steilwandiges Tal im Kalkgestein am Rande des Mittelmeeres, das teilweise vom Meer überflutet ist und dadurch fjordartigen Charakter hat.“ Besonders bekannt sei das Massif des Calanques im Süden Frankreichs – und genau jenes stand Pate für L’Occitane. Die Noten der Serie, von der es Eau de Toilette, Duschgel, Seife, Badesalz, Körpermilch und ein Körperpeeling geben wird: Kopfnote: Mandarine, Orange, Mastixharz, Zitrone; Herznote: Jasmin, aquatische Noten, Fenchel; Basisnote: Zypresse, Hölzer, Benzoeharz, Pinie.
Das war noch längst nicht alles – wie versprochen geht es nächsten Montag weiter mit den Neuigkeiten. Bis dahin wünsche ich Euch ein wunderbares Wochenende, genießt das Wetter!
Liebe Grüße,
Eure Ulrike
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