Zugegeben, der Titel ist ketzerisch. Denn es geht dieser Tage absolut nicht darum, ob Schutzmasken nun „hot“ sind oder nicht. Optik ist nicht entscheidend, Sicherheit ist der entscheidende Aspekt, die der anderen und die von einem, von uns selbst. In den meisten Ländern ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes zu Zeiten von COVID-19 Pflicht, zumindest in bestimmten Teilen des öffentlichen Raums. COVID-19 weilt leider immer noch unter uns und das wird sich vermutlich in nächster Zeit auch nicht ändern. Insofern werden uns diese partiellen Gesichtsbedeckungen vermutlich noch eine ganze Zeit begleiten.
In diversen asiatischen Ländern, die mehr Erfahrungen mit Ausbrüchen von Virusinfektionen bzw. Epidemien haben, ist das Tragen der Maske schon seit Jahren gängig und gilt weder als sonderbar noch als übervorsichtig, sondern schlicht als Zeichen des Respekts und der Rücksichtnahme bezüglich der Mitmenschen. Und ich muss gestehen, dass ich mich mittlerweile etwas dafür schäme, asiatische Touristen vor einigen Jahren noch belächelt zu haben, wenn man sie hier mit Selfiestick und Mundschutz urlauben sah. Denn wer es einmal erlebt hat oder zumindest nahe dran war an einer Epidemie oder auch Pandemie (SARS), der ist vermutlich einfach geprägt. Wir werden sehen, wie es bei uns nach COVID-19 sein wird – ich bin mir aber relativ sicher, dass ich selbst danach auch nicht mehr so schnell jene leichtlebige Unbeschwertheit an den Tag legen kann hinsichtlich der Gefahr von Ansteckungen egal welcher Art.
Weil wir, weil ich mich hier im Blog immer wieder auch mit Themen wie Kunst, Kultur, Design und Mode beschäftige und vor einiger Zeit beschlossen habe, COVID-19 im Gegensatz zu vielen anderen, eher fiesen gesellschaftlichen, politischen oder ähnlichen Themen NICHT unter den imaginären Tisch fallen zu lassen, möchte ich mir sie mir heute vornehmen, die Maske vornehmen. Oder besser: Masken, Schutzmasken, Mund-Nasen-Schutz, weil es uns dieser Tage alle angeht.
Die bisherigen Artikel im Dufttagebuch, die sich mit COVID-19-Verwandtem beschäftigen:
- Weitermachen ja, aber so wie bisher? Meine erste Reaktion im Blog auf COVID-19
- Take This, Corona – Seife rocks: Hygiene in Zeiten von Corona, Händewaschen und meine persönlichen Seifenlieblinge
- In Zeiten von Corona und Home-Office: Was ich derzeit vermisse und was mich umtreibt
- Ich hab die Hände schön: Desinfektionsmittel, die Spuren, die sie hinterlassen und was man dagegen tun kann – Handpflegetipps und meine persönlichen Pflegefavoriten
- Hot Or Not – „Arbeitsuniform“: Home-Office-Klamotten, der eventuelle Impact auf die Business-/Bürokleidung und Überlegungen dazu
- Hot Or Not – Modetrends in Zeiten von COVID-19: Wie Corona, Home-Office und Co. die Mode sowie Fashionstrends beeinflussen – ein Über- als auch ein Ausblick
Die Krux mit den Schutzmasken
Ich wundere mich immer wieder, dass Monate nach Beginn der Pandemie immer noch nicht jeder, mit dem ich in – Social Distancing-gerechten – Kontakt komme, um die Relevanz von Masken weiß.
Stand heute scheint relativ klar zu sein, dass sich beim Sprechen, Husten usw. Tröpfchen als auch Aerosole bis zu acht (!) Meter weit verbreiten können. Trägt man einen einfachen Mund-Nasen-Schutz, ist man selbst nicht komplett geschützt, aber zumindest besser geschützt als ohne Maske. Und, genauso wichtig: man schützt sein Gegenüber, weil sich durch die Maske der Ausstoß an Tröpfchen als auch Aerosolen gravierend verringert, diese darüber hinaus bei weitem nicht in solch hohem Bogen ausgestoßen werden und insofern nur circa zwei Meter weit kommen.
Auf der sicheren Seite ist man selbst nur mit einer speziellen Schutzmaske, die, insofern sie ohne Ventil ist, nicht nur das Gegenüber, sondern eben auch den Träger schützt. Diese filtrierenden (Halb)Masken unterliegen einer Norm. In der EU werden sie als FFP-Masken bezeichnet, wobei Masken ab der Klasse 2 gegen Covid-19 Schutz bieten – FFP2-Masken demgemäß sowie FFP3-Masken, die einen noch höheren Schutz bieten (99% im Vergleich zu > 94 %). In den USA sowie in einigen anderen Ländern heißt das Equivalent zur FFP2-Maske KN95.
Die letzten Monate waren derlei Schutzmasken nicht zu kaufen, weil die Bestände komplett aufgebraucht waren. Staaten überboten sich, um ihr medizinisches Personal zu versorgen, was selbstredend die Preise in schwindelerregende Höhen trieb und viele schwarze Schafe auf den Plan rief. Es wurde gefälscht, was das Zeug hielt: falsche Zertifikate von Stellen, die diese nicht hätten ausstellen dürfen oder auch schlicht Fake-Masken, falsch bedruckte Masken machten die Runde. Ich hatte selbst einmal ein paar Hersteller gegoogelt – für diese fand ich Stichprobentests seitens des CDC, die ihnen eine Wirksamkeit von unter 40 % ausgestellt hatten. Sie waren insofern nicht hilfreicher als ein geupcycelter „Schlübber“ im Gesicht. Die Bunderesgierung hat sich hier auch nicht mit Ruhm bekleckert, hatte sie doch vor einiger Zeit um die 800.000 gefälschte Masken an Ärzte ausgeliefert.
Mittlerweile sind hier und da wieder einige echte FFP2-Masken verfügbar – natürlich nicht zu Preisen, wie sie vor Covid-19 üblich waren, aber immerhin. Worauf achtet man beim Kauf? Auf einen seriösen Hersteller, eine seriöse Bezugsquelle. Und dann bitte trotzdem noch gegenchecken, siehe beispielsweise hier und hier.
Ich persönlich habe mir zuletzt Masken von dem Neusser Unternehmen Medisana gekauft – die ersten FFP2-Masken seit Monaten, bei denen die Zertifikate stimmen. Darüber hinaus denke ich einmal, dass das hinlänglich bekannte Unternehmen keinen Mist verkauft, des weiteren dürften sie zwecks Bezugsquelle davon profitieren, dass sie seit einigen Jahren mehrheitlich in chinesischem Besitz sind. Die Einmal-Masken sind über den Onlineshop der Firma zu kaufen (Name: RM 100) sowie über andere Websites. Einmal ist kein Mal – im Zuge der derzeitigen Knappheit können die Masken, so man Acht gibt, auch mehrfach getragen werden, wenn man nicht akut und hochgradig Viren ausgesetzt ist – siehe dazu im Netz die Hinweise zwecks Mehrfachverwendung.
„Normale“ Mund-Nasen-Masken werden wohl mehrheitlich getragen, ob nun solo oder über einer Einwegschutzmaske (was deren Lebensdauer verlängert). Ich habe mich für Euch einmal umgesehen, was unsere deutschen und deutschsprachigen Unternehmen denn so auf Lager haben – zwei Fliegen mit einem Streich: adrette Maske kaufen und regionale Firmen unterstützen!
Auf eines habe ich geachtet – bei mindestens 60 Grad waschbar sollten sie sein, die Masken. Damit ist man virustechnisch auf der sicheren Seite.
Best of Schutzmasken
Wer Wolford kennt, weiß um die Qualität der Produkte … Ich selbst schätze deren Strumpfhosen sehr, kaufe sie mir allerdings recht selten, weil … ich Katzen habe. Die bekommen sie zwar nicht kaputt, geben aber immerhin ihr Bestes 😉
Die Mund-Nasen-Maske habe ich mir gekauft, in vollstem Vertrauen auf deren Qualität – und wurde nicht enttäuscht – ganz klare Kaufempfehlung! Nebenbei bemerkt: das Material ist nicht nur von exzellenter Qualität, sondern sieht auch noch richtig gut aus.
… natürlich ist es nicht die einzige Maske von Wolford. Es gibt noch eine sehr feminine mit sehr schöner Spitze (leider nur Handwäsche!) als auch weitere Modelle, je nach Geschmack und Stil.
Koziol dürfte einigen bekannt sein – „ideas for friends“ ist der Slogan des im hessischen Teil des Odenwalds angesiedelten Herstellers, der normalerweise für seine meist fröhlich-bunten Haushaltswaren geschätzt wird. Auch hier hat man sich etwas einfallen lassen zwecks Covid-19 – eine waschbare Variante namens HI Community Maske, die zudem mit speziellen Filtern bzw. Filtermaterial ausgestattet ist und in diversen Farben verfügbar ist.
Und, der neueste Streich – ein Face Shield, ein Schutzschild:
Marcell von Berlin, das Streetwear-Label, hat ziemlich stylische Masken-Exemplare im Sortiment – wenn da nicht für jeden etwas dabei ist?
… und wenn wir schon in der Hauptstadt weilen – Lala Berlin darf natürlich auch nicht fehlen mit Masken. Weiterer Pluspunkt der hübschen Exemplare: der Erlös wird zu 100 % an, wie in der Beschreibung zu lesen, kleinere NGOs gespendet!
Das Münchner Label Maison Common hat ebenfalls extrem schöne Masken im Sortiment, die zum Teil auch korrespondierend zu deren Oberteilen und Blusen zu kaufen sind, seht hier.
Auch in Bayern, aber eher ländlicher sitzt das tolle Label Odeeh, das nicht nur wahnsinnig schöne Kleidung im Sortiment hat, sondern auch wirklich außergewöhnliche Masken. Im 7er-Pack in ganz unterschiedlichen Prints gibt es sie genauso wie im 2er-Pack, darüber hinaus auch im Set mit passenden Tragetaschen – seht hier.
20 % des Erlöses des Verkaufs der Masken werden bei Odeeh ebenfalls gespendet.
Die Kölner von Armed Angels trommeln ebenfalls in Sachen Charity: 1 Million Euro sind das erklärte Ziel, die man für Ärzte ohne Grenzen spenden möchte – gut zwei Drittel der Summe sind schon erreicht mit den hübschen Exemplaren, die es in vielen unterschiedlichen Designs und vor allem auch mit witzigen Sprüchen bzw. Slogans zu kaufen gibt, klick.
Im Blickfang Designshop versammeln sich viele kleine Labels mit ihren Masken – mehr Auswahl geht fast nicht, seht hier. Oder doch – bei Etsy, dem Portal für, salopp formuliert, Handgemachtem. Dort findet man vor lauter Bäumen fast den Wald nicht, so viele Mund-Nasen-Schutzmasken gibt es bereits. Besonders gefallen haben mir die des Berliner Shops ShieldMaskStore, die zudem noch mit speziellem Filtervlies ausgestattet sind.
Wer noch nicht genug hat, noch kein passendes Modell gefunden hat – hier einige Artikel zum Thema – viel Spaß beim Stöbern!
- Harper’s Bazaar
- Men’s Health
- Myself – Maske mal stylish
- RND
- Tip Berlin
- WMN – Diese Marken machen Mundschutz stylisch
- Women’s Health
… und? Ist etwas für Euch dabei, meine Lieben?
Einen schönen Tag Euch und bleibt gesund!
Herzliche Grüße
Eure Ulrike
Bezüglich der Masken von Medisana sind uns leider Bedenken gekommen.
Wir hatten innerhalb weniger Tage zwei Bestellungen à 2 Pakete getätigt (gesamt also 40 Masken) – und festgestellt, dass bereits die Verpackungen der zweiten Bestellung abwichen: Frontfoto, überklebte, gefälschte CE-Kennzahl (1282) auf der Rückseite und auch die Bedruckung der Masken, wie auch die mittige Prägung, wichen ab.
Dazu kamen Unstimmigkeiten mit den beiliegenden, in allen 4 Paketen identischen Zertifikaten – die Zertifikatsnummer existiert auf der Website des Prüfinstituts nicht.
Die Krönung aber: auf ALLEN Masken FEHLT der Aufdruck der vorgeschriebenen Schutzklasse, hier: FFP2 NR, wobei das NR für non-reusable = nicht wiederverwendbar steht.
Wir standen in Kontakt mit Frau Dr. Magrini persönlich (ist für die Produktsicherheit bei Medisana verantwortlich), die die Unstimmigkeiten leider nicht wirklich ausräumen konnte und irgendwann auch nicht mehr wollte.
Weshalb wir selbst nun die zuständige Aufsichtsbehörde anschrieben und die Masken bis zu einem Ergebnis nicht mehr verwenden.
V. a. auch die Aussage der Frau Dr., Medisana wäre anfangs angeblich auf den VERKAUF! gefälschter Zertifikate hereingefallen (aus ökologischen Gründen sei diese CE-Kennzahl überklebt worden), lassen wir nicht gelten – zumal jeder Endverbraucher die Liste der zugelassenen Prüfinstitute einsehen kann – weshalb also sollte ausgerechnet ein Unternehmen darauf hereinfallen?
Hallo liebe Lou,
bitte entschuldige die Verzögerung bei der Antwort. Du hast mich selbstredend damit auf den Plan gerufen und ich habe auch nochmals recherchiert. Eigentlich ist es ja ein Unding, ich frage mich manchmal, wie Menschen, die eher praktisch veranlagt sind, da durchblicken sollen bei dem ganzen Wust, durch den man sich lesenderweise durcharbeiten muss. Niedrigschwellig ist was anderes, da könnte die Regierung ruhig mal ein paar mehr Infos rausrücken und vor allem auch dergestalt aufbereitet, dass man keine halbe Doktorarbeit aus der Recherche machen muss … Ich habe noch ein Dokument zu den Masken gefunden bzw. zu dem Hersteller, das stelle ich heute noch hier rein, ich suche es nachher nochmals raus für Dich.
Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Ulrike