… lässt sich als Teil der olfaktorischen Bibliothek der Marke einmal mehr von einem berühmten Kunstwerk inspirieren, von da Vincis Mona Lisa.
Drei Welten vereint der Duft 7753 der Beschreibung nach: ein Gemälde, einen Duft sowie eine Emotion, die wohl, so wird es angekündigt, fernab dessen liegen soll, was der/die geneigte Parfumista erwartet …
„7753 steht für die Maße des Gemäldes der Mona Lisa, denn dieser Duft ist weder der Duft eines Bildes, noch der bloße Duft einer Frau aus der Vergangenheit – vielmehr ist es der Duft der Frau an sich. Es ist der Duft einer Emotion, dieses nicht zu entziffernden Blicks, ihrer unerklärlichen Schönheit, ihrer unbändigen Energie und ihrer Anziehungskraft. Es ist der Duft unserer eigenen Faszination. Eine verborgene Zahl für ein verborgenes Lächeln.“
Von der geheimen Anziehungskraft der Mona Lisa ist die Rede, schwer greifbar ist sie, die Schöne, auf eine zurückhaltende und gleichzeitig wissende Art verführerisch.
Das Mysterium Frau – die Mona Lisa
Schauen wir uns kurz die Hintergrundgeschichte des Renaissance-Gemäldes an, das mit Sicherheit zu den berühmtesten Bildern überhaupt gehört, wenn es nicht als das berühmteste gelten kann. Anfang des 16. Jahrhunderts entstand es, irgendwann zwischen 1502 und 1506, das genaue Entstehungsjahr ist umstritten. Als einigermaßen gesichert gilt, wen die Mona Lisa darstellt – die Florentinerin Lisa del Giocondo. Der im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Titel Mona Lisa geht auf einen Rechtschreibfehler zurück:
„Mona leitet sich von der italienischen Kurzform Monna (für Madonna ‚Frau‘) ab, und ist demnach also kein Vorname, sondern der Titel, mit dem Lisa als Ehefrau (madonna) von Francesco del Giocondo angeredet wurde.“ Quelle: Wiki
Die Mona Lisa hängt seit Ende des 18. Jahrhunderts im Musée du Louvre in Paris – mit einer kleinen Unterbrechung von zwei Jahren: von 1911 bis 1913 galt sie als gestohlen, wofür witzigerweise eine Zeit lang Picasso und Apollinaire unter Verdacht standen. Ich wusste das nicht, Ihr? Bei Wiki lässt sich die Geschichte nachlesen:
„Zunächst gerieten der Dichter Guillaume Apollinaire und der Maler Pablo Picasso in den Verdacht, die Mona Lisa gestohlen zu haben. Am 30. August 1911 hatte sich Géry Pieret [ein damals 29jähiger Anstreicher], der zeitweise bei Apollinaire gewohnt hatte, gegenüber einer Pariser Zeitung als Dieb von Skulpturen offenbart, die er aus dem Magazin des Museums gestohlen und an „einen Maler“ verkauft habe, und der Zeitung eine davon zurückgegeben. Wenige Tage später brachte Picasso zwei weitere dieser Skulpturen, die er über Apollinaire von Pieret gekauft hatte, nach Zusage der Anonymität ebenfalls in die Zeitung zurück. Als sie am 6. September 1911 darüber berichtete, nahm die Polizei, die inzwischen Pierets Verbindung zu Apollinaire ermittelt hatte, den Dichter fest. Im Verhör zog er zur eigenen Entlastung auch Picasso in die Sache hinein. Dieser wurde daraufhin am 9. September 1911 ebenfalls verhört, wenn auch nicht festgenommen. Obwohl Pieret vom Diebstahl der Mona Lisa keine eigene Kenntnis hatte, kündigte er außerdem an, ein anderer Dieb werde bald auch die Mona Lisa zurückbringen. Das Gericht konnte aber schließlich weder Apollinaire noch Picasso eine Mittäterschaft an dem Diebstahl der Skulpturen oder gar der Mona Lisa nachweisen und die Künstler wurden freigesprochen.“
Der Diebstahl blieb mehr als zwei Jahre ungeklärt, was sich für den Louvre zu einem riesigen Skandal auswuchs, in dessen Folge der Museumsdirektor seinen Hut nehmen musste. Der wahre Dieb, ein Gelegenheitskrimineller namens Perrugia, flog bei seinem Versuch, die Mona Lisa an einen italienischen Kunsthändler namens Alfredo Geri zu verkaufen, auf. So tauchte die Schöne 1913 wieder auf und gelangte erneut zurück in den Louvre, nicht ohne vorher allerdings noch eine Ausstellungsrunde in Italien abzuhalten.
Kommen wir zum Gemälde an sich: da Vinci setzte vorrangig die von ihm perfektionierte Sfumato-Technik ein, siehe Wiki:
„Durch Sfumato, was aus dem Italienischen übersetzt „neblig“ oder „verschwommen“ bedeutet, wirkt der Hintergrund wie durch einen Dunst oder Rauchschleier wiedergegeben. Im Antlitz deutlich wird diese Technik in den sehr weichen, fast verschwimmenden Hell-Dunkel-Übergängen an den Rundungen des Kopfes, an den Augenwinkeln und dem rechten Mundwinkel (aus der Sicht des Betrachters).“
Darüber hinaus bediente sich da Vinci einiger besonderer Kniffe, die maßgeblich zu dem Eindruck des Bilds, seiner Wirkung beitragen. Beispielsweise stattete er die Mona Lisa mit zwei Fluchtpunkten aus, was ihren „Silberblick“ erzeugt, was für die damalige Zeit revolutionär war und zu der geheimnisvollen Aura der Mona Lisa beiträgt.
Im Laufe der Jahrhunderte regte die Mona Lisa immer wieder zu schwelgerischen und mitunter auch elegischen Schwärmereien an, die bis zu einem gewissen Grad sicherlich als Variable für das Verhältnis zwischen Männlein und Weiblein gesehen werden können.
„[…] mit einem beunruhigenden Fehlen von normaler Sinnlichkeit betrachtet, so erscheint sie zugleich verführerisch und kalt, schön und zurückweisend. Das Bild hat keine sehr großen Ausmaße, wirkt aber auf den Beschauer monumental in seinem Verhältnis von Person und Hintergrund. Diese Monumentalität steigert zugleich den Eindruck von Charme und Frostigkeit, sodass die Mona Lisa Jahrhunderte hindurch von Männern sowohl mit Entzücken als auch mit rätselhaftem Erstaunen oder sogar mit etwas wie Furcht betrachtet wurde.“ Vgl. Robert Wallace: Leonardo da Vinci und seine Zeit. 1452–1519. Amsterdam 1968, S. 127
Walter Paters Beschreibung dürfte zu den bekanntesten gehören – er nannte die Mona Lisa:
„eine Schönheit, in die die Seele mit all ihren Krankheiten eingegangen ist! […] Alle Gedanken und Erfahrungen der Welt haben ihre Spuren dort eingegraben … die Sinnlichkeit Griechenlands, die Wollust Roms, der Mystizismus des Mittelalters … die Wiederkehr der heidnischen Welt, die Sünden der Borgia. […] Die Gestalt, die hier so seltsam neben den Wassern auftaucht, drückt die Erfüllung eines tausendjährigen Begehrens des Mannes aus. Es ist eine Schönheit […], in welche die Seele mit all ihrem kranken Sinnenleide hineingeflossen ist! […] Gleich dem Vampyr hat sie schon viele Male sterben müssen und kennt die Geheimnisse des Grabes; sie tauchte hinunter in die See und trägt der Tiefe verfallenen Tag in ihrem Gemüt.“ Vgl. Frank Zöllner: Leonardo da Vinci, Mona Lisa: das Porträt der Lisa del Giocondo, Legende und Geschichte. Fischer, FfM 1994
Oder auch Théophile Gautier, der 1858 über die mysteriöse Schönheit schrieb:
„ … aber ihr Ausdruck, weise, tief, samtig und voller Versprechungen, zieht euch unwiderstehlich an und vergiftet euch, während der sinnliche, schlangenhafte […] Mund euch mit soviel Süße, Anmut und Überlegenheit verspottet, daß man sich ganz schüchtern fühlt, wie ein Schuljunge vor einer Herzogin.“ Vgl. Frank Zöllner, siehe oben, S. 5
… und ewig lockt das Weib 😉 Ist 7753 genauso verlockend? Ich werde es umgehend stellvertretend für Euch herausfinden, meine Lieben!
Unexpected Mona – 7753 von Histoires de Parfums
Kopfnote: Bergamotte, Mandarine, Galbanum, Efeu, Pfeffer
Herznote: Tuberose, Heliotrop, Orangenblüte, Kaktusfeige, Schwarze Johannisbeere
Basisnote: Vetiver, Eichenmoos, Sandelholz, Patchouli
„The unquiet meeting of Tuberose and Ivy, of Vetiver and Sandalwood under a Citrus haze. Enigmatic and voluptuous, at once bright and intense – ‘tis the perfume of a smile, a glance, a bliss.“
Eine Tuberose ist eine Tuberose ist eine Tuberose … oder doch nicht? Im Falle von 7753 ist nichts so, wie es scheint, fast nichts … Zuallererst … was wabert mir da entgegen? Ich fühle mich ganz entfernt an einen Klassiker erinnert, an Diors Hypnotic Poison, dessen seltsam-einzigartige, geniale, auf eine Weise „dumpfe“ oder vielmehr matte Pudrigkeit, die für meine Nase immer Anklänge an Play-Doh-Knete besitzt. Genau diese findet sich auch in 7753, der aber subtil animalisch tönt, irgendwo aus dem Hintergrund. Pfeffer kontrastiert, und zwar fancy-feminin mit einem Augenzwinkern, während die Weißblüher ganze Arbeit leisten. Lockend und verlockend blühen sie in allerschönster Pracht, mit Nektarsüße prahlend und sinnlich-weiblich strahlend. Überhaupt strahlt 7753 ziemlich hell, schafft aber spielend den Spagat, dennoch nie und nicht zu viel zu werden, zu opulent zu erscheinen, zu raumgreifend, denn seine pudrig-balsamische Wärme, die ziemlich sexy ist by the way, sieht sich durchwirkt von glitzernden Akzenten satt-saftiger, frischer Zitrusfrüchte. Heliotrop stiftet mandelig-marzipanige Anklänge, die im übrigen maßgeblich zu besagter spezieller Pudrigkeit beitragen, deren skinniges Naturell von salzigem Vetiver untermalt wird.
7753 ist eine gleichermaßen klassische als auch kontemporäre Schönheit, die sicherlich einige Frauen (als Trägerinnen) sowie Männer (als Schnuppernde) in ihren Bann ziehen wird 🙂
Wie sieht es aus, wer fühlt sich angesprochen, meine Damen?
Einen schönen Abend und viele liebe Grüße
Eure Ulrike
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