… haben wir es heute, und zwar mit Monochrome . Gestern war der Startschuss hier im Blog für die bei uns im Shop neue Duftkollektion der niederländischen Marke, die von Haus aus Männerbekleidung herstellt, luxuriöse, minimalistische und hochwertige Basics – wer den Artikel mit der Vorstellung von Salle Privée verpasst hat, findet ihn hier, und zwar samt der Rezension des ersten Duftes Super 8, einer duftenden Hommage an das gleichnamige Filmformat und dessen Ästhetik. Mich hat der Duft für sich eingenommen, insofern bin ich gespannt, was uns heute und nächste Woche noch mit dem restlichen Parfumquartett erwartet!
Ton in Ton in Duft – Monochrome
„Expressive of style and the arts. A reference largely to monochromatic painting and ‘Zero Art’ – an important component of avant-garde visual art throughout the 20th and 21st centuries. Painters explored the use of one colour and the expressivity of texture and nuance, in expressing a wide variety of emotions, intentions and meanings.
A sophisticated woody structure around cedar wood, fir and vetiver, spiked with leather and a surprising metallic feel. Clove, galbanum and rosemary add an aromatic stylishness. Monochrome is an utterly timeless Eau de Parfum.“
Die Ingredienzen:
Kopfnote: Gewürznelke, Galbanum
Herznote: Rosmarin, Vetiver
Basisnote: Leder, Zedernholz
Monochrome bezieht seine Inspiration wie in der Beschreibung angegeben aus der Monochromie, einer Stilrichtung der Kunst, vor allem der Malerei. Meine Kunsthistorikerfreundin weilt leider im Urlaub, deshalb musste ich mich auf meine schlauen Büchlein und seriöse Netzquellen verlassen, als ich meine diesbezüglichen Kenntnisse nochmals aufgefrischt habe. Monochromie steht für – einfarbige Malerei, vor allem. Ein Farbton, der in unterschiedlichen hellen und dunklen Tönen eingesetzt wird. Zum Teil arbeitet(e) man in der Malerei auch mit unterschiedlichen „Höhen“, was die Plastizität der Werke verstärkte. Der bekannteste Künstler, der etliche Bilder in dieser Stilrichtung schuf, dürfte sicherlich vielen von Euch bereits in den Sinn gekommen sein – Yves Klein (1928-1962). Yves Klein-Blau, wer kennt den Begriff nicht, wer kennt das Werk nicht? Im übrigen nannte sich Klein selbst „Yves le Monochrome“ und begann bereits 1949 mit seinen ersten, in diesem Stil gefertigten Bildern.
Klein ist natürlich nicht der einzige, aber der populärste Vertreter dieser Stilrichtung – wen diese interessiert, der kann sich in diesem Artikel hier weiter einlesen. Ich bin, genauso wie gestern im Fall von Super 8, ziemlich gespannt, wie das Motto, die Inspiration olfaktorisch umgesetzt wird …
… der erste Gedanke: JOOP! Nightflight. Und bevor sich jetzt jemand mit verzogenem Gesicht abwendet – ich gestehe, ich mag ihn. Ich habe ihn mir neulich als Reserve gekauft, zwei Flaschen, die ich bunkere. Nein, ich trage ihn nicht. Aber ich drehe mich heute noch nach jedem um, der ihn trägt, schnuppere hinterher. Ja, ich bin mittlerweile aquatischer Düfte auch überdrüssig, obschon ich anerkenne, dass sowohl Nighflight als auch vor allem und an erster Stelle Davidoffs Cool Water eine ganze Duftfamilie, eine neue Gattung erfunden haben – in den Neunzigern. Da gehören diese Düfte dazu und irgendwie auch hin … dennoch. Nightflight, ich war verliebt damals … den Rest könnt Ihr Euch denken, vielmehr: den überlasse ich Eurer Phantasie 😉
Während ich noch in den Erinnerungen schwelge, hat sich Monochrome schon gewandelt. Er ist jetzt kein Nightflight mehr, obschon ihm immer noch leise aquatische oder vielmehr blaue Töne innewohnen. Das Blau tendiert ins Petrol, zeigt sich auf eine Art aromatisch-grün-bitzelnd und samtig-kräuterig, mich an MPGs Garrigue erinnernd, den ich vor Jahren mal hatte und für seinen leisen, authentischen Landschaftsaquarell-Charakter sehr mochte. Dazu gesellt sich, versteckt immer wieder hervorschimmernd, eine würzige, tiefgründig-dunkle Ledernote, ein Glattleder mit Patina. Dennoch ist Monochrome ein Duft von sauberer Frische, was nicht zuletzt der Zeder als auch dem blättrig-minzig-koniferenhaften Galbanum zu verdanken ist. Vetiver zeigt sich erst später, aber von gewohnt-geschätzter Natur – salzig-grün-grasig mit einem zurückhaltenden Hauch Rauch.
Monochrome – der Name passt perfekt. Und das Yves Klein-Bild oben ebenfalls, wobei es noch ein Quentchen mehr Petrol haben müsste.
Drei to go – drei weitere Düfte von Salle Privée erwarten uns noch, ich bin nach wie vor gespannt!
Jetzt aber erst einmal ein schönes Wochenende für Euch, meine Lieben –
herzlichst
Eure Ulrike
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