… ist der letzte Duft, den wir uns diese Woche näher ansehen. Auch dieses Schmankerl durfte ich bereits auf der diesjährigen Esxence in Mailand kennenlernen, vor nicht allzu langer Zeit ist er dann schlussendlich bei uns im Shop eingetrudelt.
Wie Ihr vermutlich längst schon alle wisst, weil ich es diese Woche jeden Tag wiederhole, läuft bei uns gerade ein Gewinnspiel: Dank unserem Partner ISIS Parfums, dem deutschen Vertrieb von Olfactive Studio, verlosen wir Exemplare von Woody Mood sowie einigen weiteren Düften, die ich Euch allesamt diese Woche vorgestellt habe – zu gewinnen gibt es:
1 x Accendis Lucepura 100 ml
1 x Accendis Lucevera 100 ml
1 x Masaki Matsushima Matsu Sakura 80 ml
2 x Masaki Matsushima Matsu Sakura 40 ml
1 x Olfactive Studio Woody Mood 100 ml
2 x Olfactive Studio Woody Mood 50 ml
Um an der Verlosung teilzunehmen kommentiert einfach den Newsletter in unserem Duft-Tagebuch (Montagsartikel) oder schreibt mir eine Mail an u.knoell@ausliebezumduft.de mit Angabe Eures Duftwunsches und warum Ihr genau dieses Parfum gewinnen möchten.
Kommen wir zurück zu Woody Mood, der für mich eines der Highlights in Mailand war: „Die Kombination aus Hölzern, Ingwer, Weihrauch, Schwarztee, Rum und Leder fand ich ziemlich unwiderstehlich, für mich ist es ein potentieller Kaufkandidat. Allerdings zielt Woody Mood selbstredend eher auf kühlere Jahreszeiten …“ schrieb ich über ihn.
Vermutlich kennt Ihr Olfactive Studio bereits – für diejenigen, denen die Marke noch nicht geläufig ist, sei vorab gemerkt, wie „das denn funktioniert“ bei Olfactive Studio: Es war einmal – das Bild. Zu jedem Duft gibt es ein Bild, das in den meisten Fällen (immer?) vor dem Duft feststeht, eine Fotografie, die Céline Verleure zu einem Duft inspiriert. Der ausgewählte Parfumeur – bisher waren unter anderem/n Annick Menardo, Nathalie Lorson, Olivier Cresp, Sidonie Lancesseur für Olfactive Studio tätig – kreiert den Duft dann „auf Basis“ der Fotografie. Diese stammen immer von mehr oder weniger bekannten, renommierten Parfümeuren.
Die Hintergrundgeschichte zu Woody Mood:
„Im Herbst 2016, in den Gängen der Kunstmesse „Paris Photo“, unter der gläsernen Kuppel des Grand Palais in Paris erblickte Céline Verleure, die Gründerin von Olfactive Studio, ein faszinierendes Bild. Lichtdurchflutet und voller zeitloser Stärke setzte die Wirkung umgehend ein. Etwas Magisches geschah. Dieses Bild wurde 1973 aufgenommen, aber es hätte genauso gut gestern gewesen sein können. Der Fotograf war Roger Steffens, der die Hippiekultur Kaliforniens wie kein Zweiter verkörpert. Das Bild zeigt riesige Mammutbäume, die vermutlich in Mondocino stehen, wo er viel Zeit verbrachte. Im Einklang mit dem Grundsatz, der für Olfactive Studio von Bedeutung ist, führt die Stimmung eines Bildes zu der Suche nach einer olfaktorischen Interpretation. So können seine geheimen Facetten enthüllt, lebendig gemacht und zum Blühen gebracht werden.“
Das Bild ist natürlich klasse, der Lichteffekt, der natürliche, weist – zumindest für mich – bereits auf den psychedelischen Hintergrund von Roger Steffens hin 😉 Auf der Webseite von Olfactive Studio steht Folgendes über ihn zu lesen:
„Roger Steffens is a Brooklyn-born photographer, actor, author, editor (he has published several books on Bob Marley), DJ and lecturer who started taking pictures while in a psychological operations unit of the United States military in Vietnam.
His images, mostly from the 1960s and ’70s, documenting his unorthodox bohemian life and experiences, have now been catalogued by his Los Angeles based family (daughter Kate, son Devon and wife Mary) under the name the Family Acid. In early 2015, The Family Acid released their first book.“
The Family Acid – Hippiekinder und andere wissen, dass Acid für LSD steht, der Sticker „LSD did this to me“ auf einem auf der Seite abgebildeten Foto spricht Bände 😉 Love and Peace also, gerne mit ein paar bunten Farben in seliger Stimmung – für die olfaktorische Umsetzung dieser Kreation hat Verleure auf einen alten Bekannten vertraut:
„In dieser ersten Zusammenarbeit mit Olfactive Studio verwandelt Bertrand Duchaufour das Bild in einen holzigen und bezaubernden Duft. Woody Mood ist der Name dieser duftgewordenen Vision. Ein stimmungsvolles und helles Gefühl, die Aura von Humus, Erde, Holz, Urempfindungen und Luftpartikeln … Ein warmer und kraftvoller holziger Akkord, der die Mammutbäume heraufbeschwört, während eine andere Kreation des Hauses „Autoportrait“ eher einen vertrauteren Zedernholzduft wachruft. Woody Mood ist die Fortsetzung der fotografischen Arbeit mit dem Titel „The Redwood Alien“. „Redwood“ steht hier für den einmaligen Duft nach rotem Faserholz und „Alien“ für das Licht, das von irgendwoher kommt, wie ein außerirdischer Lichtstrahl, der eine unbekannte Frau verzaubert und von einer orangefarbenen Reflexion begleitet wird, einem fremdartigen Ufo.“
Kopfnote: Bergamotte, Ingwer, Muskatellersalbei, Safran; Herznote: Mammutbaumholz, Schwarztee, Weihrauch, Indische Narde (Jatamansi); Basisnote: Patchouli, Styraxharz, Leder, Kakao
Bei den üblichen Verdächtigen waren bereits einige wenige Rezensionen zu lesen, siehe Ça Fleure Bon und Now Smell This.
Als „bewitching and intense“, be-/verzaubernd und intensiv wird der Duft beschrieben, der die atemberaubende Größe der Mammutbäume einfangen möchte, ihre majestätische Ausstrahlung. Ich tue mich bei Olfactive Studio mit einer Bebilderung meiner Artikel immer schwer – der Grund liegt auf der Hand, die Marke lässt ja bereits Bilder sprechen. Dennoch an dieser Stelle ein schönes Bild eines Mammutbaums, von unten, um genau diese Größe, die das englische „huge“ mit gedehntem „uuu“ perfekt auf den Punkt bringt.
In meinen Augen kehrt Duchaufour mit Woody Mood wieder ein wenig (mehr) zu seinen Wurzeln zurück, zu der Handschrift, die wir von seinen Reisedüften für L’Artisan Parfumeur kennen, ferner auch von seinen Kreationen für Eau d’Italie und weiteren. Bei Comme des Garçons hat Duchaufour ja bereits mehrfach unter Beweis bestellt, wie vorzüglich er mit Hölzern und Harzen, vor allem Weihrauch, umgehen kann – hier hat er einige Ikonen geschaffen, die bereits als moderne Klassiker gelten können.Woody Mood ist ein Holzduft, ein Holz, aber was für eines: Der Duft ist wahnsinnig komplex und vielgestaltig, dicht gewebt wie ein Orientale, allerdings ein modernes Parfum, zeitgemä und kühn, dennoch gefällig. In meinem Kopf holpert schon ein Brainstorming oder auch Namedropping: Ich denke an Guaïac von Micallef, einen meiner All-Time-Favoriten, der eine ähnlich dichte, balsamisch-würzige, warme Holzigkeit an den Tag legt wie Woody Mood, dem allerdings ein Quentchen weniger Süße, dafür mehr samtige Pudrigkeit innewohnt samt patschuliverursachtem Kakaokrönchen. Deliziöse Kaffeenoten umschwärmen mein Näschen, während zitrisch-frische Ingwerherbheit in Begleitung von Bergamotte orange-gelbe Lichtblicke zaubert, schillernde. Irgendwo im hölzernen Dickicht harzt und raucht es, ein Lagerfeuer oder nur das Licht, dessen (ob nun mit oder ohne Drogen) hervorgebrachte Reflexe? Hier kokelt es, sacht und subtil, aber wahrnehmbar, riecht man genauer hin – und da erinnert mich Woody Mood ganz entfernt an Annick Menardos Klassiker Bulgari Black, den Latexsüßling. Denn ich schnuppere auch hier eine klitzekleine Note von … Gummi? Verbrennenden Harzen? Und zwar in Verbindung mit jener pudrigen, dichten Süße sowie Schwarztee (vielleicht gar geräuchertem, meinem Liebling?). Dennoch ist Woody Mood kein Damenduft, er ist zweifelsohne unisex, das sei an dieser Stelle angemerkt.
Hölzer, Holz und noch mehr Holz, Rauchigkeit, gummiartig anmutende, köstlich kokelige Harze, Ingwerglänzen, Kaffee und Kakaopuder, grüne Anklänge, für mich braun-grünes Laub und Wurzeln, Erde … Woody Mood ist ein wundervoller Duft und für mich … einer der besten, vermutlich sogar der beste Duft der Kollektion von Olfactive Studio. Das hier ist ein wunderbares Duftjuwel, Duchaufour von seiner allerbesten Seite, Chapeau!Ich hoffe, Ihr hattet eine schöne Woche und wisst jetzt ein bisschen besser, welchen Duft Ihr bei unserer Verlosung gewinnen möchtet 😉 Ich werde die Gewinner am Dienstag bekannt geben.
Bis dahin alles Liebe und ein schönes Wochenende, herzlichst,
Eure Ulrike
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