… kann man kaum mehr Nachrichten lesen ohne das es einem flau wird, um es mal vorsichtig auszudrücken: Donald „Nero“ Trump hält die Welt in Atem, hier in Europa gibt es auch genügend Probleme und ungute Entwicklungen … es ist gerade weit davon entfernt, Spaß zu machen, wenn man sich über das Weltgeschehen informiert.
Heute gibt es deshalb einen Konterartikel von mir, einen Artikel mit all den Meldungen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe, die mir Freude bereitet haben, die mir warm ums Herz werden ließen – in der Hoffnung, Euch damit den Wochenanfang zu versüßen.
Wer es bis neulich noch nicht wusste, was ein Hashtag ist, hat es mit Romy und ihren 2787 Perfumes gelernt – siehe hier und hier. Unter dem Hashtag #myneighbornorma berichtet schon seit geraumer Zeit ein junger Mann aus Los Angeles, der Sänger und Schauspieler Chris Salvatore, über seine Freizeit mit Norma, seiner vormaligen Nachbarin, besten Freundin und seit neuestem – Mitbewohnerin. Kennengelernt hatten sich die beiden an Normas Küchenfenster, von dem aus sie Chris jedes Mal freundlich grüßte und mit ihm ein paar Worte wechselte, wenn er nach Hause kam oder auf seinem Balkon saß. Schon bald darauf besuchte er die alte Dame – das Resultat: Die herzergreifende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Einige Jahre später musste Norma aufgrund ihrer mittlerweile festgestellten Leukämie ins Krankenhaus, wo die Ärzte konstatierten, dass sie nicht mehr alleine leben kann. Sie sollte die letzten Monate ins Pflegeheim, alleine, ohne ihre Katze Hermes, da sie keine Verwandten mehr hat, keine ihr nahestehenden Personen außer … Chris. Der junge Mann entschied sich schnell, startete vor einigen Wochen eine Spendenaktion unter Gofundme, die große Resonanz fand: Etliche Medien berichteten, es kam und kommt seitdem einiges an Geld zusammen und Norma wurde aus dem Krankenhaus entlassen und ist zu Chris gezogen, ihrem besten Freund, bei dem sie nun ihren Lebensabend verbringen darf samt ihrem Kater.
Auf seinem Instagram-Account postete Chris vor vier Wochen ein Foto:
„Norma gave me her favorite book tonight, „You’re in love, Charlie Brown“ and the last page had this underlined. May you all go to sleep tonight with hope. ?“
Hier haben wir sie also wieder einmal, die Liebe – eine perfekte Überleitung zu einem wirklich rührenden Video, das die Jane Goodall-Stiftung dieser Tage auf Facebook gepostet hat. Es stammt aus einer Reportage der BBC und zeigt das Wiedersehen von zwei Albatrossen, genauer – einem Albatrossliebespärchen. Dazu sollte man wissen, dass Albatrosse streng monogam leben, wie man hier in einem kurzen, aber netten Artikel der Welt lesen kann.
If there is love in nature, this is it from waitineedthat on Vimeo.
Beim Thema Liebe komme ich gleich auf die Selbstliebe und von dieser auf die Body Positivity-Bewegung – Erklärung: Siehe hier , die ich persönlich als eine der besten Errungenschaften sehe, die die letzten Jahre hervorgebracht haben – und zwar trotzdem man sie teilweise berechtigt kritisch sehen kann, siehe hier. Ich habe mich schon mehrfach darüber ausgelassen, wie es mich mittlerweile nervt, wie Frau heute zu sein hat laut diverser Medien sowie Modeschöpfer [Meine durchaus streitbare Theorie: Oftmals Schwule, die eigentlich keine Frauen mögen und Klamotten kreieren, in denen so gut wie jede Frau, egal wie „perfekt“ die Figur ist, dick und/oder kacke aussieht], seht hier:
Fit ist das neue Skinny, bitte nicht nur schlank sondern auch durchtrainiert, darüber hinaus natürlich ständig wie aus dem Ei gepellt usw. … Meine Güte, wie mir das auf die Nerven geht – und zwar nicht erst, seitdem ich die 30 überschritten habe und mir zwei Dutzend Kilos zugelegt habe, die trotz vegetarisch/veganer Ernährung und Sport nicht mehr weichen wollen. Darüber hinaus halte ich es für gefährlich – für die Jugend, so spießig sich das anhört. Deshalb freue ich mich über jede Gegenbewegung oder jeden kleinen Kontrapunkt, von denen es in letzter Zeit jede Menge gibt: Junge Frauen, die sich weigern, sich zu rasieren – trotzdem sie dafür im Netz auf niederträchtigste Art und Weise angefeindet werden. Plus-Size-Models, von denen es immer mehr richtig bekannte gibt, die mittlerweile sehr präsent sind (obgleich ich es unmöglich finde, dass … Größe 42 heute in Deutschland schon als „Plus-Size“ läuft, wenn die deutsche Durchschnittsgröße gerade mal bei 42/44 liegt). Und eben jene Einzelnen, die Statements setzen …
- Milli Smith, auf die ich
bei Bentoaufmerksam geworden bin: „Die 23-jährige Milly Smith hat genug von diesen Fotos. Sie will sich gegen Photoshop-Fakes und den Schlankheitswahn wehren und fotografiert sich so, wie sie wirklich aussieht.“ Einige ihrer Fotos werden besonders oft geliket – und zwar diejenigen, auf denen sich Milli in zwei Positionen fotografiert hat, um zu zeigen, dass es oftmals nur einer Minidrehung, einer klitzekleinen Korrektur der Perspektive bedarf, um jemand auf einem Foto dick oder dünn aussehen zu lassen. Schaut Euch ihren Instagram-Accout an, der auf den hübschen Namen „selfloveclubb“ hört. - Morenza Diez, eine Aargauer Lehrerin, die vor einigen Jahren ihr Fotoblog startete. Dem Fitnesshype folgend, schlitterte die junge Schweizerin zuallererst in eine Essstörung, wie man hier nachlesen kann. Ihre Krankheitsgeschichte dokumentierte sie ebenfalls mit ihrem Foto-Blog – und ist mittlerweile genesen, mehr noch: Sie liebt ihren Körper, so wie er ist, und zeigt das auch – auf Instagram. Ihre Authentizität hat ihr zig Followers eingebracht.
- Kenzie Brenna, die vor einiger Zeit bereits durch die sozialen Medien „huschte“ – und zwar dank ein paar Fotos, auf denen ihre Cellulite zu sehen war und für die sie, leider erwartungsgemäß, einmal mehr wahnsinnig angefeindet wurde, siehe der
Bento-Bericht. Ihre Reaktion: Jeden Samstag ein Cellulite-Bild auf Instagram, garniert mit dem Hashtag #cellulitesaturday. Tausende zogen nach. Dieser Tage hat Kenzie Brenna ein neues Bild veröffentlicht auf ihrem Instagram-Profil „omgkenzieee“ – eines, das ihre Hautfalten zeigt, die Überbleibsel ihres Gewichtsverlusts.
Ich finde es so toll, dass so viele junge Frauen sich so zeigen, wie sie sind – und auf Kritik, die ich ohnehin nicht nachvollziehen kann (Wie können es manche Menschen nur wagen, sich derart im Internet über andere auszulassen? Nichts Neues, schon klar, aber …), mit noch mehr Initiative reagieren. Es geht nämlich meines Erachtens nach nicht darum, ob jemand dick, dünn, klein, groß, „zuviel“ oder „zu wenig“ ist … sondern darum, das komplett artifizielle Bild, das Medien, Pornoindustrie und Co. von Frauen produzieren und das mittlerweile in vielen Bereichen zum Leitbild geworden ist – und zwar für Männer und deren Vorstellung von Frauen als auch für Frauen selbst – zu korrigieren und Menschen zu zeigen, echte Menschen, echte Frauen. Natürlichkeit – und die Unterschiede, die sie generiert, die wir annehmen und feiern sollten, nicht negieren.
Besonders viel Freude macht mir hier Celeste Barber, Schauspielerin und Comedy-Queen aus Austraulien, die schon lange einen Instagram-Account unterhält, mit dem sie gezielt depperte gestellte Promifotos auf’s Korn nimmt – seht hier. Wie genau? Ganz einfach: Das Originalbild links – das von Celeste nachgestellte Bild rechts. Zum Piepen, wirklich, ich liebe diese Frau! Sehr witzig auch ihr Artikel über die Leiden einer Frau, die einen „hot husband“ hat – lest hier.
Vorgeschmack gefällig, falls Ihr noch nicht auf den Link zu Celestes Instagram-Profil geklickt habt? Einige meiner Lieblingsbilder –>
Richard David Precht ist unser deutscher Vorzeigephilosoph, der Guido Knopp der Philosophie, der in jeder Talkshow bemüht wird – und zwar seit seinem Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“. Precht ist – streitbar. Und ich habe es schon häufiger diesbezüglich mit einigen (anderen) studierten Philosophen gehabt. Ja – er ist ein Salonphilosoph. Ja, er bereitet Philosophie so auf, dass sie für den Laien verständlich ist. Dabei wird vereinfacht, mit der Vereinfachung wächst die Fehlergefahr. Sprich – einiges von dem, was Precht in seinen Büchern so publiziert hat, macht einigen vielen Philosophen Bauchschmerzen. Nichtsdestoweniger – für mich ist Precht für die Philosophie so etwas wie Attila Hildmann für den Veganismus (wobei mir Precht sehr viel sympathischer ist): Ein Zugpferd, und zwar ein ziemlich gutes. Um ein schwieriges, normalerweise den „Experten“ vorbehaltenes Thema für eine breite Öffentlichkeit aufzubereiten beziehungsweise eine solche zu generieren. Das alleine ist etwas, das es zu würdigen gilt. Hier ein ziemlich neuer Vortrag von Dr. Precht, den man sich gut mal nebenher anhören kann:
Solltet Ihr Gefallen gefunden haben, hier gibt es noch weitere lohnenswerte Precht-Vorträge:
- Denken als Experiment
- Precht im Gespräch mit meinem Liebling, dem Physiker Harald Lesch: „Herrschaft der Zahlen – Ist alles vermessbar?“
- Liebe in Zeiten der Krise
- Wie perfekt wollen wir sein?
Wenn wir schon Harald Lesch erwähnt haben – kennt Ihr ihn? Der Physiker, der uns alles erklärt – im Dritten? Ich liebe Lesch, schon seit Ewigkeiten. Und ich liebe einen anderen, dessen Sendung im Dritten zwar nicht so anspruchsvoll ist wie die eines Herrn Lesch, der aber auch jahr(zehnt)elang sein Publikum erfreute – Bob Ross, der so positive und wahnsinnig sympathische Urahn der DIY-Community, der jedem das Malen beibrachte. Lesch- und oder Ross-Fans unter Euch? Falls diese beiden Euch unbekannt sein sollten und Ihr mal ein wenig Zeit und Muße habt – Youtube befragen!
Vor längerer Zeit entdeckt habe ich den extrem lustigen Youtube-Channel „True Facts„, „True Facts About Everything. Science. And Science.“, der vor allem seltene Tierarten erklärt, auf selten unterhaltsame Art und Weise. Ich könnte mich jedes Mal wegwerfen 😉 Allerdings solltet Ihr sattelfest sein hinsichtlich der englischen Sprache, ansonsten entgeht Euch sicherlich die Ironie (oder der zum Teil auch derbe Humor) der „Vorträge! Besonders toll finde ich diese hier:
Ein toller und reich bebilderter Artikel, der am Wochenende bei Spiegel Online erschien, erzählt über Franck Sorbier: „Bis zum letzten Nadelstich“ – von einem der letzten Pariser Couturiers, der noch alles an seinen Roben selbst macht.
So – viel Spaß mit den Lesen, Stöbern und Anschauen, Trump und Co. „erfreuen“ uns noch eine ganze Weile, da ist ein wenig positive Abwechslung durchaus gestattet!
In diesem Sinne – einen guten Start in die Woche und viele liebe Grüße,
Eure Ulrike
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