Eutopie sind wieder unterwegs – was damit gemeint ist, verrate ich weiter unten. 🙂 Letzte Woche hatte ich es schon versprochen, heute mit einer Neuigkeit von Eutopie nachzulegen und so soll es sein. 🙂
Eutopie – No. 10 – wieder unterwegs
Ich bin ein Fan von Eutopie. Sobald es etwas Neues von der Inhaberin Elodie Pollet gibt, stürze ich mich darauf. Warum? Fast alle Düfte sind ausgesprochen anspruchsvoll, erschließen sich nicht auf den ersten Riecher. Trägt man sie eine Weile, dann genießt man auch für Nischenduftverhältnisse eine große Komplexität. Oder sie sind von einer besonderen Einfachheit, die nicht weniger faszinierend ist – wie bei den letzten drei Kreationen.
Die Geschichte ist und bleibt immer dieselbe. Das reisende Paar, das nach den „guten Orten“, der Eutopie sucht. So hat man aus ihrer Sicht immer den französischen, europäischen Blickwinkel und begegnet dabei exotischen Genüssen, zum Beispiel aus dem Orient oder Russland. Die Düfte No. 7, No. 8 und No. 9 bilden hier die Ausnahme, da sie sich mit der eigenen Heimat befassten, insbesondere mit Paris, der idealisierten Natur und la dolce vita. (Hier könnt Ihr meine Berichte zu ihnen nachlesen: No. 7, No. 8, No. 9).
Quo vadis, Eutopie?
No. 10 richtet den Blick wieder nach außen, in die Ferne, um genau zu sein, auf die Seidenstraße, ein Netzwerk an Routen, das unter anderem das Mittelmeer mit dem fernen Osten verband. Die Idee hinter dem Duft: man verbindet die spirituelle Sinnlichkeit von Oud mit einer – in diesem Zusammenhang – ungewohnt frischen Note. So verbindet man – wie die Seidenstraße – Osten und Westen auch auf der Duftebene.
Die Duftkomposition
Kopfnoten: Safran, Muskatnuss, Geranium
Herznoten: Oud, Amber, Rose
Basisnoten: Moschus, Vanille, Labdanum
Mensch, Harmen, Oud und Rose, ganz was Neues! 🙂 Eben nicht, eine ganz andere Baustelle! 🙂 Die versprochene Frische ist nämlich da und sie stammt erst einmal von würziger Muskatnuss, dann schlägt grünes, rosiges Geranium zu, zeigt hier aber eine auffallend leichte Seite. Oud wurde von Givaudan-Parfümeur Jordi Fernandez sehr maßvoll eingesetzt, der Duft ist also nichts für Freunde orientalischer Oud-Wuchtbrummen. Das Oud verbindet sich mit leichten, floralen Noten. Die übrigen harzigen, gewürzigen Akzente tauchen hier und da auf, ohne an eine bestimmte Stelle im Duftverlauf gebunden zu sein.
Insgesamt könnte man sagen – und das meine ich ganz positiv –, dass wir es hier mit Oud light zu tun haben. Insgesamt zeigt der Duft ein holziges, ambriertes und gewürziges Profil, für meine Begriffe unisex mit leichtem Hang zur Damenwelt. Und so wie es die heftigen Orientalen im Portfolio von Eutopie gibt, genauso wie die leichten Düfte, entschied man sich hier ebenfalls für eine Verbindung beider Welten. Ein eleganter leichter floraler Orientale, voller Exotik, aber von einer überraschenden Frische und Vertrautheit durchdrungen.
Für mich ist das Eutopie-Konzept ganz klar aufgegangen. Daumen hoch und lasst Euch nicht vom Testen abhalten!
Euer Harmen
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