… sind wir, bin ich – und zwar mit jeder Menge Impressionen und Inspirationen. Für mich war es tatsächlich das erste Mal Florenz – sowohl hinsichtlich der Pitti als auch hinsichtlich der Stadt. Und natürlich ist Florenz ein Traum, obgleich – ein ziemlich überlaufener. Trotzdem es eigentlich nicht mehr ganz Reisezeit war, war die Stadt ziemlich überfüllt und es ist bisweilen relativ nervig, sich mit Menschenmengen durch das pittoreske Zentrum zu schieben. Nichtsdestoweniger – wunderschön war es!
Ich bin bereits am Mittwoch Abend angereist, da die Direktflüge aus Stuttgart nur um diese Zeit fliegen. Natürlich hatte der Flieger Verspätung, weswegen ich erst gegen elf Uhr in Florenz war. Nach einer kurzen Nacht bin ich dann am Donnerstag in meine endgültige Unterkunft umgezogen, die für den Rest der Tage mein Zuhause sein sollte – das Porcellino Gallery. Home, sweetest Home – was für eine wunderbare Wahl, ich habe es nicht bereut!
Direkt am Piazza Mercato Nuovo gelegen, der auch das bekannte Porcellino beherbergt, jenes Schweinchen, das eigentlich eine echte Wildsau ist und jeden Tag von zig Touristen gestreichelt wird, die sich des holden Glückes sicher sein möchten, war das Porcellino Gallery ein echter Traum, eine Insel im ansonsten trubeligen Florenz, eine Oase der Ruhe. Wunderschön eingerichtet und mit solch sympathischem, freundlichem und hilfsbereitem Personal – ich hätte mir keinen schöneren Platz aussuchen können, um in Florenz zu weilen.
Viel Zeit hatte ich logischerweise nicht, um mir die Stadt anzuschauen, was natürlich schade ist – aber ich bin mir sicher, dass ich das beizeiten nachholen werde. Am ersten noch messefreien Tag bin ich ein wenig durch die Straßen flaniert und habe mir zumindest ein Ziel zur Besichtigung auserkoren – die Farmacia Santa Maria Novella. Einen Besuch derselben sollte man in jedem Fall einplanen, wenn man in Florenz ist. Wiki fasst die Geschichte ziemlich perfekt zusammen:
„1221 wurde sie von Dominikaner-Mönchen als Teil des Klosters von Santa Maria delle Vigne gegründet und ist bis heute ohne Unterbrechung in Betrieb. Die Ursprünge der Apotheke sind seit 1381 in der Bibliothek dokumentiert und beschreiben den Kräuteranbau der Dominikaner in ihren Gärten und die Rezepturen ihrer hergestellten Medikamente, Infusionen, Salben und Desinfektionsmittel, die sie für die Krankenstation des Klosters nutzten.
1612 wurde sie erstmals mit ihrem heutigen Standort in den Geschichtsbüchern als öffentliche Apotheke erwähnt. Der Leiter der Apotheke war damals „Fra Angiolo Marchissi“, dem der Großherzog Cosimo II. de’ Medici die Ehre gewährte, die Apotheke mit der Auszeichnung „Fonderia di Sua Altezza Reale“ zu schmücken.
Im 18. Jahrhundert gelangte der Ruf der Apotheke, auf Grund der von den Mönchen erarbeiteten Formeln, auch in andere Länder wie zum Beispiel Russland, Indien und China.
Nach der Konfiszierung der Kirchengüter durch die italienische Regierung im Jahre 1866 fiel das Eigentum der Apotheke an den Staat. Mit der Leitung der Apotheke wurde Cesare Augusto Stefani, der Neffe des letzten kirchlichen Apothekenleiters, betraut. Später erwarb Stefani die Apotheke. Danach wurde die Apotheke in vier Generationen von derselben Familie geleitet.“
Beachtenswert ist auch die Herstellung der Produkte:
„Die Herstellung der Produkte findet heute jedoch in einem Jugendstilgebäude, drei Kilometer von der Apotheke entfernt, statt. Hier werden die Produkte mit entsprechend entwickelten Maschinen hergestellt, die für die besonderen Verarbeitungsbedürfnisse des Unternehmens konstruiert wurden. Alle Präparate werden aus natürlichen Kräutern und Lipiden und ohne Tierversuche hergestellt. Santa Maria Novella baut seine Heilkräuter für die meisten Produkte in den Hügeln um Florenz an.“
Verkauft werden heute außer Düften und Raumdüften auch Pflegeprodukte, Liköre, Tee und ich meine Essig und ähnliches, was mir nicht bekannt war. Die Verkaufsräume gleichen einer Mischung aus Museum und Shop, darüber hinaus kann man im hinteren Bereich sogar Tee trinken.
Wichtig: Der Eingang ist relativ leicht zu übersehen! Ich bin mehrmals die Straße auf- und abgelaufen, war dann irgendwann ziemlich genervt und habe beschlossen, erst einmal einen Kaffee zu trinken. Dort nachgefragt, wo denn die Farmacia ist, saß ich natürlich direkt gegenüber 😉
Nach diesen ersten Eindrücken aus Florenz geht es morgen flott weiter – bis dahin alles Liebe und viele Grüße,
Eure Ulrike
Schreibe den ersten Kommentar