Schneeweißchen aus der Dose

Der Geruch der NIVEA-Creme gehört zum kollektiven Duftgedächtnis: Sauberkeit, Reinheit, Cremigkeit. Aber funktioniert er auch als Eau de Toilette?
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Cremige Kindheitserinnerungen

Es wird wohl kaum jemanden geben, der nicht schon als Kind mit NIVEA-Creme eingeschmiert wurde. Meine nicht allzu steile These: Diese Tatsache hat unser Empfinden von Sauberkeit und Cremigkeit nachhaltig beeinflusst, gerade wenn es die Mutter war, die die trockenen, aufgesprungenen Hände eincremte oder die Haut nach dem Baden pflegte. Somit steht die über 100 Jahre bereits erhältliche Creme für viel mehr als nur einen Duft oder eine Pflege, sie löst bei vielen auch die Erinnerung an Fürsorge, Zuwendung und Geborgenheit aus. Ich glaube, das ist meine erste Duftrezension – und vielleicht auch die einzige –, bei der ich davon ausgehen kann, dass der Duft allen Lesern bekannt ist. 🙂

Schneeweißchen aus der Dose

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So liegt es nicht fern, diese tief verwurzelten positiven Erfahrungen aus der Kinheit auch durch ein Parfum anzusprechen. Der Name NIVEA leitet sich vom lateinischen Adjektiv „niveus“ ab. Im Lateinischen ist die Bedeutungsspanne ja oft ein bisschen größer, so lässt sich das Eigenschaftswort mit schneeweiß, hell, klar, schneebedeckt übersetzen, NIVEA wäre dann folglich etwa „die Schneeweiße“.

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Das passt meines Erachtens sowieso gut. Die Idee für das Parfum war es, die Duftgrundlage der Creme zu nehmen und darauf ein Parfum aufzubauen. Zwar ist die Formel natürlich geheim, so auch beim Eau de Toilette, doch sind die Duftkomponenten bekannt. So spricht der Pressetext von Duftnoten wie Maiglöckchen, Ylang-Ylang, Freesien, Rosen für die femininen Aspekte, Zitrusbestandteile aus Bergamotte und Mandarine mit einem Hauch Lavendel sorgen für Frische; holzige Noten von Sandelholz spenden Pudrigkeit, Wärme und wecken hautschmeichelnde Assoziationen.

Der Duft hält sein Wort

Übrigens gab es 2011, zum 100. Geburtstag von NIVEA, bereits einen NIVEA-Duft (15 ml), ich kann leider nicht sagen, ob dieser nun unverändert wiederaufgelegt wurde oder ob man ihn nochmals überarbeitete. Weiß es jemand?

Dieser runde weiße Flakon mit 30 ml mit seinem blauen Sprühknopf, siehe oben auf den Bildern, kommt in einer weißen Blechdose, die auf dem Deckel den geprägten NIVEA-Schriftzug trägt und damit der Cremedose gleicht.

Natürlich habe ich den Direktvergleich gemacht und Creme und Duft parallel getestet. Dabei kann man sagen, dass sich das Eau de Toilette kaum vom Duft der Creme entfernt. Man bekommt hier wirklich, was man erwartet. Interessanterweise fehlt mir beim Duft das Cremen, das im ganz positiven Sinne Schmierige, irgendwie sind diese Eindrücke miteinander verbunden. Das Parfum zeigt sich aber doch etwas komplexer als die Creme, die frischen, pudrigen Blütennoten kommen etwas deutlicher heraus, ohne dass man aber wirklich mit dem Finger darauf deuten könnte, welche es genau sind. Eine Portion Moschus unterstützt die Fluffigkeit des Eindrucks. Von einem wirklichen Duftverlauf kann man hier nicht sprechen, das habe ich aber auch nicht erwartet. Die Haltbarkeit ist für ein Eau de Toilette ordentlich, aber auch nicht mehr.

Mein Fazit

Mit dem Eau de Toilette von NIVEA bekommt Ihr genau das, was versprochen wird, ein Duft, der nach der berühmtem und beliebten NIVEA-Creme duftet. Manch einer dürfte aber doch überrascht sein, wie sehr der Eindruck des Cremens mit dem eigentlichen Duft verknüpft ist. Für NIVEA-Fans aber ein absoluter Pflichtkauf. (30 ml für 24,00 € = 80,00 € pro 100 ml zzgl. Versandkosten auf nivea.de).

Zum Thema NIVEA bin ich in einem meiner Lieblingsblogs Schlecky Silberstein über diesen Artikel gestolpert, der diese nicht veröffentlichte Werbung enthält. Nach so viel Reinheit, Sauberkeit und Pudrigkeit genau der richtige Iiiiih-Effekt. Wirklich die dümmste Werbung aller Zeiten?

Liebe Grüße
von Harmen

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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