Pimp my Face! Willkommen in der ALzD-Schminkschule, Teil 3

Teil 3: Perfekt pudern

Sind Foundation und Concealer erst einmal aufgetragen, wird das Ganze fixiert, nämlich mit Puder. Aber das ist noch lange nicht alles, was dieses wahre Wunderzeug kann. Ob lose oder gepresst, mattierend oder dezent schimmernd – wer weiß, wie man mit Puder richtig umgeht, kann tolle Effekte erzielen.

Der Unterschied zwischen den verschiedenen Puder-Arten

Loser Puder
Die mit Abstand feinste Variante des Puderns. Idealerweise nach der Foundation mit einer Quaste aufzutupfen und sanft festzudrücken. Die extrem feinen Partikel verteilen sich mühelos und gleichmäßig, mattieren und perfektionieren. Transparenter Puder wird benutzt, um die Foundation zu fixieren. Getönte oder sogar mehrfarbige lose Puder (grün, gelb, rosa, violett) sind ideal, um Rötungen und Co. zu kaschieren.
Losen Puder gibt es aber nicht nur für das Gesicht, sondern auch für den Körper, um zum Beispiel im schulterfreien Abendkleid oder zum aufregenden Dekolletté auch samtige Körperhaut präsentieren zu können (z.B. von Prada mit dem Duft von „Lèau Ambrée).
Puder
Kompakt-Puder
Da er nicht so arg neben die Dose pudert, ist er ideal für unterwegs. Einfach mit einem Schwämmchen auf die Gesichtshaut auftragen. Das Problem ist allerdings im Gegensatz zu losem Puder, dass Farbe und Deckkraft es schwieriger machen, einen dezenten, gleichmäßigen Hautton hinzubekommen, ohne dass das gesamte Gesicht unnatürlich wirkt. (Der Klassiker: mit glänzender Nase und blasser Stirn auf die Toilette gehen, und maskenhaft mattiert wieder zurückkommen.)
Übrigens: Kompakt-Puder hat nichts zu tun mit Kompakt-Make-up. Zweiterer ist eine Alternative zu flüssiger Foundation, aber nicht zu losem Puder.

Mineral-Puder
Eine wirklich tolle Alternative für alle, die parfümierten oder sonstig chemisch aufbereiteten Puder nicht vertragen. Denn viele Frauen reagieren auf Puder sensibel, der Teint juckt oder rötet sich. Eine Garantie, dass man auf Mineralien nicht reagiert, gibt es zwar nicht, aber einen Versuch wäre es durchaus wert. Haptisch und optisch nicht von normalem Puder zu unterscheiden, liegt der wesentliche Unterschied im Ursprung: Mineralpuder wird aus natürlichen, mineralischen Pigmenten gewonnen und ganz fein gemahlen, natürlich frei von Duftstoffen, Silikonen und Öl – und deswegen auch für Frauen mit fettiger oder Mischhaut geeignet. (Eine ganze Mineral-Kollektion bietet z.B. Artdeco von der Mineral-Foundation, über Concealer bis zum Lidschatten).

Puderkugeln
Eine tolle Spielerei für Partys und ähnliche große Auftritte. Der Puder wird in Form von kleinen Kugeln geboten, vor allem als schimmernder Highlight-Puder oder als Bronzer (die schönsten Kügelchen sind die legendären „Météorites“ von Guerlain). Dadurch, dass (meistens) verschiedene Nuancen in einer Box zusammengefasst sind, ergibt sich beim auftragen ein sehr schönes, harmonisches Finish.

Die wichtigsten Regeln im Umgang mit Puder:

Don’t: Tagsüber ständig nachpudern
Do: Glanz gezielt reduzieren

Schnell mal das Döschen mit Kompaktpuder zücken und eine deckende Ladung auf den Teint werfen. Es könnte so simpel sein. Aber tatsächlich wirkt spätestens bei der zweiten nachgelegten Schicht der Teint unnatürlich und dort, wo sich überschüssiges Hautfett sammelt (z.B. in den Stirnfalten), können unschöne Rillen entstehen. Viel effektiver ist dieses zwei-Schritte-System: Erst mit sogenannten „Blotting-Papers“ (z.B. von Bobbi Brown im süßen Leder-Etui) die betroffenen Partien abtupfen. Sie saugen das Fett wie Löschpapier auf und reduzieren den Glanz sofort. Sind keine solchen Papers zur Hand, funktioniert es übrigens auch mit einer handelsüblichen Kücherolle einigermaßen gut. Dann Losen Puder zur Hand nehmen und mit einem kleinen Pinsel einen Hauch (!) auf Stirn und Nase stäuben. Zugegeben, wer losen Puder immer in der Handtasche hat, riskiert, dass der Deckel abgeht und die Tasche vollgekleckert wird. Deswegen gehören Schmink-Utensilien nicht ins Seitenfach, sondern in ein kleines Beauty-Case. Die gibt es zum Beispiel als schicke Leder-Variante von Aqua di Parma (edel, edel) oder Ihr verwendet ganz einfach diese kleinen durchsichtigen und verschließbaren Plastikbeutel vom Flughafen. Nicht unbedingt schön, aber sehr praktisch.
Die Alternative: Kompakt-Puder für unterwegs, aber mit dem mitgelieferten Schwämmchen fällt meist die Dosierung recht schwer. Deswegen auch Kompakt-Puder lieber mit einem kleinen Pinsel auftragen.

Don’t: Die Foundation mit farbigem Kompakt-Puder fixieren
Do: Hauchfeinen, losen Transparentpuder verwenden

Wenn die Foundation mit dem Teint verschmilzt, sollte es eigentlich keinen Grund mehr geben, noch eine Schicht Farbe aufzulegen, denn sonst wirkt das Ganze wieder maskenhaft. Perfekt, um das Make-up zu fixieren: möglichst feiner, loser Puder, idealerweise transparent, um den Teint langanhaltend aber natürlich zu mattieren (Mein Favorit: „Diorskin Forever Extreme Fix“). Einfach mit einer großen, flauschigen Quaste auf Stirn, Nase, Wangen und Kinn pudern und sanft festdrücken. Erst durch dieses „Andrücken“ wird das Make-up richtig fixiert. Anschließend den Überschuss mit einem sauberen, nicht zu harten Pinsel abnehmen. Das Tolle: Die modernen Fixier-Puder enthalten Reflektoren und spezielle Mikrokügelchen, die Unreinheiten und Unebenheiten perfekt kaschieren und den Teint strahlen lassen. Wer dennoch lieber farbigen Puder verwendet, sollte auf jeden Fall darauf achten, dass er exakt den gleichen Farbton hat wie Teint und Foundation…

Don’t: Das ganze Gesicht abpudern
Do: Den „Glow“ bewahren

Im Grunde ist es hier dieselbe Regel wie bei der Foundation: Puder gehört nicht auf das ganze Gesicht, sondern nur auf „Problem-Stellen“. Das heißt, wenn es um Kompakt-Puder geht, nur auf Nase, Kinn, Stirn, Wangen und überall dort, wo störende Unreinheiten leuchten. Anschließend mit einem sauberen, großen Pinsel „ausblenden“, so dass kein Übergang von gepudert zu nicht-gepudert erkennbar ist.
Loser Puder zum Fixieren wird ebenfalls auf die essentiellen Partien gestäubt, also auf Wangen, Nase und Stirn. Bereiche, die den natürlichen Glow behalten sollen, darf man aussparen – wie zum Beispiel die Schläfen und den Ansatz der Wangenknochen.
Die zarte und besonders empfindliche Augenpartie bleibt natürlich auf jeden Fall puderfrei.
Und wenn man mal zuviel Puder erwischt hat? Dann hilft ein sogenannter Fächer-Pinsel, mit dem man den Überschuss ganz leicht abnehmen kann.
Achtung: Wer erst nach dem Rouge Fixier-Puder aufträgt oder sogar den Lidschatten mit-überstäubt, muss unbedingt farblosen Puder verwenden, damit die Farben nicht verfälscht werden.

Don’t: Auf rauschende Partys verzichten
Do: Farbige Puder verwenden

War das eine Nacht… Wer morgens (nach einer stolzen Summe Cosmopolitans mit den Mädels) beim Blick in den Spiegel nur müde lächeln kann, braucht ein bisschen Extra-Hilfe, um den fahlen, geröteten Teint wegzumogeln. Gut, dass es lose Puder auch in verschiedenen Nuancen gibt. Am Besten, wenn mehrere zarte Pastelltöne zusammentreffen (z.B. bei „Prisme Again!“ von Givenchy). Einzusetzen wie normaler Transparent-Puder ist er die SOS-Rettung gegen alle Teint-Problemchen: Rosé gibt der Haut wieder Strahlkraft und Frische, Grün kaschiert erfolgreich alle Rötungen, Apricot lässt Müdigkeitszeichen verschwinden. Einfach nach der Foundation aufpinseln, schon wirkt man (zumindest optisch) ausgeschlafen.

Don’t: Sich wundern, warum Schwämmchen und Pinsel mit der Zeit so speckig werden
Do: Alle Tools regelmäßig reinigen

Ich weiß, ich weiß – kaum jemand wechselt alle zwei Monate seine Zahnbürste. Sollte man aber. Und genauso oft sollten auch Pinsel & Co. fachmännisch gesäubert werden. Entweder Schwämmchen, Quasten und Pinsel-Borsten in lauwarmen Wasser mit einem Schuss Shampoo auswaschen und auf einem Handtuch über Nacht trocknen lassen (aber nie Pinsel aufstellen, sonst läuft das Wasser ins Holz, dieses quillt auf und die Härchen fallen aus). Die wirklich gründliche Variante: Investiert in eine Spezial-Seife (z.B. von DaVinci), mit der man alle Make-up- und Haut-Rückstände entfernen kann.

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Georg R. Wuchsa Verfasst von:

Aus Liebe zum Duft ist für mich sowohl Beruf als auch Berufung: Düfte faszinieren mich, seit ich denken kann und meine eigene, sich manchmal recht schwierig gestaltende Suche nach neuen Duftraritäten brachte mich 1997 auf die Idee, diese zu selbst vertreiben. Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich viel getan, mein Geschäft ist groß geworden, genauso wie unser Sortiment. Nichtsdestotrotz ist meine Intention immer noch dieselbe geblieben: Ich möchte meinen Kunden dabei helfen, für sie passende Düfte zu finden, die sie glücklich machen, nicht mehr und nicht weniger.

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