… liest sich wie ein wohlklingendes Versprechen: Flanieren in der Stadt der Parfums und der Mode, sich treiben lassen, die vielen kleinen Boutiquen entdecken, die Schaufenster inspizieren. Ein lauer Sommerwind, das rege Treiben in den Cafés und Bars …
Hinter dem schönen Titel „Midnight in Paris“ verbergen sich gleich zwei Empfehlungen meinerseits: Der gleichnamige Duft aus dem Hause Van Cleef & Arpels sowie der Film von Woody Allen, der sich ganz hervorragend für einen Sommerabend eignet, den man zu Hause auf dem Sofa verbringt (ja, das kommt vor – sicher nicht nur bei mir ;)).
Woody Allen ist Kult – unbestritten. Ich persönlich mag nicht alle seine Filme, manchmal ist er mir einfach zu … neurotisch. Aber Midnight in Paris ist einfach eine herrlich unbeschwerte Komödie mit einer sogar für die meisten Männer gut zu ertragenden Prise Romantik.
Worum geht es? Am besten solltet Ihr Euch die Filmbeschreibungen nicht durchlesen – die verraten zuviel von dem Film. Deshalb kopiere ich Euch einfach mal den Anfang der Handlung aus dem Wikipedia-Artikel hinein, den Ihr bitte auch nicht lest, bevor Ihr den Film schaut 😉
„Der erfolgreiche Hollywood-Drehbuchautor Gil Pender begleitet mit seiner Verlobten Inez ihre Eltern auf einer Geschäftsreise nach Paris. Mit den Schwiegereltern versteht sich Gil nicht besonders gut. Inez‘ Vater steht politisch am rechten Rand der Republikanischen Partei und sympathisiert mit der Tea-Party-Bewegung. Auch mit seiner Verlobten hat er wenig gemeinsam. Gil arbeitet gerade an seinem ersten Roman, mit dem er beweisen will, dass er im Stande ist, literarisch Höherstehendes zu verfassen als nur Drehbücher. Gil ist fasziniert von Paris und würde am liebsten nach der Hochzeit dorthin ziehen, bei Inez stoßen diese Pläne jedoch auf wenig Gegenliebe. Gils Begeisterung gilt vor allem dem Paris der 1920er Jahre, in denen er gern gelebt hätte.
Eines Tages trifft das Paar zufällig auf Inez’ früheren Studienkollegen Paul und seine Frau, mit denen Gil und Inez von nun an viel Zeit verbringen. Paul versucht dabei, bei jeder Gelegenheit die anderen durch sein enzyklopädisches Wissen zu beeindrucken. Gil allerdings ist von dem in seinen Augen pseudointellektuellen Paul weniger angetan als seine Verlobte. So kommt es, dass sich Gil eines Abends nach einer Weinverkostung von der Gruppe absondert.
Auf seinem Weg zum Hotel verirrt er sich und nimmt entmutigt auf einer Treppe in einer ruhigen Seitenstraße Platz. Kurz nach dem Mitternachtsläuten bleibt plötzlich ein altmodisches Auto stehen und die heiteren Fahrgäste laden ihn ein, mitzukommen. Er findet sich auf einer Party wieder, bei der alle Gäste Mode der 1920er Jahre tragen …“
Paris im Frühling/Sommer, die Zwanziger Jahre – die perfekte Kulisse, ein Quentchen Melancholie, viel Laissez-Faire und viele literarische (und auch sonstige) Anspielungen, ein sehr sympathischer Owen Wilson in der Hauptrolle und ein darüber hinaus ebenso überzeugender Cast. Wer „Midnight in Paris“ noch nicht kennt – anschauen, meine Lieben!
Dasselbe kann ich auch über den Duft sagen, den gleichnamigen aus dem Hause Van Cleef & Arpels. Midnight in Paris ist im Jahre 2010 erschienen und wohl gerade irgendwann eingestellt worden. Das wundert mich nicht: Wir haben es hier mit einem Mainstreamer zu tun, der für die breite Masse vermutlich einfach zu wenig Mainstreamqualität besitzt. Midnight in Paris ist nichts für jedermann – und gerade deshalb ein wunderbarer Duft, den ich mir jederzeit in einer Nischenduftkollektion vorstellen könnte und der dort sicherlich mehr Erfolg gehabt hätte …
Die Duftnoten: Kopfnote: Bergamotte, Zitrone, Rosmarin; Herznote: Leder, Maiglöckchen, Mate-Tee; Basisnote: Ambra, Tonkabohne, Weihrauch.
Frisch auf der Haut angekommen steigt mir ein stürmisches Hesperidengewitter in die Nase: Herb-frisch und säuerlich-prickelnd, von einem angenehm grün-krautigen Rosmarin begleitet, die alsbald hinüberleitet auf die schönen, kräftigen und dunkelgrünen Teenoten. Unser Tee hier setzt ein Statement – um dann alsbald dem eigentlichen Charakter des Duftes Platz zu machen und sich gentleman-mäßig in den Hintergrund zurückzuziehen: Edel-samtiges Wildleder und warm-würzige Vanillecreme, von Tonkabohne in der Basis herrührend. Gehüllt in einen leisen Rauchschleier sind es diese beiden Noten, die den Duft prägen – und ihn zu einem wirkliche Vergnügen für Männlein wie Weiblein machen. Meiner Meinung nach kann er ohne Probleme von beiden Geschlechtern getragen werden.
Wer dezent-rauchige Vanillegesellen mag, wenn Givenchys Pi im Schrank des Mannes stört (wie mich …) und wer es gerne durch besseren „Stuff“ ersetzen mag, wer Giacobettis Dzing! liebt – der ist hier in jedem Falle goldrichtig!
Dazu kommt noch – und das ist der Grund, warum Midnight in Paris in der Kategorie „Fundstücke für kleines Geld“ gelandet ist hier im Blog -, dass man Midnight in Paris gerade wahrhaft verramscht. 125ml von dieser Pretiose sind gerade für 25-30 Euro zu haben. Das rechtfertigt auch einen Blindkauf … 😉
Bin gespannt, wer den Duft kennt oder ihn sich jetzt dann noch zulegt – ich bitte um Berichterstattung!
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Den Film fand ich auch überraschend gut 🙂