Den Lärm der Welt vergessen mit Masque Fragranzes „Act I-III – Russian Tea“

Es ist schon eine Weile her, um genau zu sein schreiben wir das Jahr des Herrn 2013, als Ulrike sich anschickte, die Marke Masque Fragranze sowie die Düfte „Terralba“ und „Montecristo“ vorzustellen. Nun will ich sehen, dass ich das fortsetze. Masque Fragranze haben sich dem Opernthema verpflichtet, „die Oper des Lebens in vier Akten“, und bauen ihre Kreationen demgemäß nach Akten und Szenen auf. Hier eine kleine thematische Übersicht für alle, die der englischen Zunge mächtig sind 😉

Masque_Logo

ACT I
A collection of experiences, discoveries, places and journeys.

ACT II
Interior monologues, emotions, deep thoughts and inner reflections … lights and shadows of human nature.

ACT III
Sentimental relationships … romance and love … affections and betrayals.

ACT IV
Dreams. The world of the most bizarre, improbable and fascinating reveries

Die Akte werden offensichtlich nicht chronologisch aufgeführt, da sich der neue „Russian Tea“ genau in der Mitte befindet. Hier ein Blick ins aktuelle Programmheft:

Max Schödl Stillleben mit Samovar
Max Schödl (1834-1921) [Public domain], via Wikimedia Commons
Act I-I – Terralba
Act I-II – Montecristo
Act I-III – Russian Tea
Act II-I – Luci ed Ombre
Act III-IV – Tango

Als der Duft „Russian Tea“ angekündigt wurde, habe ich den Text für den Shop übersetzt – und ja, es gibt sie auch, die Texte, die einfach Spaß machen und bei denen man neugierig wird, vor allem wenn ein paar Schlüsselingredienzen genannt werden.

„Der Tag klingt aus; auf dem Tisch kocht, glühend, der Samowar des Abends …“ (A. Puschkin)

Die wirklich großen Dichter, zu denen Puschkin ohne Frage zählt, vermögen es, mit nur wenigen Worten, eine ganze Szene samt ihrer Atmosphäre zu entwerfen, ein Bild, das man sofort weiterspinnen möchte, an das sich unzählige Geschichten anknüpfen lassen. Ähnlich stimmungsvoll geht es – in einem Café in St. Petersburg – weiter:

Akt I, Szene 3
Draußen der schneebedeckte Newski-Prospekt und ein prächtiges Jugendstilgebäude. Drinnen ein großer Buchladen. Und im ersten Stock ein elegantes Café. Wenn das Wasser in die Tasse gegossen wird, entfesselt der Aufguss seine charakteristischsten Noten. Schwarzer Tee, schwer und intensiv. Eine blumige Note, scharf und beißend. Und der unverkennbare rauchige Nachgeschmack von den Lagerfeuern der Karawansereien, welche die kostbare Teefracht auf den endlosen Fahrten durch Sibirien trocken halten sollen.

Frische Minzblätter geben dem heißen Wasser einen frischen Hauch. Ein Teelöffel eingemachte Himbeeren süßt den bitteren Nachgeschmack von Leder und Birke, ohne ihn aber zu verändern. Wir trinken ihn langsam, blicken aus dem großen Fenster hinaus zur Kasaner Kathedrale und weiter. Das russische Teeritual führt uns auf eine unerwartete Reise in ferne Länder, voller Geheimnis und Faszination.

Nun, dass man mich mit Lederdüften begeistern kann, habe ich sicher hier des Öfteren fallen lassen, wenn dann noch die Aromen von einem feinen Schwarzen Tee hinzukommen, dann bin ich absolut hellwach und neugierig.

Wie erwartet ein herrlicher Duft! Der Tee ist sofort präsent und was für einer! Kein schlichter Schwarztee, nein. Vielleicht spielt mir meine Nase Streiche, aber ich nehme neben der frischen Minze auch eine lakritzig wirkende Anisnote wahr. Ein Hauch Himbeere gibt einen fruchtigen Akzent hinzu, eine florale, aber nicht süße Note ist zudem vorhanden. Wie in der Beschreibung angekündigt findet sich ein ledrig-rauchiger Akzent in der Komposition, der mich fast ein wenig an Thymian erinnert. Außerdem ist es gelungen, eine gewisse Leichtigkeit zu bewahren, hier wird man von keiner Note niedergeknüppelt, was wiederum aber nicht heißt, dass der Duft schwach auf der Brust ist …

Nevsky Prospect, St Pete Russia
https://www.flickr.com/photos/joenorth/163382764 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

russian_tea

Der von Julien Rasquinet geschaffene „Russian Tea“ gehört zu den ohnehin rar gesäten Teedüften, greift das Thema des Schwarztees auf und erweitert es um florale, gewürzige, krautige und ledrig-rauchige Akzente.

Die Duftnoten
Kopfnote: Minze, Schwarzer Pfeffer, Himbeere
Herznote: Schwarztee, Magnolie, Sand-Strohblume
Basisnote: Leder, Weihrauch, Birke, Labdanum (Zistrose)

Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Man trinkt Tee, damit man den Lärm der Welt vergisst.“ Ich denke, man kann dies von nun an auch mit Masque Fragranzes 3. Szene im 1. Akt erreichen, dem herrlich facettenreichen „Russian Tea“. Für mich die Entdeckung des noch jungen Jahres!

Liebe Grüße
Harmen

 

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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