Bei „Khôl de Bahreïn“ von 777 – Stéphane Humbert Lucas vermute ich – und schließe mich da Evelyns Meinung an –, dass hier auf das traditionelle orientalische Augen-Make-up bzw. Kajal angespielt wird, den schwarzen Augenumrander, dessen Gebrauch vermutlich die alten Ägypter auf die Spitze getrieben haben, vielleicht war es aber auch Elizabeth Taylor in „Cleopatra“, die den Gipfel von Mount Waschbär erklomm. 😉
„Killedan“ by Ako Mahmoodi – Own work. Licensed under CC BY 3.0 via Wikimedia Commons.
Sicher ist die Bild, das diesem Parfum zugrundliegt ein gänzlich anderes. Die mystischen hinter Schleiern hervorblitzenden glühenden Augen orientalischer Frauen … deren Ausdruckskraft durch die Verschleierung nur noch mehr gesteigert wird … und was sagen sie uns?
„Khôl de Bahreïn“ beginnt mit holzig-harzig-rauchigem Flüstern, doch kräftig und mit köstlichen Genüssen lockend. Karamellig-vanillig-süße Töne gehen in die ambrierte Irispudrigkeit über, die als Zeichen des Überflusses mit weiteren weichen Moschusnoten und Balsamfacetten ausstaffiert wurde. Hinter dieser ausdrucksstarken Noten flirren noch die subtilen Noten, die ebenfalls nicht unerwähnt bleiben sollen. Hier und da etwas Rauchigkeit von der Glut der Rauchschalen, hier und da etwas Tierhaut von sich öffnenden Lederriemchen … und überhaupt … wo verschleiert wird, ist die Phantasie umso lebendiger … und ob diese immer so anständig ist? Hinter all den Schleiern erahnt der aufmerksame Betrachter Silhouetten, Abdrücke, hitzeglühende Haut … jetzt ist Eure Phantasie gefragt … 🙂
Duftkomposition:
Kopfnote: Veilchen, Gourmand-Noten, Harze
Herznote: Iris, Sandelholz, Ambra
Basisnote: Moschus, Balsamische Noten
„Khôl de Bahreïn“ zeigt sich als prächtiger, reich ausgestatteter Duft, voller Mystik und mit einer hervorragenden Haltbarkeit. Wieder kein Kracher, ausgewogen, sinnlich – für freunde balsamischer und weicher Düfte!
Balsamische Grüße
von Harmen
Hallo Harmen, alter Zyniker,
nach deinem Einleitungssatz war mir bereits klar, dass dieser Artikel nur von Dir stammen kann! Uli hätte nie, nie! das tägliche Bemühen der Frauen um einen unwiderstehlichen Augen-Blick mit „Waschbäraugen“ betitelt! 🙂 Hättest Du dabei von Deiner Begegnung mit einer Wüstenschönheit in einem Nomadenzeltlager berichtet, wäre es mM sinnvoller gewesen um den Duft damit einem potenziellen Käuferkreis schmackhaft zu machen. Der Duft kann so interessant und sinnlich sein, wenn ich beim Aufsprühen dann vor meinem geistigen Auge „Waschbäraugen“ aufblitzen sehe, würde ich wohl doch lieber verzichten, damit mein Gegenüber nicht die selbe Assoziation befällt, falls meine Augenringe nicht richtig kaschiert sind 🙂
Sorry, das mußte ich los werden.
LG, Margot
Hallo, Harmen! Wenn das von Dir angepriesene Parfum auch nur annähernd so
überladen ist wie Dein verbales Bemühen, dann verzichte ich lieber. Übrigens habe ich schon etliche ähnlich wortgewaltig hochgelobte Duftschöpfungen getestet –
und sie schlicht abscheulich, penetrant und chemisch gefunden. Keine „romantischen Assoziationen“!! Also gilt bei der Beschreibung eines Parfums, was auch beim Tragen desselben beherzigt werden sollte: Weniger ist MEHR!!!
Im übrigen geht sowieso nichts über den persönlichen Eindruck- und der kann völlig anders sein als die angestrengte Schwärmerei eines Bloggers. Schönen Tag noch!
MfG: Martina
Nur zum Nachtrag für den zoologisch inspirierten Harmen:
Unseren Make-up-Stil mal dahingestellt – WER sagt denn, dass die Mädels speziell auf DICH Eindruck schinden wollen ( “ Waschbäraugen“)???
Aber ausgerechnet Liz Taylor als Paradebeispiel für diesen verbalen Griff ins Klo
herzunehmen – Junge, DAS war wohl nix . . . .
Mein Kommententar: BRILLE. FIELMANN.
Aber, aber, meine Damen – wer wird denn gleich so streng sein, ein bisschen Ironie darf ja wohl dabei sein, oder nicht? 😉
Und das weniger bei Make-Up oft mehr ist, zumindest in den Augen von Männern, ist ja hinlänglich bekannt. Außerdem gibt es sie wirklich, die Waschbären – hier mal ein männliches Beispiel: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Maxweinberg.jpg
Im übrigen will ich gar nicht wissen, wie ICH ausgesehen hätte vor ein paar Hundert Jahren oder noch früher, wenn ich mich mit einem verkohlten Holzscheit oder ähnlichem zum Schminken hätte behelfen müssen – eine Waschbärin wäre da vermutlich der freundlichste Vergleich gewesen 😀
Liebe Ulrike, Du hast wenigstens Humor! So ein kleiner Schlagabtausch muß AUCH mal sein, das macht doch Eure Seite erst spannend, oder? Na, zugegeben: ich selbst male mir KEINE “ Smokey Eyes“, weil ich damit wie eine Nachteule aussehen würde und beim Make-up sowieso das “ Weniger – ist – mehr“ des Parfumtragens bevorzuge.
Aber wem’s steht – o.k.
Also: Haben wir uns alle wieder lieb!!! ( Bei Fielmann könnte der Junge aber trotzdem vorbeischauen, man muß ja was tun für die Wirtschaft . . . )!
Don’t let me be misunderstood – – – Eure terroristin Martina!
Hallo zusammen,
entschuldigt bitte die späte Antwort, ich habe Eure Kommentare zwar gelesen, konnte aber wegen des Schmalspurinternets im Urlaub nicht antworten. Ich habe mich über die fingerbreit schwarz umrandeten Augen der alten Ägypter lustig gemacht und nicht im Traum daran gedacht, dass ich damit jemandem auf den Schlips treten könnte. Uli kann bezeugen, dass ich selbst lange genug mit schwarz umrandeten Augen herumgewackelt bin – damit habe ich also jedes Recht, mal einen Kajal-Spruch rauszuhauen. 😉
Liebe Grüße
Harmen