„Wer Wind sät, wird Duft ernten“ – dachten sich die kreativen Köpfe bei Mancera und lancierten vor einiger Zeit den Duft „Wind Wood“, den ich Euch heute in diesem konsequent durchwehten und thematisch hart am Wind segelnden Artikel vorstellen möchte. Wie Ihr auf dem Bild unten seht, machte auch der Grafiker keine Gefangenen und ließ kurzerhand einen Windstoß durch das Zutatenstillleben fahren.
Diese Zutaten werden wie folgt angegeben:
Kopfnote: Mandarine, Rosa Pfeffer, Grüne Noten
Herznote: Veilchen, Patchouli
Basisnote: Vetiver, Texas-Zedernholz, Eichenmoos, Ambra, Leder, Weißer Moschus
Wer nun einen windigen Gesellen erwartet, wird nicht enttäuscht. Zitrische und pfeffrig-würzige Windböen wehen durchs Bild. Danach wird es grün in schöner Grasigkeit, was durch das Herz aus Veilchen und Patchouli natürlich an Volumen gewinnt. Von den vielen Basisnoten ist es vor allem der von Holz unterlegte Moschus, der in Erscheinung tritt, um dem luftigen Geist dieses Dufts Auftrieb zu verleihen. „Wind Wood“ ist ein Duft, der auf den ersten Riecher wenig innovativ erscheint, so kennt man ja die Zitrus-Pfeffer-Grün-Kombination und Fougère-Anleihen zur Genüge. Spannend wird er erst in der weiteren Entwicklung, wenn er förmlich abzuheben scheint. Mit luftig leichten und fast schon sauberen Eindrücken. Die richtige Wahl, wenn es einmal in Sachen Parfums leicht und unbeschwert zugehen soll.
Jetzt kommen wir zur grandiosen Überleitung vom Wind zum Segeln. Das Haus Acqua di Portofino hat ebenfalls vor Kurzem einen neuen Duft namens „Sail“ eingeführt. Ich würde jetzt so einiges geben, aus diesem verunglückten August an ein malerisches Mittelmeerdörfchen wie Portofino zu fliehen. Aber dann stellt Euch auch niemand neue Düfte vor. Also opfere ich mich für die verehrte Leserschaft.
Mit dem Meer vor der Tür böte sich das Segeln absolut an. Als Süßwassermatrose habe ich schon das eine oder andere Ruderboot in die Seerosen gesetzt, ansonsten fuhren wir im Rahmen eines Seminars einmal in einem Nachbau eines historischen Wikingerschiffes hinaus – da hieß es segeln und rudern – ganz auf den Spuren der Nordmänner mit flexiblem Eigentumsbegriff.
Im Produkttext zu „Sail“ wird das Segeln regelrecht zu einem Lebensgefühl und einer zu Lebensphilosophie verklärt:
„Segler haben sich für einen unverkennbaren Lebensstil entschieden oder wie es der italienische Philosoph Benedetto Croce formulierte: ‚die Vereinigung des Tumults mit der Ruhe, dem Puls und der Leidenschaft des Geistes.‘ Diejenigen, die segeln, sind Auserwählte, angetrieben von einer Welle der Lebenskraft, nicht den Ankern des Lebens unterworfen, atmen sie die Gedanken des endlosen Alls und die Impulse der ewigen Wellen.“
Wie duftet nun dieser Segeltörn? Ich bin freudig überrascht, nicht auf einen der unzähligen aquatischen Düfte zu stoßen: Hier geht es gleich mit Eukalyptus-Frische und dunkelgrünen, salzigen Meeresnoten los.
Kopfnote: Eukalyptus, Maritime Noten
Herznote: Geranium, Jasmin, Thymian
Basisnote: Weißer Moschus, Patchouli, Tonkabohne
Geranium und Jasmin darf man sich als äußerst zurückhaltende Gesellen denken, Thymian steuert Krautigkeit bei. Gerade die Mischung aus Moschus und Eukalyptus bildet eine ganz interessante Spannung. „Sail“ ist ein Duft für Segler und für alle, die das Meer lieben.
Hängt die Nase in den Wind! 🙂
Liebe Grüße
Harmen
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