„bring your own fragrance“ …

… lautete der Name des Mercedes-Benz-Workshops, zu dem die Daimler AG am 09. und 10.07. geladen hatte – und ich war dabei, was mich durchaus mit Stolz erfüllt. Der Kreis des Fachpublikums war nämlich klein: Duftblogger allesamt, und zwar internationaler Natur – und alle sollten wir in den Genuss kommen, uns einmal das AIR-BALANCE-Paket näher anzusehen, vielmehr: unter die Nase zu klemmen.

Maybach Zeppelin

Zur Vorgeschichte, die dem geneigten Leser bekannt sein durfte: Ich hatte bereits zu Maybach-Zeiten die Gelegenheit, dessen Flüssigraumbeduftung zu testen, wovon ich hier und hier berichtet hatte. Die für den mittlerweile eingestellten Maybach Zeppelin als Zubehör verfügbare Anlage war eine Weltneuheit: Federführend entwickelt wurde sie von Sabine Engelhardt, Futurologin bei der Daimler AG, für die ich in Folge auch tätig sein durfte. Für die im letzten Jahr im Mai erschienene S-Klasse wurde die Maybachsche Duftkugel konsequent weiterentwickelt und ist seitdem als Zubehör beziehungsweise Sonderausstattung erhältlich, mittlerweile auch in der neuen C-Klasse.

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Über 80 % Verbauungsquote hat das AIR-BALANCE-Paket – das wundert mich eigentlich nicht, nichtsdestotrotz finde ich es ganz großartig und bemerkenswert. In Anbetracht der automobilen Zukunftstrends, die für mich ganz klar in Richtung Customizing und In-Car-Living gehen, bin ich mir ziemlich sicher, dass bis in zehn Jahren diverse Hersteller bis in die Mittelklasse hinunter über Beduftungsanlagen verfügen – wollen wir wetten? Bis allerdings das Daimlersche Niveau erreicht werden wird von der Konkurrenz – das wird wohl dauern. Jahrelange Entwicklungsarbeit steckt dahinter, stellt Euch nur einmal vor, welche Anforderungen eine solche Anlage erfüllen muss: Getestet bis weit in die Minusgrade und noch weiter in die Plusgrade dürfen die verwendeten Flüssigkeiten weder Feuer fangen noch einem sonst um die Ohren fliegen, die Sicherheitsbestimmungen was Automobile angeht sind erwartungsgemäß extrem hoch. Zusätzlich dazu sind dann ja auch noch etliche Hygienestandards einzuhalten sowie die ganzen Auflagen, die bei Parfums eben auch herrschen. In der Tat verfügt das AIR-BALANCE-Paket über die Fähigkeit der Ionisierung und Luftfilterung, was die Luft im Autoinnenraum gerade für Asthmatiker und Allergiker nochmals deutlich verbessert. Darüber hinaus bekam das System das begehrte ECARF-Siegel des renommierten Allergie-Centrums der Charité Berlin. Dank der gasförmigen Duftabgabe werden weder Innenraumgeruch verändert noch lagern sich die Duftmoleküle auf textilen Oberflächen ab. Insofern muss man keine Angst haben, dass das eigene Parfum nach dem Aussteigen in irgendeiner Art und Weise verfälscht wird.

Was die Düfte angeht, hat sich Daimler nicht lumpen lassen: Raumparfums wollte man haben in Anlehnung daran, dass Parfums als höchstes Gut im olfaktorischen Bereich gelten, als Luxusobjekte und Ausdruck von Individualität. Dafür hat man sich niemand geringeres als „unseren“ Marc vom Ende geschnappt, der gemeinsam mit Engelhardt für die Duftkreationen verantwortlich ist, die in Zusammenarbeit mit seinem Arbeitgeber Symrise entstanden. Auch darüber hatte ich bereits in der Vergangenheit berichtet, siehe hier.

Kommen wir zurück zu meinem Ausflug: Nach einer viel zu langen, weil natürlich wahnsinnig verspäteten Flugreise checkte ich am Mittwoch Abend in „Das Stue“ ein, ein Luxus-Boutique-Hotel direkt am Tiergarten. Liebe Freunde – eine ganz klare Empfehlung für den nächsten Berlin-Aufenthalt! Wunderschönes Design, herrliche Zimmer, tolles Essen und nicht zu vernachlässigende Drinks – so lässt es sich leben …

dasstue

Als Abendprogramm gab es dann ein gemütliches Get-Together mit einem mehr als hervorragenden Essen mit Molekularküchenanleihen – versammelt waren neben diversen Daimlermitarbeiterinnen und natürlich Engelhardt und vom Ende, Brian Pera (I smell therefore I am), Candice Sabatini (Beauty News NYC), Karen Dubin (Sniffapalooza), Jo Fairley (The Perfume Society), Barbara Herman (Yesterdays Perfume, Autorin „Scent & Subversion“), Grant Osborne (Basenotes), Miguel Matos (Fragrantica), Helder Suffenplan (Scentury) und Krista Madden (Beauty and the Dirt) – hoffentlich habe ich jetzt niemand vergessen …

Der nächste Tag war dann programmgeladen und sehr intensiv: Ein Besuch der Mercedes-Benz Gallery „Unter den Linden“, die Location unseres Workshops, stand als allererstes auf dem Programm. Dr. Stefan Geyer, Director Body Interior, Martin Bremer, Senior Manager Design, Sabine Engelhardt und Marc vom Ende erzählten uns einiges über die Entstehungsgeschichte der Flüssigraumbeduftung, tatkräftig durch Dr. Bodo Kobartz als außenstehenden Experten unterstützt.

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Die Düfte konnte man natürlich auch testen – zwar nicht im Auto, von denen einige Prachtexemplare herumstanden, dafür an gar vorzüglichen Raumbeduftern, die die Optik von Designobjekten hatten. Ich gebe ja zu: Mich juckte es schwer in den Fingern, denn das mattschwarze Gerät hat es mir nicht nur wegen seiner Ästhetik, sondern auch und gerade wegen seiner phänomenalen Beduftungsqualitäten angetan. Ich hoffe doch sehr, dass es dieses schöne Gerät irgendwann einmal zu kaufen gibt – ich bin der erste Käufer, ganz klar!

Was die Düfte angeht – ich kenne sie ja ehrlicherweise bereits, und bin nach wie vor ganz begeistert von der Palette. Ich hatte dafür auch Texte angefertigt, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Freeside Mood – Die Leichtigkeit des Seins versprüht Freeside Mood: Harmonisch
verschmelzen leuchtende Zitrusnoten mit der Herbheit von Teeblättern, eingerahmt von
frisch-fruchtiger Rose und sauberem Zedernholz. Freeside Mood strahlt Authentizität und
Natürlichkeit aus und schafft/schenkt somit entspannende Momente des Innehaltens
inmitten eines hektischen Alltags.

Sports Mood – Vitalität und Lebensfreude dominieren Sports Mood: Hellgrüne Triebe und
junge Blätter treffen auf heitere Lindenblüten, von Wassermelone sowie Grapefruit fruchtig
und beschwingt unterstrichen. Magnolien und Gardenien vervollkommnen das florale
Herz, während Moos in der Basis für sanfte Abrundung sorgt. Der dynamische Charakter
von Sports Mood weckt die Lebensgeister und macht den Duft zu einem überaus
angenehmen Begleiter (im Auto).

Downtown Mood – Downtown Mood bildet den Zeitgeist ab: Urbanität, Modernität,
Heterogenität und Individualität. Entsprechend ambivalent präsentiert sich der Duft:
Feminin-verführerische weiße Blüten, reif-samtiger Pfirsich und Anklänge von pudrigem
Kaschmir, durch weichen Moschus verstärkt, treffen auf kühl-maskulines Metall, welches
wiederum von Harzen würzig gewärmt wird. Ein charakterstarker Duft, der Atmosphäre
schafft und ein sinnliches Vergnügen ist.

Nightlife Mood – Mit Nightlife Mood zum König der Nacht werden: Den Duft rarer Zigarren
atmet die Luft in jener Bar, deren Ambiente von schweren Ledersesseln und
Holztäfelungen geprägt ist. Kostbarer alter Cognac wird kredenzt, von sanften fruchtigen
Anklängen geadelt. Ein luxuriöser Duft für Genießer.

Gefachsimpelt wurde jede Menge – wie nicht anders zu erwarten war bei Duftbloggern, oder etwa nicht? Der krönende Abschluss des Tages war dann noch die Pressekonferenz zur Mercedes-Benz Fashion Week – Tilda Swinton, quasi zum Anfassen. Was für eine tolle Frau! Danach ging es noch in die Bikini-Bar, wo wir unsere Eindrücke gemeinsam verarbeiten und den ereignisreichen Tag gemeinsam ausklingen lassen konnten. Ein wahnsinnig spannendes Event, zu dem es morgen noch Fotos von mir gibt, meine Lieben!

Viele herzliche Grüße,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

Ein Kommentar

  1. Waltraud Seemann
    16. Juli 2014
    Antworten

    Gut und schön. Aber wozu brauch ich mich selber dann noch beduften? Ich finde das so abartig wie ich es schlimm finde, Parfüms zu benutzen und auch noch nach Deo, Bodylotion, Weichspüler und Haarspray zu riechen. Nun gut, ich werde mir nie einen Mercede kaufen können, auch wenn ich finde, dass sie sich wunderbar fahren. Ich hatte ein paarmal das Vergnügen einen lenken zu dürfen.
    Wenn man jedoch durch den Duft des Fahrgastinnenraums schon parfümmäßig so eingeengt ist, wie soll ein eigenes Parfüm dann noch Sinn machen?
    LG, Waltraud

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