Roja Doves Damen…

… werden uns diese Woche beschäftigen: Nachdem ich letzte Woche bereits die Extraits der Roja Parfums vorgestellt habe, fehlen uns noch die Frauen von Roja Parfums, die Herren und natürlich seine Oud-Kollektion. Wie Ihr sicherlich schon mitbekommen habt, war ich für die Beschreibungen im Shop zuständig – exklusive der Zitate vom Meister persönlich. Insofern präsentiere ich Euch nun sowohl meine Artikeltexte als auch ein Feedback dazu, jene persönliche Note, derentwegen Ihr Euch hoffentlich hier im Blog tummelt 😉

Legen wir gleich mal los – und zwar mit Scandal:

„Ich erinnere mich noch daran, als ich Tuberose das erste Mal roch. Es schockierte mich, dass eine
Blume so sinnlich sein kann – das Inhalieren wirkt fast narkotisierend. Ich liebe es, wie man durch
diesen Duft in die Sonne versetzt wird – weit weg vom grauen Britischen Himmel. Ich mischte sie mit anderen weißen Blüten, um einen Effekt zu kreieren, der sowohl blumig und sonnig ist, als auch zutiefst sinnlich.“ Roja Dove.

scandal_pour_femme Zu Rojas Skandal sind mir folgende Zeilen eingefallen:

„ Roja Doves Tuberose ist ein Statement – und stellt, wie er sagt, sicher, dass über deren Trägerin gesprochen wird. Im Auftakt funkeln Sprenkler von herb-zitrischer Bergamotte – ein akzentuierender Gegenpol zu dem überaus floralen Herzen: Groß und üppig präsentiert es sich angefüllt mit Blüten. Tuberose, die Femme Fatale und Protagonistin von Scandal, nimmt die ihr zugewiesene Hauptrolle spielend ein, während sich in ihrem Gefolge weitere Weißblüher tummeln. Verspielter Jasmin, erfrischend-fruchtige Rose, nektarsüße Orangenblüte, verführerische Gardenie, zartes Maiglöckchen und frische Freesie blühen miteinander um die Wette und becircen mit ihrer weiblichen Anmut. Zur Ruhe kommt das Blumenmeer auf einem Bett aus pudriger Iris, weichem Moschus und würzig-warmem Sandelholz. Floral. Feminin. Süß. Frisch. Warm. Und vor allem eines: Sinnlich.“

Tuberose

Tja, eine Tuberose – einige frohlocken nun, genauso wie ich es tat, und einige stöhnen… Die Tuberose, jene buttrig-wächserne, opulente Weißblüherin ist und bleibt ein Spalter: Entweder man mag sie. Oder man hasst sie. Ich glaube, dass es nicht allzu viel dazwischen gibt. Allerdings gibt es Tuberosen, die ambivalentere Reaktionen hervorrufen und welche, die für eine solch florale Femme Fatale relativ zivilisiert daherkommen. Zu letzterer Fraktion gehört auch Roja Doves Scandal: Wir haben es hier nicht mit einer monothematischen Tuberose zu tun, mitnichten, sondern vielmehr mit einem frühlingshaften, oder nein, schon eher sommerfrischen Bouquet. Zart aldehydig wirkt es wie ein moderner Chanel-Duft, zitiert Klassiker mit seinen frohlockenden Blüten, die sinnlich jede weibliche Haut zu zieren vermögen. Blüten – ja. Altmodisch? Nein, absolut nicht, sondern modern, zeitgemäß, aber dennoch von einer zarten Vintageseele.

innuendo_pour_femme Weiter geht es mit Innuendo:

„Diese Kreation ist meine Hommage an die Weiblichkeit: Eine Dessous-Kommode, Make-Up und
ein wissender Blick. Innuendo gleicht dem Streicheln von Kaschmir auf der Haut – oder dem zarten Kuss einer besonderen Frau, den man sein Leben lang nicht vergisst.” Roja Dove.

Innuendo inspirierte mich zu Folgendem:

„Innuendo ist ein Verführer – und gleicht damit der Frau, die diesen herrlichen Duft trägt. Zitrone, Orange und Bergamotte leuchten mit der ihnen eigenen Zitrusfrische am Firmament und wachen über die edlen Blüten, die das Herz des Duftes ausmachen: Veilchen und Jasmin sowie Rose und Ylang-Ylang. Geschmeidig und gedankenverloren wie im ausgelassenen Tanz umgarnen sich diese gegenseitig – mal übernimmt die Rose das Zepter und betört mit ihrer fruchtigen Samtigkeit, dann wieder ist es das Veilchen, das auf der Haut seidig-pudrig und erdig dominiert, nur um alsbald die Bühne Jasmin oder Ylang zu überlassen, die beide mit weißblühender Nektarsüße zu betören wissen. Die Basis von Innuendo unterstreicht den Charakter von Innuendo auf das Vortrefflichste: Irispuder und kostbare Hölzer, würzige Wärme stiftend und von Harzen bestärkt. Patchouli, das Rückgrat und Tiefe schenkt. Und Tonkabohne, die dem Duft vanille-ähnliche Cremigkeit verleiht. Innuendo gleicht in seiner Weichheit einem zarten Flüstern, wie Dove sagt. Und tatsächlich: Trotz seiner Opulenz zeigt sich der Duft – unter anderem auch wegen seiner Pudrigkeit – als skinnig-erotischer Begleiter einer sinnlichen Frau.“

Stephanie...

Innuendo ist bereits auf den ersten Schnupperer eine ausgewachsene Dame: Rose, fruchtig und samtig von Natur aus, und Irispuder, sacht an Vintage-Make-Up erinnert und somit für mich immer von Boudoir-Charakter. Jasmin cremt hier zusätzlich, die Kosmetikanleihen, die skinnigen untermalend, während Ylang Honigsüße und Nektar spendet, köstlich lockend. Die Hölzer fungieren als Unterholz, wärmen samt Patchouli die zarten Füßchen aka die Basis, während Tonkabohne mit ihrer Anmutung von würziger Vanille Innuendo noch schöner nach Haut duften lässt: Haut, die erstrahlt mitsamt diesem Duft. Innuendo kreiert eine herrlich feminine Aura, betörend und sinnlich. Und löst Doves Versprechen zwecks der Weichheit, die einem zarten Flüstern gleicht, zu 200 Prozent ein.

Kommen wir zu Risqué:

„Während ich diesen Duft kreierte, dachte ich daran, wie die Gesellschaft uns vorschreibt, wie wir uns verhalten und denken müssen. Also kreierte ich ein Parfum, welches auf den ersten Anschein ganz diszipliniert den Konventionen folgt – doch wenn es sich entfaltet, dringt seine vollendet sinnliche Basis hervor, die mit jedem Atemzug wärmer, dunkler und offenkundiger wird.“ Roja Dove.

Und ewig lockt nicht nur das Weibliche, sondern natürlich ebenso das Verbotene:

„„Am Rande des Verbotenen“ flaniert Dove mit Risqué – obgleich der Beginn des Duftes zuallererst mit unschuldiger Leichtigkeit aufwartet: Blütenstaub-pudrige Kamille, prickelnd-herbe Bergamotte und jugendlich-fruchtige Rose nebst honigsüß blühendem Ylang und frühlingshafter Hyazinthe. Alsbald allerdings schleichen sich erwachsene Ledernnoten heran, mit dezenten animalischen Anklängen versehen, die dem Duft seine Unschuld rauben. Selbstbewusst weiblich zeigt sich Risqué, verlockend und sinnlich – und wird in seinem Charakter noch verstärkt durch seine kraftvolle Basis: Edles Moos, rauchig-salziger Vetiver, pudrig-erdiger Patchouli samt zarten Kakaoanleihen sowie warm-würziges Labdanum. Ein sinnliches Verbrechen, das zu begehen nicht nur Oscar Wilde-Liebhabern herrliche Freude bereiten dürfte!“

Dr Sketchy Houston

Risqué ist – gemein, wirklich: Im Auftakt erspähe ich Kamille, jene blütenstaubpudrige, etwas mehlige, die in ihrem Schatten bereits Ahnungen von Ledernoten mit sich trägt… Diese schlagen auch alsbald zu und mir wird es fast ein wenig zu ledrig – diese Eindruck bleibt allerdings nur kurzzeitig, denn schon bald gewinnen die anderen Zutaten an Aufwind: Eine sanft-metallisch-frische Hyazinthe, Frische und ätherische Leichtigkeit suggerierend, nebst einer herrlichen Rose, jugendlich-fruchtig-frisch, wie bereits erwähnt. Dieses sinnliche Geschehen wird zu einem wahnsinnig schönen Ganzen verwoben, cremig, sinnlich, weiblich, von Leder gestärkt und von subtilen animalischen Noten geküsst.

Dr Sketchy Houston

Ständig, wirklich ständig schwebt meine Nase über meinem Handgelenk und ich vermag es nicht, mich Risqué zu entziehen. Dieser wundervolle Duft ist einer der wenigen Damendüfte – ja, ein Kleidchenduft, nichts für den Casual Day – den ich wirklich sofort adoptieren würde… werde? Hach…

Am Freitag geht es weiter mit den restlichen Weibsen – bis dahin bleibt mir hold!

Viele liebe Grüße,

Eure Ulrike.

Neueste Kommentare

Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

Ein Kommentar

  1. 30. April 2014
    Antworten

    Oh weija, das klingt so lecker… zitrische Eröffnung, Süße, Hölzer, Vanille…. Bitte auch noch viel Silage, dann ist´s meiner! LG, Steffi

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