… das hoffe ich sehr, denn ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf die Düfte von Les Liquides Imaginaires. Wenn wir schon neulich bei den männlichen „Hotties“ der Parfumbranche waren – der Mann hinter Les Liquides Imaginaires gehört definitiv dazu: Philippe di Méo ist mir bereits auf der diesjährigen Mailänder Esxence über den Weg gelaufen – und, ich gestehe, ich hätte nicht nur seine Duftproben, sondern auch ihn selbst am liebsten sofort mitgenommen. Ein schöner und charismatischer Mann, geistreich, gebildet, sympathisch, freundlich. Eine Augenweide für mich während unseres interessanten und angeregten Gesprächs. Und die Düfte waren, analog dazu, eine „Nasenweide“, wenn Ihr so wollt. Äußerst vielversprechend, aber es sollte noch dauern. In letzter Zeit hatte ich mich häufiger mal daran erinnert und mich gefragt, wann, wann sie denn nun endlich kommen – und hier sind sie.
Lange drumherum reden kann und will ich nicht, dafür bin ich viel zu neugierig – ergo stürzen wir uns nach ein paar Details zu Mann und Marke sofort ins duftende Getümmel!
Die Inspiration zu Les Liquides Imaginaires ist folgende: Di Méo bezieht sich auf den Ursprung des Wortes Parfum, das von dem lateinischen per fumum, „durch Rauch“ stammt. Weihrauch und Harze wurden schon vor Jahrtausenden in religiösen Zeremonien als Opfergaben verbrannt und verströmten so ihren Duft zu Ehren des Gottes, der Götter. Bis zum heutigen Tag hat das Parfum seinen Siegeszug fortgesetzt, wie wir ja alle wissen, und ziert nicht nur uns, sondern auch unseren Lebensraum, unsere Wäsche, unsere Autos und vieles mehr. Di Méo möchte mit seiner Kollektion nun zurückblicken und erinnern, uns schwelgen lassen und inspirieren:
„Zurück zum Heiligen – Das Parfum muss wieder zurück zu seinem olfaktorischen Ursprung, um uns träumen zu lassen, zu reinigen, zu bezaubern, Fantasien zu erzeugen, um einen imaginären Duft der Vergänglichkeit zu zeichnen. Die Zeremonie wird wiederhergestellt, ein Ritual, das mit neuen Materialien und großen Gesten parfümiert ist. Die Kreation eines außergewöhnlichen Flakons ist eine Hommage an die Handwerkskunst und hat auch als alleinstehendes Objekt einen großen Wert. In einem geheimnisvollen Objekt, einer Amphora, ist die Urform des Parfums enthalten.“
Und ein weiteres schönes Zitat gibt es noch zu den Reflexionen di Méos:
„Der Verlauf des Lebens kann wahrhaftig in eine greifbare Form überführt werden: Sehnsüchte, Glaube, Stärken, Schwächen.“
Seine Kollektion verwirklichte der Designer in Zusammenarbeit mit Givaudan.
Fangen wir doch gleich mit den Düften an, die mir rein optisch natürlich sofort ins Auge stachen: Bello Rabelo und Bloody Wood. Beide gehören der Eaux Sanguines-Trilogie an:
„Diese Trilogie an Düften zieht ihre Inspiration aus dem heiligen Wein. Parfum wie Wein ist ein Gemisch, dessen Bestes durch menschliche Expertise und die Pflege der Natur kreiert werden. Diese Flüssigkeiten fließen durch die Venen imaginärer Charaktere, der Verkörperung moderner Helden. Eaux Sanguines, duftende rote Säfte, so berauschend wie die Leidenschaft, durchdringend wie eine Wunde oder ein Verrat, so heißblütig wie ein Sieg, ein triumphales Parfum!“
Bello Rabelo steht für „den Held von Porto“: „Dieser Duft ist ein Held, das lebendige Blut eines Kämpfers. Wie die Rabelo-Boote, die erst im Wind stark werden, hat er den Geschmack des Risikos und der unerschrockenen Abenteuer angenommen. Ein Parfum des Abenteuers.“
… auch – des Abenteurers? Die Farbe ist göttlich: Ein Blutrot, ähnlich dem des legendären Nagellackes Rouge Noir von Chanel, der lange Jahre meine Farbe war. Die Ingredienzen: Kopfnote: Wein, Trockenfrüchte; Herznote: Balsamische Noten, Immortelle (Italienische Strohblume), Labdanum (Zistrose); Basisnote: Vanille, Hölzer, Benzoeharz.
Ja. Bello Rabelo ist auch ein Duft für – Abenteurer. Für mutige Herzen, kühne Charaktere und phantasievolle Träumer. Bello Rabelo strotzt frisch aufgesprüht bereits vor… Lebensfreude, Tatendrang, Charakter. Und zeigt sich als stolzer Duft voller Charisma: Überschäumende Beerennoten und ein paar Sauerkirschen vermählen sich hier mit dem deliziösen Aroma von sonnengetrockneten Früchten. Datteln? Feigen? In jedem Falle ruhen die Früchte allesamt in trockenem Rotwein, der dadurch an Tiefe und Körper gewinnt. Immortelle hat selbstverständlich auch ein Wörtchen mitzureden, denn wir haben es bei der italienischen Strohblume ja mit einer sehr prägnanten Note zu tun: Würzig-gewürzig, heu-trocken und ähnlich eigen wie Liebstöckel spaltet sie oft die Gemüter. Zu und in Bello Rabelo passt sie aber, und wie – sie fügt sich perfekt ein, während der Duft auf einer Basis von wärmenden Harzen, trockenen Hölzern und einer erlesenen Vanillecremenote ruht.
Mich erinnert Bello Rabelo dem Naturell nach an Lubins tollen Idole: Ein malerisch schöner und kräftiger Duft, den ich mir an beiderlei Geschlechtern vorstellen kann.
Bloody Wood, das blutige Holz, brilliert mit folgenden Zutaten: Kopfnote: Wein, Veilchen, Rose; Herznote: Wein, Fruchtige Noten, Kirsche, Himbeere; Basisnote: Hölzer, Sandelholz, Eiche.
Frisch aufgesprüht und… sofort bin ich mitten in meiner Kindheit gelandet: Woher kenne ich diesen pudrigen Rauch mit seiner satt-sanft-mehligen Süße? Ich muss nicht lange überlegen, mir fällt es sofort ein: Es ist natürlich Sandelholz und mich erinnert der Duft an die kleinen grünen Brennstoffkegelchen, die meine Mutter immer in unserem Räuchermännchen aus dem Erzgebirge verwendete und den ich damals schon so liebte. Eine glückliche und überaus heile Kindheitserinnerung, die mich sehr berührt. Rauchiges Sandelholz, getränkt in fruchtigen Rotwein mit deutlicher Kirschnote. Die Himbeere finde ich auch irgendwo im Hintergrund schillernd, der Rest ist mir aber schon fast schnuppe, weil der Duft ohnehin schon gewonnen hat.
Was für ein Sandelholz! Bloody Wood ist herrlich – und eine Anschaffung wert. Das wäre dann seit langem der erste Sandelholzduft, der es in mein Repertoire schafft. Aber ich befürchte, er muss her.
Der Einstand von Les Liquides Imaginaires war perfekt – endlich einmal wieder ein innovatives Konzept, und dann eines von dieser Qualität… Ich bin sehr gespannt auf morgen – Ihr auch?
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
angefixt von Bello Rabelo
da fühle ich mich angesprochen …
Barbara hab dir bei Hotties geantwortet …
Bis dann
Üt
Liebe Üt,
Danke für die Info. Da warten wir doch auf die Freischalthand von der lieben Uli.
Ich hoffe sehr, dass Du nicht von Sturm „Xaver“ betroffen bist!
Mich gelüstet eher das Bloody Wood. Sandelholz heisst das Zauberwort. Bei Bello Rabelo ist leider wieder mein Angstgegner Immortelle im Spiel.
Die Dame bei der Werbung von „Skin on Skin“ auf der Startseite von „Aus Liebe zum Duft“ sieht bei ihrem Liebesspiel aber seeeeehr begeistert aus… Hat er vielleicht Mundgeruch? *grins*
So, fertig gelästert!
Liebe Grüsse an alle,
Barbara
*kicher*
… und damit auch was halbwegs Qualifiziertes von mir hier zu lesen steht: Bloody Wood ist ein Traum.