Von der Küste in den Club – Hugh Parsons‘ „King’s Road“

Vor Kurzem habe ich hier versprochen, die Kollektion von Hugh Parsons zu komplettieren. Deswegen widme ich mich heute dem vorletzten der zu beschreibenden Düfte: „King’s Road“. Auch dieser wurde nach einer berühmten Straße in London benannt.

King's Road early evening 7dec
https://www.flickr.com/photos/maong/2127572822/ https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Früher, in den 60er und 70er Jahren, war die King’s Road das Hippie- und Punk-Zentrum, Vivienne Westwood hat dort seither ihren worlds end shop mit der großen Uhr am Eingang. Mein Eindruck ist aber, dass der Duft eigentlich nicht so sehr viel mit dieser Straße zu tun hat, so heißt es im Produkttext:

Die aquatischen und floralen Duftnuancen von King’s Road erinnern an die malerische Küstenlandschaft Cornwalls. Gleichzeitig rufen die rauchigen, holzigen Noten den Geruch von Clubs, Pubs und Bibliotheken wach.

king road 100ml

Kopfnote: Grapefruit, Schwarze Johannisbeere, Lavendel, Rosmarin, Sternanis
Herznote: Magnolie, Jasmin, Aquatische Noten, Piment, Schwarzer Pfeffer, Zimt, Muskatnuss
Basisnote: Sandelholz, Patchouli, Vetiver, Weißer Moschus

In der Tat sind zitrische Noten und auch etwas säuerliche Schwarze Johannisbeernoten wahrnehmbar, die darauf folgenden Gewürze werden meines Erachtens mehr oder weniger übersprungen, um direkt in die stark ausgeprägten aquatischen Noten mit floralem Einschlag überzugehen. Im Untergrund hölzelt es einerseits, andererseits sorgt Moschus für saubere Weichheit. Auf der Haut gefällt mir die Entwicklung weitaus besser, da das Aquatische nicht ganz so heftig tönt und eher der weiche, holzige und auch etwas würzige Grundton schneller das Zepter ergreift.

Mousehole02
waterborough [Public domain], via Wikimedia Commons
Auch in „King’s Road“ bleiben Hugh Parsons ihrer unaufgeregten Linie treu. Dieser Duft ist genau das Richtige für gerade diejenigen männlichen Exemplare, die keine Lust auf Experimente haben, die mit ihrem Duft nicht aus der Reihe tanzen wollen, aber dennoch angenehm und dezent duften möchten. Sie haben ja auch ihre Daseinsberechtigung. Vom Mainstream unterscheidet sich dieser Duft durch seine austarierten Noten, hier ist nichts Grelles oder Künstliches, dennoch wird an bekannte Herrendüfte angeknüpft.

Geht immer! 🙂

Viele Grüße
Harmen

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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