… schreiten wir heute, und zwar mit Meo Fusciuni: Gestern hatte ich Euch bereits des Italieners Nacht vorgestellt, den Duft Notturno. Heute folgt – das Licht, sein Duft Luce.
In meiner poetischen Begeisterung fand gestern der tolle Flakon der Nacht keinerlei Erwähnung, obgleich er das verdient hat: Notturno kommt im extravaganten Flakon, gekrönt von einem handgearbeiteten Oberteil aus Metall, das jedes Exemplar zu einem Unikat macht. In die Verschlusskappe wurde ein schwarzer Turmalin eingearbeitet, jener Stein der Alchemisten: Im wird nachgesagt, er schütze unsere Persönlichkeit und uns selbst. Er fördere das Wiedererlangen von Lebenskraft. Darüber hinaus wird er als einer der wichtigsten Steine zur Reinigung der Seele angesehen und soll gegen negative, äußere Einflüsse, Gedanken und Energien schützen. Vollmundiges Versprechen, wenn er nur die Hälfte hält, so lange er bei mir steht, nehme ich ihn gleich. In allererster Linie ist er aber auch sehr schön anzufassen und anzuschauen, was auch für das schwarze Kunstledertäschchen gilt, in dem der Duft ausgeliefert wird. Das könnte man glatt zur Clutch umfunktionieren – ich war schon auf der Messe ganz begeistert davon.
Luces Flakon ist nicht minder kunstvoll gefertigt, aber hell. Helles Metall, silberfarbene Ketten, die den Flakon umgarnen. Luzidität ist hier Thema, und nicht nur oder vielmehr in mehrfacher Hinsicht:
„Die Reise hat ihren Höhepunkt erreicht, ihre Grenze, Stille. In der Morgendämmerung erinnert mich das Rauschen der Pflanzen an das Leben, seinen Fortgang, seine Komplexität, seine angenehmen Pausen. Ich kam zur Ruhe, ich vergaß. Ich weiß, alles kehrt an seinen Platz zurück, alle Lebenszeichen und vor allem Düfte kommen in unsere Erinnerung zurück. Ich weiß, alles kehrt an seinen Platz zurück, auch der Friede und der Duft des Gleichgewichts in der Natur. Wie langsame Worte, wie das Licht.“
Luce ist somit der Gegenpart zu Notturno – das Ziel, das Fusciuni suchte… Ganz einfach – und einfach ganz. Ein besonderer Duft, hell, erfüllend und erfüllt:
„Das Werk entstand in einem Raum zwischen der stillen Idee und der hellen Wirklichkeit. Ein Ort des Übergangs, wo die Stille, der Wille zu sein sich mit dem Licht kreuzt, dem Schöpfer aller Bilder.“
Die Ingredienzen:
Kopfnote: Leder, Zedernblätter, Birke; Herznote: Sandelholz, Patchouli, Tabak; Basisnote: Ambra, Vanille, Benzoeharz.
Dabei wird Euch sicher gleich auffallen: Sandelholz und Patchouli im Herzen, nicht in der Basis? Ja, richtig. Kein Schreibfehler. Sondern genau so gewollt. Und das riecht man auch:
Luce ist – toll. Was für ein warmes Licht, das hier über (Birken)Bäume gleitet und diese in Sepiafarben taucht. Würzige Wärme. Samten. Golden. Cremig-ambriert und vanillegeküsst. Erdig-liköriger Honig, sachte Borken, tabakumschwärmt. Sehr schön. Und sehr authentisch. So heile stelle ich mir das immer vor und so romantisch, wenn ich davon träume, einmal unter einem moosbewurzelten Baum zu schlafen.
Ob es auch Eure Vorstellungen trifft?
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike
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