Dass wir tolle Leser haben, wissen wir schon lange. Besonders freuen wir uns über Leserinnen und Leser wie Ute, die sich nach langem Schweigen doch einmal hier vorstellen möchten. Herzlich willkommen!
Mein Name ist Ute, und ich lebe in Kiel. Von Montag bis Freitag findet man mich in der Verwaltung eines großen medizinischen Versorgungszentrums, wo ich meinen Lebensunterhalt verdiene. Leider, herrscht bei uns „Kittelzwang“, will heißen, ich trage weiße Arbeitskleidung. Individuell kann ich also nur über meinen Duft sein und nicht über meine Kleidung. Daher ist es mir wichtig, mich von der Masse abzusetzen. Und ehrlich, es riecht in einer Arztpraxis leider nicht immer gut. Wie gut, den perfekten Duft immer zur Hand zu haben. Aus Liebe zum Duft habe ich durch Zufall entdeckt, aber immer der Reihe nach.
Geboren wurde ich Mitte der 70er in der DDR, im Herzen von Thüringen. Natürlich hatte meine werktätige Mutti 4711 Kölnisch Wasser im Schlafzimmerschrank stehen. Bloß war es nur die leere Flasche und ich konnte den Duft nie erschnüffeln. Zu alt war die Flasche, ein Geschenk von Westverwandten, die danach keine weiteren Päckchen mehr schickten. Aufgewachsen bin ich also komplett ohne Parfüms, Düfte, Weichspüler etc. Aber das muss kein Nachteil sein, im Gegenteil, ich bin sehr froh darüber. So konnte sich mein Näschen auf andere Düfte stürzen. Der Geruch von frischgebackenem Apfelkuchen, der mit Zimt bestreut wird, die heiße Tasse Kakao, der Wald nach dem Gewitter und außerdem finde ich, dass die Luft, bevor es schneit, besonders riecht, Schneeluft eben.
Schon früh als Kind hatte ich die Idee, Luft in Flaschen abzufüllen und sie mitzunehmen. Vor allem die Meeresbrise der Ostsee ins heimische Kinderzimmer zu transportieren, war mein Traum. Kurz nach dem Mauerfall kam ich in die Pubertät und alle meine Freundinnen begannen, die Bravo zu lesen und alle möglichen Kosmetiktipps auszuprobieren. Mich interessiert das alles nicht so sehr, ich verschlief diese Phase. Erst als meine beste Freundin, mit 16 nach Stuttgart zog und dort aus einer Parfümerie Anais Anais von Cacharel mitbrachte, interessierte ich mich dafür. Nach einer extrem langen Anais Anais Phase, wechselte ich dann radikal zu einem Männerduft, Irisch Moos. Dazu sah ich mich über immergrüne Wiesen springen mit einem Irischen Wolfshund an der Seite. Die Werbung von Irisch Moos fand ich auch ganz klasse. Schließlich landete ich bei Isabella Rossellinis Manifesto und Lolita Lempicka. Durch puren Zufall entdeckte ich bei Amazon einen Hinweis auf: „Aus Liebe zum Duft“ und nun bin ich hier.
Das Duft-Tagebuch lese ich seit 2010 jeden Tag, und ich finde es ist die schönste Seite im ganzen World Wide Web. Morgens brühe ich mir einen Tee auf und lese erst mal das Duft-Tagebuch in aller Ruhe. So fängt der Tag gut an. Manchmal, das gebe ich auch schon zu, bin ich neidisch auf die Tester/innen. Bei mir riecht es den ganzen Tag bei der Arbeit nur nach Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Wenigstens bin ich mal eine Duft-Tagebuch-Leserin, die zugibt, von Neid geplagt zu werden. Ist aber nicht böse gemeint. Schreibt bitte weiter so schöne Artikel und verzaubert meine Sinne mit so schönen Bildern.
alles von Byredo – ich zitiere mal Erich Mielke: ich liebe Euch doch alle !!!!!!!!!!
Jacques Zolty – Lily Beach, göttlich
Vive Maria – Almost Innocent (hab ich bei Euch entdeckt! Gibt es den Duft nicht mehr?)
Penhaligon’s – Artemisia, ein Traum
L’Artisan Parfumeur – Piment Brûlant
L’Artisan Parfumeur – Premier Figuier
Laboratorio Olfattivo – Daimiris
Auf Byredo möchte ich nie wieder verzichten, diese Düfte sind einfach wie für mich gemacht. Ben Gorham finde ich toll und dass seine Frau Tattoo-Künstlerin ist, finde ich so cool.
Ich habe noch einen Wunsch, könnt ihr mal von Serge Lutens: Vitriol d’Oeillet besprechen? Auf den Duft bin auch neugierig!
Einen Riesenbogen mache ich um Düfte von Karl Lagerfeld. Sorry Karl, von Sun, Moon, Stars musste ich mich übergeben.
Wenn ich Düfte probiere, dann spüre ich, dass ich lebe und ich bin dankbar dafür, dass ich so eine guten Geruchssinn habe. Meinen Mann habe ich vor 13 Jahren gerochen und sofort entschieden, der riecht so gut, den heirate ich mal. Hat auch geklappt. Meine Favoritenliste ist sozusagen seine Favoritenliste, was er am liebsten an mir riecht.
Bin so froh, dass es Aus Liebe zum Duft gibt, weil es das Leben schöner macht.
In diesem Sinne,
Ute aus Kiel
PS: Mit meinen zwei Tattoos war ich letztes Jahr zweimal coole Sau des Monats im Tätowiermagazin nämlich im Juni und Oktober. Sogar meine Tattoos haben mit Geruch zu tun, man kann immer an einem Blümchen riechen und die schönen Seiten des Lebens genießen, auch wenn man schon in der Scheiße steht, fand ich. Und Rotkäppchen im Matrosenlook, so fühle ich mich oft, und und nun als halbe Kielerin sowieso, würde gerne bei Euch körbeweise shoppen gehen!!!
Alle bisher hier vorgestellten Leserinnen:
Teil V – Annette
Teil IV – Dorothea
Teil III – Katharina
Teil II – Carola
Teil I – Margot
Einladung
Hallo Ute,
willkommen im Blog! Freue mich dass sich nun eine weitere stille Leserin outet. Deine Tattoos und die Definition dazu find ich witzig und mutig.
Liebe Grüße,
Margot
P.S. @Harmen: Wo bleiben die männlichen Leser hier? Sag nicht, dass sich keiner getraut hat 🙂
LG, Margot
Hallo liebe Ute,
ganz herzlichen Dank für den tollen Artikel und das Teilhaben lassen – die Tattoos sind ebenfalls toll, die „Coole Sau des Monats“ kenne ich natürlich und derjenige Typ, der mich neulich zu meinem Whiskey-Artikel inspirierte, ist im übrigen der Chefredakteur von besagtem Magazin 😉
Viele liebe Grüße,
Uli.
Hallo Margot,
bislang hat sich kein Herr der Schöpfung für einen Artikel gemeldet. Wir wollen uns hier ja keine Geschlechterdiskriminierung nachsagen lassen 😉
Also Männer, seid mutig!