Heute begeben wir uns in den Süden. Vielleicht ist das genau die richtige Strategie, um dem durchwachsenen Sommer zu entkommen. Annick Goutals Duft Eau du Sud, der wie gewohnt in den beiden Flakonvarianten erhältlich ist, soll die endlos scheinenden Sommertage in der Provence und in der Toskana widerspiegeln: die heiße Sonne des Tages, Müßiggang im kühlen Schatten der Arkaden und Wasserfontänen, die Abkühlung verheißen. Warme Abende und Nächte verlängern die schon unendlich scheinenden Tage in die späten Stunden hinein.
Leider ist es aber auch so, dass genau diese Sommertage, in die auch meist die Urlaubszeit fällt, subjektiv wahrgenommen viel zu kurz sind und gemessen an der Arbeitszeit wie ein Wimpernschlag scheinen. Vielleicht hält aber der von Isabelle Doyen kreierte Duft eine Verlängerung des Urlaubs bereit, eine südländisch duftende Auszeit für geplagte Werktätige?
Kopfnote: Bergamotte, Limette, Grapefruit, Mandarine; Herznote: Verbena, Pfefferminze, Basilikum, Jasmin; Basisnote: Vetiver, Patchouli, Eichenmoos
Frisch auf dem Teststreifen riecht es erst einmal deutlich nach Mandarinenschale! Zudem machen sich grüne Zitrusnoten breit, welche natürlich der Limette zuzuschreiben sind. Hier haben wir es nicht mit einer abstrakten Säure zu tun, die man intuitiv in Richtung Zitrone schiebt, nein, das sind echte Früchte, ein Verbund aus Limette, Grapefruit und Mandarine. Die grünen Aspekte, die diese Früchte erst so natürlich wirken lassen, kommen ganz klar vom Basilikum, viel mehr gibt der Streifen fürs Erste nicht her. Auf der Haut stimmt der Auftakt überein, wobei das Basilikum und ein leichter Anflug von Minze wahrnehmbar wird. Für die nun ebenfalls auftretende aber verhaltene Süße dürfte in diesem Falle Jasmin und Patchouli verantwortlich sein. Letzterer bildet zusammen mit Vetiver und Eichenmoos eine grasig-wurzelige Basis. Diese gibt dem Duft seinen Halt, greift die grünen Noten des Basilikums auf und ergänzt das Bild des Gartens mit einem frisch geschnittenen Rasen.
Ein Sommerduft in südlichen Gefilden – das ist ohne Frage gelungen. Ich würde den Duft vor allem der holden Weiblichkeit ans Herz legen, obwohl er durchaus auch für Männer tragbar ist. Ich sehe hier doch eher eine Dame in einem Sommerkleid ganz entspannt auf einer Liege im Schatten der Orangenbäume ruhen. Fallen ihr die Früchte auf den Kopf? Nein. Der Duft ist rund, ausgewogen, in sich geschlossen, ohne Brüche und harmonisch genug für den Urlaubsgebrauch.
Was meint Ihr? Trifft „Eau du Sud“ Euer Urlaubsgefühl?
Viele Grüße von
Harmen
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