Ein Hauch von Mitternacht, ein Flüstern des Waldes, ein Strahl flüssigen Mondlichts – all das vereint der neue Duft Flux von Andrea Maack. Die isländische Künstlerin und Duftvisionärin entführt uns mit ihrer neuesten Kreation in die geheimnisvolle Welt von Big Sur. Flux soll kein Parfum sein, wie jedes andere – es ist ein Erlebnis, ein nächtlicher Spaziergang durch uralte Wälder, getaucht in silbernes Licht. Bei dem Duft ließ sich Andrea Maack nicht wie üblich von ihrer Heimat Island inspirieren, sondern von der amerikanischen Westküste rund um die legendäre Küstenregion von Big Sur.
Willkommen in Kalifornien mit Flux
Big Sur – das klingt schon wie ein Gedicht. Eine wilde, fast magische Küstenlandschaft zwischen San Francisco und Los Angeles, wo der Highway 1 sich dramatisch an steile Klippen schmiegt und der Pazifik wie ein Meer aus Kristallen in der Sonne glitzert. Hier treffen tiefrote Sonnenuntergänge auf nebelverhangene Wälder, uralte Mammutbäume wachsen wie Kathedralen aus dem Boden, und das Rauschen der Wellen vermischt sich mit dem Wind in den Baumwipfeln zu einer ganz eigenen, faszinierenden Melodie.
Künstler, Träumer und Weltflüchtige haben Big Sur seit jeher als Rückzugsort gewählt. Der amerikanische Schriftsteller Henry Miller beispielsweise nannte es etwa sein „magisches Reich“. Und auch heute noch fühlt sich dieser Ort irgendwie entrückt an, fast wie aus der Zeit gefallen. Es gibt keine Großstädte, kein hektisches Treiben. Nur endlose Natur, verwunschene Wanderpfade und kleine Lodges mit Meerblick.
Nachts hüllt sich Big Sur in Mondlicht und Mystik. Die Luft riecht nach Wald, Salz und Freiheit – und es ist genau dieser Zauber, den kreative Köpfe in Musik, Literatur und – wie etwa Andrea Maack mit Flux – in der Kunst der schönen Düfte einfangen wollen. Das Extrait de Parfum wurde von der Parfümeurin Céline Barel kreiert, die hierfür die Ingredienzien Kardamom, Menthol, Heidelbeere, Eukalyptus, Zypresse, Tanne, Labdanum (Zistrose), Zedernholz, Mammutbaumholz und Cashmeran vereinte.
Tiefblau und intensiv nehme ich die Blaubeeren im Opening von Flux wahr. Natürlich sprechen wir nicht von den faden Heidelbeeren, die es in hiesigen Supermärkten zu kaufen gibt. Flux, was auf Deutsch übrigens „Strömung“ bzw. „Fluss“ bedeutet, duftet nach der herben Süße von wilden Blaubeeren, die an Sträuchern im Wald zu finden sind. Wald ist ein gutes Stichwort, denn eben jenen rieche ich auch der Kreation ebenfalls heraus. Helles, aromatisches Nadelholz vereint sich mit der frischen, grünen Kühle von Menthol und Eukalyptus, die von dezent maritimen, salzigen Nuancen begleitet werden. Ich sehe nebelverhangene Wälder bei Nacht vor mir. Beeindruckende Nadelbäume, durch die das silberne Mondlicht fällt. Der Boden mit Moos bedeckt. Große Steine hier und da. Im Hintergrund das Rauschen des Meeres, das der mystischen Stimmung des Waldes zusätzliche Faszination einhaucht. Im weiteren Verlauf fließt die Kreation in eine pudrige, schwer greifbare, wohlige Weichheit hinein, die sie noch geheimnisvoller macht.
Flux von Andrea Maack ist ein sanfter, ein zarter und transparenter Mix aus wilden Blaubeeren, clean-aromatischen Nadelhölzern und einer gekonnt inszenierten maritim-mentholigen Frische, mit luftig-fluffigem und pudrigem Finish. Eine spannende Komposition, keine Frage, eine, die allen gefallen dürfte, die leise, unaufgeregte und dennoch ausdrucksstarke Düfte mit holzig-kühlen und waldigen Facetten bevorzugen. Wer Blaubeere in Parfums liebt, ist eh mit an Bord. Unisex, alltags- und bürotauglich ist Flux ohnehin. Eine nordisch angehauchte, unterkühlt-minimalistische Hommage an die einzigartige Kulisse des Küstenstreifens Big Sur, die vielleicht nicht auf den ersten Schnupperer den Weg in mein Herz fand, auf den zweiten aber definitiv.
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