La Foncedalle – der Fressflash für die Nase

Was um alles in der Welt könnte La Foncedalle bedeuten? Meine Recherchen haben ergeben, dass es sich um das französische Wort für ein spezielles Heißhungergefühl handelt. Dieses ist hierzulande ebenfalls bekannt und führt zum sogenannten Fressflash. Wer gerne Gras raucht, was mittlerweile völlig legal ist, kennt es vermutlich. Nach dem Rausch oder währenddessen kann sich ein immenser Heißhunger einstellen. Und genau darum geht es hier. Bon appétit!

Das Dufthaus Versatile Paris hat sich dieses ungewöhnlichen Themas angenommen und einen Duft daraus gemacht. Ja, willkommen in der Nische. Zur Erinnerung:

Versatile ist eine Duftmarke, die im Oktober 2021 von Coralie Frébourg gegründet wurde. Versatile ist aus dem Willen geboren, aus sich selbst heraus mutig zu sein. Sie bricht mit den institutionellen Codes der Luxusparfümerie: Nein zu standardisierten Düften und Werbung, nein zu elitären Preisen, nein zur Geschlechtertrennung. Versatile will sich auf olfaktorische Erinnerungen konzentrieren, die wir alle kennen, und eine Alternative zu den bestehenden Angeboten darstellen. Es steht der Mensch und der Respekt für die Erde im Mittelpunkt der Entwicklung.

Genau dieser Mut findet sich hier wieder. Auch La Foncedalle präsentiert sich als hochkonzentriertes Parfum-Roll-on mit sagenhaften 35 % Duftölkonzentration. Übrigens alkoholfrei mit öliger Konsistenz. Ein Roll-on hat meines Erachtens zahlreiche Vorteile gegenüber einem klassischen Sprühkopf. So lässt sich der Duft genauestens platzieren, dosieren und es gibt darüber hinaus kaum Verlust, der in Schwaden irgendwo ins Nirvana verdunstet.

Ein bekiffter Abend mit Versatile

Ein solcher Abend wird dem einen oder anderen bekannt sein. Jetzt kann man es ja zugeben. Man sitzt zusammen, es wird geraucht, ein kühles Bierchen getrunken und nach kurzer Zeit stellt sich der namensgebende Hunger ein. Doch was serviert Versatile unserer dufthungrigen Nase?

Es gibt buttriges, knuspriges (veganes) Hähnchen. Kein Scherz! Auch nicht im übertragenen Sinne oder irgendwie metaphorisch. Der erste Hauch ist Hähnchengewürz, Salbei, dann wird es buttriger, süßlich und fast popcornig. Nach der überraschenden Würze zu Beginn wird das Ganze aber eben doch ein Parfum. Kein Bratgeruch oder dergleichen. Angenehm, frisch, grasig, würzig, grün und ohne zünftige Marihuana-Note. Da werden manche enttäuscht, andere erleichtert sein. Im Ernst, es kommt alles anders als gedacht.

Die Noten haben wir in Cannabis, aromatische Noten, Gerste, Salbei, Popcorn und Moschus übersetzt.

Unsere Parfümeurinnen [Amélie Bourgeois und Margaux Le Paih-Guérin, Anm, v. Harmen] haben einen facettenreichen und einzigartigen Neo-Fougère kreiert, der zum ersten Mal in einem Duft ein originelles Triptychon darstellt: Gras, Bier und gebratenes (veganes) Hühnchen. Eine salzige, frische und warme Kombination, die sinnlich, appetitlich und berauschend ist.

Rieche ich mit La Foncedalle wie ein Marihuana-Hähnchen?

Leider nein oder zum Glück nein. Es wäre auch ein bisschen albern gewesen, den ganzen Abend eins zu eins olfaktorisch nachzubauen. Und wer will schon nach Gebratenem, einer Tüte oder Bier riechen. La Foncedalle ist ein großartiger würziger, grüner Duft mit leichtem Gourmand-Einschlag und butterweichem Abgang.

Ich bin begeistert und lege meine Pröbchen zur nächsten Anwendung bereit. Denn der Duft ist absolut tragbar und ich verspreche Euch in die Hand, er wird keine unerwünschten Assoziationen bei Eurem Gegenüber hervorrufen. Im Gegenteil, vielleicht weckt La Foncedalle sogar ein unstillbares Hungergefühl bei Euren begehrten Mitmenschen, zwinker, zwinker. Ich freue mich über Eure Erfahrungsberichte!