Cozy Autumn Vibes Vol. 2 – Top 5 Herbstdüfte 2024

Es ist wieder so weit: Der Herbst ist da! Und mit ihm natürlich auch Julias Top 5 Herbstdüfte, die so herrlich gemütlich, wärmend und umhüllend anmuten, dass man sich ihnen kaum entziehen kann. Kreationen, die sich perfekt für den Beginn der kühleren Jahreszeit eignen, die an sonnendurchfluteten, goldenen Tagen im Oktober ebenso getragen werden können wie bei nebligem, tristem und grauem Novemberwetter. Wir befinden uns in jener des Jahres, in der sich ebensolches langsam dem Ende zugeneigt. Nächsten Monat beginnt bereits die Adventszeit, die mentale Vorbereitung auf Weihnachten, auf Silvester und dann haben wir bald auch schon 2025. Wahnsinn, oder?

Auch zu diesem fünf Herbstkreationen haben wir Euch das passende Sample Set Cozy Autumn Vibes Vol. 2 zusammengestellt, das die fünf wunderbaren Düfte umfasst, die ich Euch im Folgenden näher vorstellen möchte. Ideal für alle, die sich gerne durch verschiedene Kompositionen schnuppern, die neue Marken oder noch unbekannte Parfums kennenlernen möchten. Wer wohlig-warme, gourmandige, würzige und verführerische Kreationen bevorzugt, die perfekt in die kühlere Jahreszeit passen, sollte sich unbedingt eines unserer begehrten Sample Sets sichern. Denn wir immer gilt: Nur solange der Vorrat reicht! 🍂🍁🎃

Encens Suave – Matière Première

Erst im Februar dieses Jahres habe ich Euch die Kollektion von Matiére Première vorgestellt und darunter war auch mein erster Kandidat dieser Top 5 Herbstdüfte: Encens Suave stammt wie auch die anderen Kreationen der Marke von Gründer und Parfümeur Aurélien Guichard, der „eine Melange mit Suchtpotenzial“ schaffen wollte.

Dazu vereinte er den namensgebenden Weihrauch mit den Ingredienzien Benzoeharz, Bourbon-Vanille, Labdanum (Zistrose) und Kaffee. Das klingt durchaus verführerisch und meiner Meinung nach duftet es auch genau so. Ein Eau de Parfum zum Verlieben, in das man sich fallenlassen und eintauchen möchte. Perfekt für alle, die Weihrauch lieben und süßlich-würzige Kompositionen bevorzugen.

Encens Suave startet gleich mit dem Protagonisten in den Duftverlauf. Der Weihrauch ist überaus sophisticated, luzide, hell, transparent, grünlich umspielt und von zart-würzigen und subtil-ledrigen Nuancen untermalt. Wohltemperiert ist dieses Räucherwerk und damit deutlich weniger kühl als sonst gerne üblich. Das Labdanum bringt sanfte, süßlich-rauchige Facetten in die Komposition aus dem Hause Matière Première, die die sich mit den herben und dunklen Noten gerösteten Kaffees verbinden. Für fein-cremige Akzente sorgt das Benzoeharz, während die Vanille die lieblichen Momente der Zistrose unterstreicht.

Eine wunderschön komponierte, elegante und sehr harmonische Hommage an den Weihrauch, die mir absolut gefällt. Zu jeder Gelegenheit tragbar und ein herrlicher Begleiter an kühleren Tagen. Chapeau!

AlUla – Penhaligon’s

AlUla hat den Weg ins Duft-Tagebuch bisher noch nicht geschafft und ich weiß eigentlich gar nicht genau weshalb. Denn eigentlich sind die Kreationen von Penhaligon’s für mich stets auf meiner Must-review-Liste ganz weit oben. Als Bestandteil der verführerischen und opulenten Trade Routes Collection eines meiner liebsten britischen Dufthäuser ist dieses Eau de Parfum fast schon Pflicht in der Riege dieser Top 5 Herbstdüfte. Die Ingredienzien Weihrauch, Pflaume und Vanille geben einen guten Überblick, über das, was da kommen mag. Inspiriert wurde AlUla vom gleichnamigen Ort in Saudi-Arabien. „Am Schnittpunkt der Kontinente gelegen, war AlUla jahrhundertelang ein Umschlagplatz für Karawanen auf der Weihrauchhandelsroute, die Asien, Afrika und Europa miteinander verband und auf der traditionell hochwertige Waren transportiert wurden.“

Im Auftakt von AlUla sorgen die rauchigen und harzigen Noten von Weihrauch für eine gewisse Kühle, die von pudrig-mineralischen Akzenten untermalt ist. Hinzu kommt eine ausgeprägte Trockenheit, die die Wüstenassoziation, die ich beim Schnuppern des Eau de Parfum spontan habe, absolut verstärkt. Die Pflaume offenbart dunkle, nicht allzu süße Fruchtnuancen, die sich mit cremigen Facetten vereinen. Die Gewürze – ich erschnuppere hier einen bunten Mix und nicht nur die genannte Vanille – nehmen im weiteren Verlauf Fahrt auf, ehe die Komposition mit warmen, balsamisch-harzigen Noten ausklingt.

AlUla ist ein orientalisch anmutender, würzig-fruchtiger Duft, der trotz der Kraft aller Zutaten stets wohldosiert und fein ausbalanciert wirkt. Fast schon transparent zeigt sich dieses Eau de Parfum und überzeugt gleichzeitig mit einer ausgezeichneten Haltbarkeit und mittleren Präsenz. Perfekt für die kühlere Jahreszeit, sehr elegant und stilvoll. Ein typischer Penhaligon’s, der sicherlich viele begeistern wird und nicht umsonst seinen Weg in diese Top-5-Liste der Herbstdüfte 2024 gefunden hat.

Tabac Nomade – Houbigant

Vom Orient inspiriert ist die Collection Orientale von Houbigant. Tabac Nomade ist einer der vier Düfte innerhalb dieser Linie, die ich Euch im Oktober 2023 hier präsentieren durfte. Bergamotte, Rose, Gewürze, Tonkabohne, Safran, Tabakblätter, Leder und Vanille sind die Zutaten dieser Kreation, die sich um den Rohstoff Tabak dreht. Alle vier Düfte der Kollektion haben eine besondere, edle und exquisite Note im Zentrum der Komposition, die „an die geheimnisvollen Länder des Orients“ erinnert. Die Parfümeure Antoine Lie und Luca Maffei waren für die kreative Umsetzung aller vier Eaux de Parfum zuständig.

Tabac Nomade erfreut meine Sinne mit lieblichen, fruchtig anmutenden Nuancen, die nach honigsüß-aromatischen Tabakblättern, nach üppigen Gewürzen und pudrigem Wildleder duften. Grünlich-würzige Akzente setzen Tonkabohne und Vanille, während die Rose der Kreation eine gewisse Luftigkeit und Leichtigkeit verleiht, mit ihrer Nektarsüße die Honignuancen des Tabaks aber auch unterstreicht.

Gourmandig, würzig und orientalisch ist dieses Eau de Parfum, ideal für kühle und kalte Tage, ein olfaktorischer Leckerbissen mit Advents-touch, der sehr rund, in sich harmonisch und trotz allem relativ transparent wirkt. Perfekt für Duftschleckermäulchen!

Dance of the Dawn – The Different Company

Parfümeurin Émilie Coppermann kreierte die Patchouli-Interpretation Dance of the Dawn für das Label The Different Company und vereinte hierfür die Ingredienzien schwarzer Pfeffer, Mandarine, Rosa Pfeffer, Treibholz, Iris, Vanille, Patchouli und Moschus. Es ist ein Duft, der sich am unbeschwerten Lebensgefühl der 1960er und 1970er Jahre orientieren und dieses modern umsetzen soll. Als Inspirationsquelle diente ein Song der britischen Rockband Yes namens „The Revealing Science of God (Dance of the Dawn)“, wie ich Euch in meinem Beitrag vom Oktober 2022 geschildert habe.

Im Auftakt von Dance of the Dawn erschnuppere ich eine relativ sanfte und trockene Pfefferschärfe, die von einer zitrischen Frische untermalt wird. Die Mandarine per se rieche ich nicht heraus, die Zitrusnoten sind eher herberer Natur und offenbaren keinerlei Süße. Ich tippe daher auf die Fruchtschale und weniger auf den süßen und spritzigen Saft der Mandarine. Bald schon gesellen sich die ebenfalls trockenen und in sanften Grautönen gehaltenen Nuancen des Treibholzes hinzu.

Auch die lieblichen Gewürznoten der Vanille tauchen in diesem Zuge in der Kreation aus dem Hause The Different Company auf und verleihen dem bislang doch eher herb-trockenen Duft eine gewisse Süße, die fast schon floral anmutet. Möglicherweise haben hier auch Schwertlilie und Patchouli ihre olfaktorischen Finger im Spiel, denn auch die eher cremigen denn pudrigen Noten der Iris duften mir allmählich von Haut und Teststreifen entgegen. Der Patchouli zeigt sich ebenfalls sehr cremig und mit subtil erdigen Holznuancen, die sich wunderschön in das Gesamtkunstwerk einfügen. Mit ihm erlangt der Duft Beständigkeit und Haltbarkeit. Sanft und ruhig klingt das Eau de Parfum langsam aus.

Santal – Headspace

Santal von Headspace hat Harmen im Januar 2023 rezensiert. Gerne füge ich Euch im Folgenden seine Interpretation des Eau de Parfum hinzu, denn ehrlicherweise empfinde ich es ganz genau so. Parfümeur Julien Rasquinet, von dem ich Euch in meinem letzten Beitrag den Duft Jest aus dem Hause Andrea Maack präsentiert habe, nutzte für Santal die Ingredienzien rote Früchte, Safran, Sandelholz, Rose, Weihrauch, Patchouli und Vetiver. Freunde des edlen Gehölzes mit Vornamen Sandel werden an dieser Kreation ihre wahre Freude haben.

Los geht es also. Die Namen lassen keine Zweifel offen, um welche Hauptingredienz es jeweils geht. Santal wird sich also aller Voraussicht nach um das Sandelholz drehen. Die Kreation von Julien Rasquinet beginnt überraschend süß mit fruchtigen, leicht likörigen Noten, die von herrlichem, feinem Safran begleitet werden. Sandelholz zeigt sich hier balsamisch weich und samtig holzig. Es sind nur behutsame Akzente, die die weiteren Noten Rose, Weihrauch, Patschuli und Vetiver setzen. Keine von ihnen drängt sich nach vorne. So wirkt Santal harmonisch, modern und wie aus einem Guss. Überraschend leicht und unbeschwert, ein Kokonduft für schwierige Tage.