Pierre Guillaume hat zu seinem Eau de Parfum Le Musc & La Peau No. 4.1 jüngst ein passendes Le Musc & La Peau Extrait lanciert. Und genau dieses landete in meiner kleinen Umfrage vom letzten Wochenende auf Platz 2. Daher möchte ich die einmalige Chance ergreifen, Euch das Extrait und das Mutter-Eau-de-Parfum mit der Nummer 4.1 in einem kleinen Direktvergleich vorzustellen. 😊
Le Musc & La Peau Extrait
Ich beginne mit dem jüngst lancierten Extrait de Parfum, das – so lässt es der Pressetext verlauten – das Erste aus dem Hause Pierre Guillaume ist. Bislang gab es von dem französischen Kultparfümeur augenscheinlich ausschließlich Eaux de Parfum. Kleine Anmerkung vorab: Aktuell ist Le Musc & La Peau Extrait vorbestellbar. Der Versand kann daher momentan etwas länger dauern als die bei Aus Liebe zum Duft sonst üblichen 1 bis 3 Tage.
Nichtsdestotrotz möchte ich Euch den Duft hier präsentieren. Er ist nicht nur eine intensivere Konzentration des Originals mit der Nummer 4.1, es handelt sich auch um eine Neu-Interpretation – oder wie Pierre Guillaume selbst im Pressetext schreibt: Neu-Inszenierung. Das klingt natürlich gleich griffiger und so soll das Extrait de Parfum auch „direkter, intensiver, profunder“ sein. Der Name Le Musc & La Peau macht deutlich, dass als Inspiration der Duft von Haut diente. Es dürfte also eine intime, behagliche und umhüllend-vertraute Komposition sein.
Der Parfümeur Guillaume nutzte für Le Musc & la Peau Extrait die Ingredienzien Rosmarin, Milch, Moschus, Ylang-Ylang, Ambra, Zedernholz und Sandelholz und beweist damit in allen Ebenen der Kreation Mut zur Lücke. Ihr werdet später noch sehen, dass das originale Eau de Parfum weitere Duftnoten enthält.
Die salzige Kräuterfrische des Rosmarins trifft in Le Musc & La Peau Extrait auf reinweißen, milchigen Moschuspuder, kristallin, luzide und dabei ganz wunderbar weich. Die cremige Süße von skinnig-warmer Ambra und fließender Ylang-Ylang-Milch gleiten auf herrlich sanfte und wohlige Art und Weise in die Komposition, die von cleanen und samtigen Hölzern stimmig und überaus harmonisch eingerahmt wird.
Nun handelt es sich bei dieser Kreation um ein Extrait de Parfum. Ich möchte jedoch zu bedenken geben, dass wir es – wie die Thematik und der Name bereits erahnen lassen sollten – mit einer sehr transparenten, strahlenden und luftigen Komposition zu tun haben. Die Präsenz würde ich als leicht bis mittel einstufen, die Haltbarkeit als definitiv gut. Man nimmt die Kreation recht lange als grünlich-cremigen und skinnigen Moschusduft wahr, der mir persönlich absolute Freude bereitet.
Le Musc & La Peau No. 4.1 – Eau de Parfum
Wie ein Flitzebogen bin ich gespannt wie sich das Eau de Parfum Le Musc & La Peau No. 4.1 im Vergleich zum Extrait so verhält. Moschus und Haut sind natürlich auch hier die Themen der Stunde, diesmal mit deutlich mehr Ingredienzien umgesetzt: Bergamotte, Aldehyde, Rosmarin, Milch, Ylang-Ylang, Sandelholz, Zedernholz, Tonkabohne, Ambra, Milch und Moschus. Dieser Duft ist die Weiterführung des ersten Moschusdufts von Pierre Guillaume namens Musc Maori No. 4, welcher watteweichen Moschus, dunklen Kakao, Blüten und Gewürze vereint und somit eher süßspeisenartige Züge besitzt. Diese dürften in der No. 4.1 fehlen, dafür soll ja die Hautkomponente im Vordergrund stehen.
Zu Beginn zitrisch-frisch, dann alsbald von einer molekülig-weichen Aldehydigkeit geprägt, zeigt sich das Eau de Parfum Le Musc & La Peau No. 4.1 im Auftakt luftig-leicht und mitunter schwer greifbar. Milchige Nuancen strömen in den Duft, sehr hell, rein und strahlend, vertraut und überaus behaglich. Auf leisen Sohlen schleichen sich cleane und warme Hölzer und sanft-ambrierte Noten in die Kreation. Die Tonkabohne verleiht eine subtile grünlich-vanillige Würze, die sich wunderbar harmonisch in die Komposition einfügt, ehe die No. 4.1 schließlich mit zarten Moschusmilchnuancen allmählich ausklingt.
Le Musc & La Peau No. 4.1 ist wärmer und skinniger als das Extrait de Parfum, das ich als etwas frischer und grünlicher wahrnehme. Auch fehlt im Extrait die doch sehr deutlich wahrnehmbaren Aldehydnuancen, die die No. 4.1 moleküliger, fluffiger und softer machen. Die grundsätzliche Thematik von Moschus und Haut setzen beide Düfte auf ihre ganz eigene Art richtig toll und überaus gekonnt um. Beide sind transparent, leicht und wirken mitunter sehr fragil und ätherisch. Welche Ausrichtung der beiden schließlich und endlich besser gefällt, entscheidet wie üblich der persönliche Geschmack. Mein persönlicher Favorit ist tatsächlich das Extrait, da ich die feine Rosmarinnote in dem milchigem Moschus ganz umwerfend finde. Außerdem ist die Haltbarkeit dieser Kreation auf meiner Haut besser gegeben. Wer allerdings statt Rosmarin lieber Wärme und skinnigere Nuancen bevorzugt, sollte vielleicht eher zu dem Eau de Parfum greifen. 💙
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