ist nicht nur das chinesische Schriftzeichen für „Duft“, „duftend“, sondern auch der Name von Yosh Han, chinesische Wahlamerikanerin und Parfumeurin. Klingt ein bisschen wie Schicksal? Ja, genauso wie die Geschichte, mit der alles begann: Yosh Han stolperte wohl nach eigenen Angaben 1994 in einen Shop voller Flaschen und Flakons, gefüllt mit Hunderten Düften und sie spürte in diesem Moment, dass sie „in etwas hineingeraten ist“. Aus diesem Bauchgefühl heraus bewarb sie sich sofort im Job, wofür sie von den Angestellten nur Achselzucken und Kopfschütteln erntete. Dank ihrer Hartnäckigkeit holte man allerdings den Eigentümer, der sie, die davon überzeugt war, dass sie hierher gehöre, einstellte und ihr eine Ausbildung als Parfumeurin ermöglichte, was sie hernach von der Pike auf erlernte.
„If seeing is believing, fragrance is feeling“ – Wenn Sehen Glauben ist, ist Duft Gefühl. Yoshs Leitspruch für ihr Konzept der Transaromation: Genauso wie im Französischen „sens“ für Riechen und gleichzeitig auch für Fühlen steht, ist Yosh fest davon überzeugt, dass Gefühle über Gerüche transportiert, von ihnen evoziert werden. So möchte sie neue Gefühlswelten kreieren, für transaromatische Empfindungen, die zu ganzheitlichen spirituellen Erlebnissen werden – so ungefähr die Parfumeurin und Reiki-Lehrerin Yosh Han, die sich auch als hellsichtig bezeichnet sowie als Aura-Heilerin.
Aber gehen wir doch weg von (meiner) Aura und wenden uns den Düften zu, jener kleinen, aber feinen Kollektion namens Evanescent: Sechs an der Zahl sind es, die ich Euch heute und die nächsten Tage präsentieren möchte – Sottile 1.61, White Flowers 1.41, U4EAHH! 2.43, Ginger Ciao 2.27, Stargazer 7.71, Omniscent 0.96.
Die Zahlen stellen ganz besondere „Fußnoten“ der Parfumeurin dar: Die erste Zahl vor dem Punkt steht für die Duftfamilie, die zweite Zahl bezieht sich auf das zugeordnete Chakra, während die dritte Zahl aus der Numerologie, der Zahlenmystik, abgeleitet wurde, worauf wiederum die zugehörigen Farben abgestimmt wurden. Die ganzen Hintergründe werden auf Yoshs Seite auch nochmals näher erklärt samt näherer Angaben zu jedem einzelnen Parfum. Man möge es mir an dieser Stelle nachsehen, dass ich im Folgenden nicht ausführlich darauf eingehen werde – mein Ding ist Esoterik einfach nicht. Was aber nicht heißt, dass nicht vielleicht trotzdem ein Duft für mich dabei sein könnte 😉
Beginnen möchte ich mit Stargazer 7.72, einem der früheren Düfte von Yosh Han. Wie sie erzählt denkt sie dabei an Aspen, an Winterabende, als sie dort noch lebte, an denen sie auf ihrem Balkon stand und in den Sternenhimmel blickte in der Dunkelheit. Umgeben vom kühlen Windhauch der Nacht fühlte sie sich den Sternen näher, ihrem Strahlen, das sich im Schnee widerspiegelte und ihn wie Diamanten glitzern ließ. Momente, in denen man ganz zu sich kommen kann – und die seltsam wirklich und unwirklich zu gleich anmuten, ambivalent eben, genauso wie der Duft Stargazer, der für Yosh ebenfalls eine doppelte Bedeutung hat: Einerseits liebt sie wohl Stargazer(=Sternengucker)-Lilien (und ist damit nicht alleine…) und deren Natürlichkeit, andererseits findet sie, dass die Extraportion Ingwer dem Duft „Rockstar Glam“ verleiht – dies sind nämlich die zwei Ingredienzen, aus denen Stargazer gemacht ist, der wie Yosh sagt, noch über jene „wild youth vibes“ verfügt und eine zeitlose Schönheit ist, die von morgens früh bis abends spät getragen werden kann.
Mich lässt natürlich alleine das Wörtchen Stargazer wehmütig werden: Es sind auch meine Lieblingsblumen, jene Holden. Und eine jener vielen Blumensorten, die es dank eifrig knabbernder Mitbewohner nicht mehr über meine Türschwelle schafft – giftig für die Spezies der Felidae und insofern nicht mehr akzeptabel in meinem Hause, sehr zu meinem Unmut.
Yoshs Rezept hier ist einfach – Lilie die eigenartige fruchtige Herbheit, die einhergeht mit jener würzig-scharfen Trockenheit des Ingwers, sich auf betörende Art und Weise vermischend mit honigsüßer Lilie im Zenit ihrer Blüte, die, meint man, noch von einigen anderen blühenden Verführerinnen den Rücken gestärkt bekommt. Keine Sternschnuppen, nicht prickelnd-überschäumend wie Champagner, nein – ein Stern: hell, leuchtend, bisweilen fast blendend und atemberaubend, ein wenig entrückt, aber sehr präsent, wenn auch nicht von dieser Welt 😉
Erinnert ein wenig an Lily & Spice von Penhaligon’s, der ebenfalls aus Lilie satt besteht (in dem Fall allerdings gepfefferte) – und besitzt eine ähnliche Strahlkraft, wie es eine natürliche Lilie, aber nur wenige Liliendüfte haben.
Liebe betörte Grüße und ein schönes Wochenende,
Eure Ulrike.
Liebe Ulrike,
ach, was fühle ich mit Dir ! – ich bin auch so eine Lilien-Vermisserin.
Mein dicker alter Kater ist Blümelein-Liebhaber allererster Güte – er schnuppert sie platt, im Garten – er steigt auf jeden Tisch, um Blumensträusse zu beschnüffeln und verdreht vor Wonne die Augen.
Manchmal frisst er sie auch vor lauter Liebe auf… Daher, ebenso: Keine Lilien, Maiglöckchen, Krokusse. Und so weiter.
Ich habe Entzug !!
Liebe Grüße, und ein blumenvolles Wochenende,
Martina
PS -echt off topic – aber guck mal hier, und gebe Dir Mühe,NICHT dahinzuschmelzen:
http://youtu.be/Vw4KVoEVcr0
Katzen-Alarm…..
Ach Martina – so süß – der Knuddelalarm schlecht hin. Und ja, ich vermisse auch Lilien und Co. – ob der Duft ein kleiner Trost sein kann? Angekaute Grünlilien und abgeknabberter Bambus haben zwar auch ihren Reiz – aber sie riechen nicht so schön .-))
Oh ja, die Fellknäule und die Liebe zu den Blumen 😉 Den Reiz von Bambus und Co. kenne ich hier auch 😀
Zumindest mal darf ich wenigstens noch ein paar Schnittblumen kaufen, zum Beispiel die Freilandrosen bei meinem wettergegerbten Rosenmann, die so wunderschön werden *schwärm*
Liebe Grüße an die Miezen und die Dosenöffner 😉
Uli.
P.S.: Das Video ist herzallerliebst!