Einer neuen Tradition folgend möchte ich Euch auch in diesem Jahr meine Top 5 Lieblingsdüfte des letzten Jahres vorstellen. Daher habe ich mich durch das Archiv des Duft-Tagebuchs und meine Samples gearbeitet und möchte Euch nun im Folgenden meine Best of 2023 präsentieren: Fünf Düfte aus dem vergangenen Jahr, die mich begeistert haben und von denen ein Teil tatsächlich auch als Flakon in meine private Sammlung gewandert ist.
Ich werde nicht müde zu betonen, dass die Reihenfolge der ausgewählten fünf Kreationen rein zufällig erfolgt und keiner weiteren Wertung meinerseits unterliegt. Bunt gemischt möchte ich Euch nachfolgend meine persönliche Liste der Best of 2023 präsentieren und ich kann Euch versichern, die Wahl fiel mir nicht leicht, denn es gab unglaublich viele tolle Neulancierungen im letzten Jahr. Ich wollte mich aber auf eine Handvoll Parfums konzentrieren, und zwar aus einem ganz speziellen Grund. Auch zu diesem Beitrag gibt es das passende Sample Set Best of 2023, das Ihr über den folgenden Button ganz einfach bestellen könnt. Wie immer gilt auch hier: Nur solange der Vorrat reicht. Edit: Das Set ist bereits ausverkauft!
Suncrest – Ulrich Lang
Suncrest von Ulrich Lang hat mich vom ersten Schnuppern an gepackt und nicht mehr losgelassen. Im Reigen der angesagten Fruchtdüfte sticht dieser olfaktorische Pfirsichtraum wirklich heraus. Im September 2023 kam das Eau de Parfum ins Sortiment von Aus Liebe zum Duft und Uli Lang stand mir freundlicherweise zeitnah auch für ein Interview zur Verfügung, das ich vor der Duftrezension zu Suncrest veröffentlicht habe (nachzulesen hier und hier).
Pfirsich, Schwarze Johannisbeere, Zitrone, Jasmin, Maiglöckchen, Sandelholz, Zedernholz und Ambroxan sind die Zutaten dieser Kreation, die mir vom ersten bis zum letzten Schnuppern gute Laune bereitet. Olfaktorischer Optimismus pur, und zwar in seiner schönsten Form. Wer auf der Suche nach einem sommerlichen und sonnigen Pfirsichduft ist, sollte dieses Eau de Parfum unbedingt ausprobieren. Ihr werdet begeistert sein! 🍑
Luzide, leicht und strahlend, mit einer sanften und samtigen Pfirsichsüße startet Suncrest in den Duftverlauf. Sehr authentisch und unglaublich köstlich wirkt die Kreation vom ersten Schnuppern an. Zarte Zitrusnoten verleihen den lieblich-fruchtigen Nuancen des reifen, saftigen Pfirsichs einen Hauch von Frische, während die Schwarze Johannisbeere gleichzeitig für Tiefe sorgt. Doch im Fokus steht der Pfirsich, der in der Komposition tatsächlich in seiner schönsten und natürlichsten Form abgebildet wird. Jasmin und Maiglöckchen schenken der herrlichen Pfirsichfruchtigkeit fein-cremige und hell-florale Akzente, bleiben dabei stets im Hintergrund und spielen eher eine untermalende Rolle. Im Ausklang bieten warme, helle und ätherische Hölzer der samtigen Steinfrucht ein behaglich-kuscheliges Bett, auf dem sich der Pfirsich nur zu gerne zur Ruhe niederlässt.
Ingenious Ginger – Goldfield & Banks
Die australische Nischenduftmarke Goldfield & Banks ist in meinen Augen fast schon ein Garant für außergewöhnlich schöne Düfte und mit Ingenious Ginger hat das Label dies einmal mehr bestätigt. Im Juni letzten Jahres durfte ich Euch das Eau de Parfum vorstellen und war hin und weg. Für mich eine Kreation, die perfekt in die wärmere Jahreszeit passt, die wunderschön und fein ausbalanciert ist.
Kreiert wurde Ingenious Ginger von dem bekannten Parfümeur Hamid Merati-Kashani, und zwar aus den Duftnoten Ingwer, Bergamotte, Zitrone, Magnolie, Jasmin, Rose, Mandarine, Sandelholz, Patchouli, Vanille, Moschus, Cashmeran und Ambra. Es ist – wie alle Kompositionen von Goldfield & Banks – eine Hommage an die üppige Pflanzenwelt Australiens und in diesem Falle insbesondere an den australischen Rotrücken-Ingwer (Alpinia caerulea), der aus Atherton im tropischen Norden Australiens stammt.
Inwieweit wohl der australische Ingwer geruchlich dem uns bekannten Gewürzrhizom ähneln mag? Beim Aufsprühen vernehme ich cremig-sanfte und zart-zitrische Nuancen, die gleichzeitig unglaublich weich und auch erfrischend sind. Die Zitrusfrüchte, allen voran die orangegoldenen und fruchtig-herben Noten der Mandarine, zeigen sich deutlich. Subtil nehme ich eine dezente Schärfe wahr (der Ingwer?), die von wunderbar wohligen, warmen und behaglichen Akzenten umspült wird. Die Blüten sind dicht verwoben mit der lieblich-würzigen Süße der Vanille und der watteweichem und samtigen Melange aus Cashmeran, Ambra und Sandelholz, die die Kreation zusätzlich in ein goldenes Licht tauchen. Wie herrlich ist das Pressematerial einmal mehr auf das Eau de Parfum abgestimmt? Patchouli bringt einen Hauch von cremiger Erdigkeit mit in den Duft, begleitet von sanftem Moschuspuder.
Erotikon – Pigmentarium
Die Marke Pigmentarium wartet mit so einigen duftenden Köstlichkeiten auf, doch am meisten blieb mir Erotikon im Gedächtnis. Das Eau de Parfum ist von einem gleichnamigen tschechischen Stummfilm des tschechischen Regisseurs Gustav Machatý inspiriert, der zu seiner Zeit aufgrund der lasterhaft-anstößigen Thematik für großes Aufsehen sorgte.
Der Duft zum Film sorgt sicherlich nicht für Unmut und ist auch nicht anrüchig oder anzüglich. Die Ingredienzien Schokolade, Ingwer, Rosa Pfeffer, Vanille, Tonkabohne, Ambra, Moschus, Patchouli und Sandelholz sorgen für einen wunderbar gourmandig-cremigen und sinnlichen Duftgenuss.
Dunkel und von einer trockenen Pfefferschärfe geprägt, zeigt sich der Auftakt von Erotikon. Ingwer bringt einen Hauch zitrisch-frischer Noten in die Komposition, die der recht zartbitterschokoladigen Kopfnote etwas Helligkeit und Leichtigkeit einhaucht. Auch dieses Eau de Parfum wirkt sehr transparent und luftig. Eine wohldosierte Melange von scharfen Gewürzen und herbem Kakao, begleitet von vanillig-grünlicher Tonkabohne, pudrigem Moschus und der samtig-ambrierten Wärme von Sandelholz. Patchouli sorgt für erdig-cremige und holzige Momente, die dem Ausklang das gewisse Etwas verleihen. Ein leiser und subtiler Duft für die kühlere Jahreszeit.
Naki – pernoire
Naki entstammt der Zusammenarbeit der Schweizer Nischenduftmarke pernoire und der jungen, erfolgreichen Eiskunstläuferin Kimmy Repond. Es ist ein Duft, der sich um Reinheit, Unbeschwertheit und Jugendlichkeit dreht und so ist Naki eine Kreation, die eben jene Eigenschaften widerspiegelt.
Der Schweizer Parfümeur Andreas Wilhelm war für die olfaktorische Umsetzung von Naki verantwortlich und vereinte für die Komposition die Ingredienzien Aldehyde, Pfirsich, Mandelblüte, Passionsfrucht (Maracuja), Feigenblätter, Sandelholz, weiße Blüten, Osmanthus, Weißer Moschus, Vanille und maritime Noten.
Fruchtige Aldehyde treffen auf grünliche Feige, auf eine samtig-tropische Kombi aus Pfirsich und Maracuja, untermalt von einer herrlichen weißen Blütencremigkeit, die mit feinstem Moschuspuder und lieblichen Vanillesprenkeln akzentuiert ist. Naki duftet für mich wunderbar nach Frühling und Sommer, versprüht eine mitreißende Unbeschwertheit und Lässigkeit, die mich sofort in gute Laune versetzt. Nach und nach schieben sich maritim anmutende, salzige Noten in die Komposition wie eine kühle Brise, die vom Meer herüberzieht. Ein wunderschöner, luftiger und transparenter Sommerduft mit tollen Frucht- und Blütenakzenten, der absolut in der warmen Jahreszeit am besten zu jeder Gelegenheit getragen wird.
Trajan – Electimuss
Trajan, der letzte Duft im Bunde, hat seinen Weg ins Duft-Tagebuch bisher noch nicht gefunden, dafür aber drei seiner Duftbrüder von Electimuss (nachzulesen hier). Dennoch hat mich das Extrait de Parfum beim Durchschuppern meiner Samples-Box sofort in seinen Bann gezogen. Trajan wurde von dem Parfümeur Marco Genovese kreiert und ist eine Reminiszenz an die Seidenstraße mit all ihren edlen Gewürzen und Kostbarkeiten.
Vom Mittelmeer aus startend Richtung Osten kommt man – nach der Vorstellung von Electimuss – an zahlreichen Feldern mit Zitrusfrüchten, Lavendel und Salbei vorbei, an Zedernwäldern und allerlei mehr. All dies spiegelt sich auch in den Duftnoten wider: Mandarine, Zitrone, Bergamotte, Blutorange, Lavendel, Salbei, Safran, Zedernholz, Eichenmoos und Ambra sind Electimuss‘ und Marco Genoveses Zutaten für diese olfaktorische Reise gen Orient.
Die Zitrusfrüchte verleihen Trajan im Auftakt eine fein-frische und spritzige Note, die alsbald schon von lieblich-balsamischer Ambra und würzigem, tiefgründigem Safran begleitet wird. Lavendel bringt krautige Nuancen in die Komposition, ehe sich die wunderbar karamellig-vanilligen Nuancen von geröstetem Zucker und zarte, helle Hölzer in dem Extrait de Parfum ausbreiten. Cremig, fließend und wunderschön, warm-behaglich und bezaubernd würzig offenbart Trajan einen faszinierenden und unglaublich stimmungsvollen Duftcharakter, der mich absolut begeistert. Dabei bleibt die Kreation durchweg unglaublich hell, transparent und wirkt freundlich, optimistisch, herrlich tröstlich und vertraut. Ein Duft, der definitiv mehr Aufmerksamkeit bekommen muss, der im Auftakt durchaus etwas an Baccarat Rouge erinnern mag, aber natürlich eine eigenständige, in sich sehr stimmige und wunderschöne Kreation ist. Absolute Testempfehlung meinerseits!
Oh oh – die lesen sich alle sehr verführerisch 🤩
Die sind wirklich richtig schön alle! Absolute Testempfehlung! ❤️
Eine tolle Top 5! Müssen getestet werden😊
Oh, das freut mich! ❤️ Über ein Feedback würde ich mich freuen! Liebe Grüße Julia