Gestern erst erreichte mich ein Paket aus Essen, in welchem sich ein Flakon von Valaya aus dem Hause Parfums de Marly befand. Auf diesem Wege ganz herzlichen Dank an den Vertrieb Club Unique Brands für die Zusendung. Valaya ist der zehnte Damenduft der überaus beliebten Luxusmarke, die für High-End-Kreationen und wundervolle Kompositionen steht, von denen ich Euch bereits einige hier im Duft-Tagebuch vorstellen durfte. Wer schmökern möchte, findet hier alle Beiträge zu Parfums de Marly.
Das 2009 von Julien Sprecher gegründete Dufthaus besitzt ein gewisses Faible für Rassepferde – schließlich trägt eine nicht unerhebliche Anzahl von Kreationen aus dem Hause Parfums de Marly die Namen legendärer Rösser – und auch die höfische Kultur Frankreichs des 18. Jahrhunderts mit all ihrer Pracht, ihrem Glamour ist für die Marke gerne ein Quell der Inspiration.
Und so sind nicht nur die Düfte durchaus prächtig, sondern auch die Flakons sind optisch richtige Hingucker. Wie bereits in meinem Beitrag zu meinen Top 3 des Jahres 2022 erwähnt, ist es immer etwas Besonderes für mich, für eine Rezension einen Flakon in der Hand zu halten und den Duft so in seiner Gänze genießen zu dürfen, also nicht nur olfaktorisch, sondern auch optisch und haptisch.
Valaya – der Flakon
Der Flakon von Valaya ist im typischen Stil der Damendüfte von Parfums de Marly gehalten, was Form und Verzierung betrifft. Die taillierte Flasche ist bei dieser Kreation aus gefrostetem, transparentem Glas. Die Front wie üblich mit einem ornamentalen Rahmen verziert. Der Deckel ist silberfarben und ringsherum mit dem Markenlogo versehen. Die Spitze krönt ein weißer, facettierter Schmuckstein, der an einen Diamanten erinnert. Um den Hals trägt der Flakon – charakteristisch für die Damendüfte des Nischenduftlabels – einen Schal aus einer weißen Kordel, die von einer silbernen Perle fixiert wird und in zwei Troddeln endet. Hochwertig und edel wirkt der Flakon von Valaya, sehr elegant und – trotz der Verzierungen – minimalistisch.
Valaya – der Duft
Die Reinheit und Klarheit, die der Flakon widerspiegelt, soll sich auch im Duft finden. Valaya ist eine Kreation, die „der Kraft der Weiblichkeit“ gewidmet ist und „an die zarte und pure Haut der Frau in all ihrer Schönheit“ erinnern soll. In Zusammenarbeit mit dem Parfümeur Quentin Bisch entstand so eine Komposition, die die Duftnoten Bergamotte, Mandarine, Pfirsich, Orangenblüte, Maiglöckchen, Florale Noten, Vetiver, Hölzer, Ambra, Vanille und Moschus zusammenbringt.
Ich glaube, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass wir es hier mit einem cleanen und sauber anmutenden Duft zu tun haben dürften. Eine olfaktorische Ausrichtung, die es im Portfolio von Parfum de Marly in dieser Form bislang noch nicht gab. Wir kennen das Label sonst eher von üppigen Kreationen, in denen opulente Blüten zum Einsatz kommen, von kräftigen und intensiven Kompositionen, gerne auch orientalisch angehaucht sind.
Doch geht natürlich auch Parfums de Marly in seiner Kollektion neue Wege. Cassili etwa, aus dem Jahre 2019, war der erste Gourmand-Duft im Portfolio der Marke mit den tanzenden Rössern im Wappen. Und nun also ein Duft, der sich der Farbe Weiß widmet, der Reinheit und Klarheit mit femininen Noten in Verbindung bringt.
„Eine der größten Herausforderungen war es, einen Duft zu kreieren, der frisch und zart, aber gleichzeitig sehr kraftvoll und ausdrucksstark ist. Valaya erinnert an das Gefühl von Baumwolle auf der Haut. Ein kokonartiges Parfüm, das gleichzeitig sinnlich und elegant ist. Ein weißes Parfüm voller Kontraste, das zart und doch unglaublich anziehend ist.“ – Julien Sprecher
Olfaktorisches Schneeweißchen
Spritzig, fruchtig und unglaublich frisch startet Valaya in den Duftverlauf. Von Beginn an sehr hell und prickelnd dank Zitrusfrüchten, aber auch sanft und weich, was dem Pfirsich geschuldet ist, der der Kreation eine zarte und samtige Süße verleiht. Lichtdurchflutet und ätherisch, gleichzeitig herrlich cremig mutet das Eau de Parfum an. Orangenblüte und Maiglöckchen spenden weiß-florale und betörend-seidige Blütennuancen, deren dezente Orangenfruchtigkeit die spritzigen Noten des Auftakts wunderschön wiederaufnehmen und der Kreation eine gewisse Leichtigkeit verleihen.
Im Blütenbouquet nehme ich auch aquatisch anmutende Nuancen wahr, die mich an einen sanft vor sich hinplätschernden Bach erinnern. Im Auftakt noch von einer feinen Kühle geprägt – die sich auch in der Optik des Flakons meiner Ansicht nach wunderbar widerspiegelt –, wird Valaya im weiteren Duftverlauf etwas wärmer. Die samtigen und cremigen Nuancen bleiben im Ausklang erhalten. Die Blüten treten einen Schritt zurück in den Hintergrund, um den Weg in eine dezente, holzige Wohlfühlbasis zu ebnen, die hautnah und vertraut wirkt.
Valaya ist ein frischer, klarer und sanfter Blütenduft, der strahlend, hell und rein ist. Einer der Düfte, die an frisch gewaschenes Leinen oder Baumwolle erinnern – was Julien Sprecher ja auch als Vorgabe nannte. Hesperiden und ein Strauß an weißen Blüten treffen auf samtige Früchte und eine Basis, die zwischen warmen Holznuancen und fluffiger Kuschelstimmung oszilliert. Herrlich! Die Präsenz würde ich als leicht bis mittel einstufen, die Haltbarkeit als gut. Ein Duft, der zu jeder Gelegenheit eine gute Figur macht und mit seiner transparenten, luziden und wohligen Art sicherlich gefallen wird. ☺️
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