Mystic Bliss von Goldfield & Banks – Tasmaniens Sternenhimmel

Es ist schon einige Zeit her, dass das australische Dufthaus Goldfield & Banks auf diesem Blog zu Gast war. Doch mit der Neulancierung Mystic Bliss ist es endlich wieder so weit. Ich freue mich sehr, denn die bisherigen Kreationen haben mich stets begeistert. In besonders guter Erinnerung habe ich das herrliche Eau de Parfum Sunset Hour, das mich mit seinen pfirsichsamtigen Fruchtnuancen verzaubert hat. Nun also Mystic Bliss, in violettes Mattmetallic gekleidet und von einem goldenen Deckel gekrönt. Es ist eine Kreation, die uns auf die tasmanische Insel Flinders Island bringt, wo am nächtlichen Himmel immer wieder die Aurora Australis zu sehen sein soll, die Polarlichter der Südhalbkugel.

Mystic Bliss von Instagram / @darkroom.pictures @thestudio.coau

Da im Laufe der letzten zwei Jahre so einige Beiträge zu diesem besonderen Nischenduftlabel auf diesem Blog aufgelaufen sind, möchte ich Euch im Folgenden einen Überblick über alle Rezensionen geben und auch auf das Interview hinweisen, das ich im April 2022 mit dem Gründer Dimitri Weber führen durfte:

Mystic Bliss – Zur Stippvisite in Tasmanien

Goldfield & Banks stammt ja aus Australien und ist bekannt dafür, in die Kompositionen ihrer Kreationen einheimische Pflanzen einzuarbeiten. So haben wir in den bisherigen sechs Beiträgen so manches Australo-Gewächs olfaktorisch kennenlernen dürfen, von dem man bisher vermutlich noch nicht viel gehört hatte. Und natürlich beinhaltet auch Mystic Bliss einen pflanzlichen Bewohner des australischen Kontinents: die zur Familie der Myrtengewächse gehörende Kunzea. Diese als Strauch oder Baum wachsende Pflanze bildet pompomartige Blüten in Pink, Lila, Rot oder Weiß aus und besitzt schmale, dickliche, nadelbaumartige Blätter. Das aus der Kunzea gewonnene ätherische Öl duftet aromatisch und holzig.

Goldfield & Banks – Mystic Bliss
Mystic Bliss von Instagram

Und auch, wenn Kunzea als solches nicht in den Duftnoten zu finden ist, ist sie doch sicher in einer der genannten Ingredienzien zu finden: Florale Noten, Weihrauch, Feige, Minze, Kardamom, Schwarze Johannisbeere, Muskatellersalbei, Karamell, Geranium, Wacholder, Immortelle (Italienische Strohblume), Iris, Zedernholz, Sandelholz, Labdanum (Zistrose) und Vetiver wurden vom Parfümeur Florian Gallo für die Komposition vereint.

Tasmaniens Aurora Australis

Grünliche, aromatisch-holzige Noten bestimmen den Auftakt von Mystic Bliss, aus denen ich zarte Feige, kühlen Weihrauch und frische Minze herausschnuppere, ehe sich allmählich die pudrig-cremigen Nuancen von Iris und warmem Sandelholz in dem Duft ausbreiten. Krautig-würzige Akzente untermalen die grünlich-aromatischen Facetten des Openings, begleitet von prickelnd-holzigem Wacholder und erdig-weichem Vetiver.

Alle Duftnoten umspielen sich auf wundervollste Art und Weise gegenseitig, wodurch die Kreation sehr harmonisch, ausgewogen und in sich stimmig wirkt. Die holzig-cremige, krautige und sanft-grünliche Stimmung bleibt in Mystic Bliss eine geraume Zeit erhalten, bis das Parfum schließlich in einer wohligen und ruhigen Basis ausklingt.

Goldfield & Banks – Mystic Bliss

Mystic Bliss ist eine Kreation mit einem spannenden Duftverlauf. Zu Beginn etwas kantig, krautig, herb und ein wenig maskulin-fougèrig angehaucht, taucht plötzlich diese grünlich-holzige Feige auf, die den Weg freigibt auf einen cremig-erdigen und pudrigen Holzduft, der wundervoll weich, behaglich und sanft ist. In meinen Augen trotz des herben Auftakts absolut Unisex und darüber hinaus auch zu jeder Gelegenheit und jeder Jahreszeit tragbar. Ein Parfum, bei dem die Marke Goldfield & Banks einmal mehr ihrer Linie treu bleibt, tolle und ausgewogene Kreationen zu lancieren, die richtig Lust auf mehr machen. 💜

Neueste Kommentare

Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert