Air Oud, Októ und Half Moon von OHTOP – Artistic Collection

Das koreanisch-französische Label OHTOP hat jüngst drei neue Eaux de Parfum lanciert, nämlich Air Oud, Októ und Half Moon. Diese gehören zur Artistic Collection des Dufthauses, die sich zumindest rein optisch deutlich von der bisherigen Kreationen unterscheiden. Während die Flakons bislang nur farblich bzw. in Hinblick auf ihre Transparenz divergiert haben, sind die neuen drei Düfte so ganz anders gestaltet, wobei die äußere Form des Flakons gleich geblieben ist.

OHTOP – Air Oud
Air Oud von Instagram

Hier auf dem Blog: OHTOP

Drei Beiträge gab es bisher zu OHTOP hier im Duft-Tagebuch, die ich Euch wie immer verlinken möchte, geben sie doch einen ausgezeichneten Überblick über die anderen Kreationen sowie einen hervorragenden Einblick in die Marke selbst. Wer also gerne ein bisschen nachlesen möchte, findet hier alle wichtigen Informationen und die Rezensionen der Düfte:

Air Oud – Gute Luft

„Das Foto eines buddhistischen Tempels in Kyoto, Japan. Von Moos überwuchert, das auch am Fuß der Bäume gefroren ist.“ Dieser Inspirationsquelle liegt das Eau de Parfum Air Oud zugrunde, das von der Parfümeurin Karine Vinchon-Spehner geschaffen wurde. Es soll die Schlagworte Wohlfühlen, Gelassenheit und gute Luft in sich tragen, weshalb ich an einen eher sanften, hellen, zurückhaltend-ruhigen Duft denken muss. Die Ingredienzien Safran, Rosmarin, ozonische Noten, Rose, Orangenblüte, rauchige Noten, Weihrauch, Adlerholz (Oud), Patchouli, Sandelholz, Labdanum (Zistrose), Benzoeharz und Moschus lassen jedoch durchaus auch andere Schlüsse zu. Die Gewürze, Hölzer und insbesondere das Oud könnten für Opulenz und Kraft in dieser Komposition sorgen.

OHTOP – Air Oud

Eine frische Woge aromatischer Kräuter erfasst mich beim ersten Schnuppern an Air Oud und lässt mich absolut überrascht zurück. Hell, luftig, dank salzigem Rosmarin und ozonischer Brise auch maritim angehaucht, ist das Eau de Parfum im Auftakt so ganz anders als erwartet. Die Kühle in der Kreation wirkt beinahe greifbar. Die Rose bringt grünlich-seifige Akzente in den Duft, von cremig-luzider Orangenblüte untermalt. Sehr leicht, transparent und clean ist diese Kreation und das trifft damit genau das, was ich anhand der Schlagworte zu Air Oud in gewisser Weise vermutet habe, was ich mir beim Lesen der Ingredienzien jedoch kaum vorstellen konnte. Eine zarte, wirklich subtile Rauchigkeit durchzieht die Komposition, die immer noch sehr frisch, grün und aromatisch anmutet. Herrlich!

Air Oud ist perfekt für alle, die Kräuter, insbesondere Rosmarin, und luftige, transparente, helle Freshies mit ozonisch-maritimen Untertönen lieben. Das genannte Oud kann ich nicht herausschnuppern, dies tut der Schönheit dieser Kreation in meinen Augen jedoch keinen Abbruch. Von „guter Luft“ sprach OHTOP und genauso empfinde ich dieses Eau de Parfum. Es erinnert mich an einen Spaziergang am frühen Morgen. Es ist kühl, frostig. Die See ist nicht weit und ein leiser Wind trägt die Salzigkeit des Meeres herüber. Frische Kräuter am Wegesrand. Was will man mehr?

Októ – Emotionale Schlichtheit

„Die Zahl 8 ist ein Symbol für Glück und Metamorphose. Mit der positiven Energie der Zahl 8, dem Symbol einer Welt ohne Grenzen, ist dies der Duft des Glücks und der Fülle.“ Der Parfümeur Julien Rasquinet vereinte für Októ die Ingredienzien Birne, Sternanis, Galbanum, Ambrettesamen, Angelika (Engelswurz), Iris, Kaschmirholz, Erde und Sandelholz, um eine Kreation zu erschaffen, die die Schlagworte Schlichtheit, Noblesse, Leuchtkraft und Natürlichkeit miteinander verbindet.

OHTOP – Októ

Was mir auf den ersten Riecher in den Sinn kommt: Birne, grün, Ambrettesamen. Eine absolut spannende Kreation, die mich bereits im Auftakt voll in ihren Bann zieht. Októ wirkt greifbar und geheimnisvoll zugleich, schlicht und doch facettenreich, sanft und doch ursprünglich. Auch dieser Duft besitzt jene Helligkeit, jenes Strahlen, das ich bei der ersten Komposition des heutigen Tages bereits feststellen konnte. Sehr weich, sanft und cremig, ist Októ eine wunderbare Melange pudrig-grünlicher Nuancen, die von samtig-erdiger Iris und fluffigem Cashmeran untermalt werden.

Dieses Eau de Parfum aus dem Hause OHTOP ist elegant, luzide, fein ausbalanciert und so herrlich entspannt und ruhig, dass man einfach nur genießen kann. Októ ist ein Duft zum Glücklichsein, eine Kreation voller Harmonie und Freude, die einfach nur Spaß macht. Unisex, büro- und alltagstauglich ist diese Komposition ein perfekter olfaktorischer Begleiter, der nicht nur in der wärmeren Jahreszeit getragen werden kann. Superb!

Half Moon – Süße Melancholie

„Das wohlwollende und schützende Bild des Mondes, der sich wie eine Blüte über dem Azurblau erhebt. Alles begann mit der Melodie eines beliebten Kinderliedes namens ‚bandal‘ (Halbmond), einer Art ‚Au clair de la lune‘ für koreanische Kinder.“ Bei dieser Thematik wundert es nicht, dass sich das Eau de Parfum Half Moon um Süße, Zerbrechlichkeit und Melancholie drehen soll. Der Parfümeur Luca Maffei setzte diese Inspiration für OHTOP mithilfe der Duftnoten Bergamotte, ozonische Noten, Zimt, Weihrauch, Zypresse, Jasmin, Rose, Vanille, Heliotrop, mineralische Noten, Ambroxan, Zedernholz, Moschus und Vetiver olfaktorisch um.

OHTOP – Half Moon

Half Moon reiht sich hervorragend in diese Trilogie der Artistic Collection ein. Bereits im Auftakt nehme ich frische, dezent-zitrische und herb-ozonische Nuancen wahr, die den Duft leicht und unglaublich luftig machen. Eine sanfte Kühle, subtil rauchig anmutend, durchzieht die Komposition, begleitet von zart-seifiger Rose und pudrigem Jasmin. Die mineralischen Noten sind in Half Moon deutlich erkennbar, begleitet von einer sanften Zimtwürze und cleanem Zedernholz. Watteweiche Ambroxanwölkchen unterstreichen die sauberen und luftigen Akzente dieser Kreation, die so unschuldig und zart, so wunderschön ist.

Half Moon ist ein krönender Abschluss dieser neuen Kollektion aus dem Hause OHTOP, mit dem sich die Marke absolut treu bleibt. Transparent, dabei präsent und mit einer guten Haltbarkeit versehen, ist das Eau de Parfum perfekt für alle, die unaufgeregte, eher leise und entspannte Kreationen bevorzugen.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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