Ganz frisch bei Aus Liebe zum Duft eingetroffen ist die Marke Sabé Masson, die im Jahre 2014 von Isabelle Masson gegründet wurde. Madame Masson blickt auf eine langjährige Karriere im Parfumbusiness zurück und war eine der Mitbegründerinnen der populären und international agierenden Einzelhandelskette Sephora, die Mitte der 1990er Jahre vom Luxuskonzern LVMH übernommen wurde. Auch danach blieb die erfahrene Unternehmerin der Beauty-Branche treu, gründete noch weitere Marken, bis sie schließlich Sabé Masson ins Leben rief.
Sabé Masson – Düfte auf alkoholfreier Basis
Das Label hat sich einem ganz besonderen und immer beliebter werdenden Thema verschrieben, nämlich der Entwicklung hautfreundlicher und alkoholfreier Düfte. Diese bezeichnet Sabé Masson als Soft Perfumes, also „sanfte Parfums“, die sich von konventionellen Kreationen durch ihre spezielle Formulierung und teilweise auch durch die Art der Anwendung unterscheiden. Denn die Düfte der Marke gibt es zum einen als Eau de Parfum und zum anderen als Solid Perfume in der praktischen Stiftform.
Zu beiden Varianten möchte ich ein paar Details verraten. Vorliegen habe ich hier Abfüllungen der Eaux de Parfum, die die mir bereits von anderen alkoholfreien Düften bekannte, milchige Färbung aufweisen. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Euch ja. Vor ein paar Monaten habe ich Euch die Kreationen der Marke ARgENTUM vorgestellt, die in ihrer Kollektion ebenfalls auf eine hautfreundliche Formulierung setzt (alle Infos zu ARgENTUM findet Ihr hier). Bereits 2021 habe ich Euch das zwischenzeitlich ausgelistete Dufthaus Maison Sybarite hier im Duft-Tagebuch präsentiert, bei dem ich das allererste Mal auf milchige, alkoholfreie Kompositionen traf.
Das Geheimnis der Formulierung ist die sogenannte WPE (Water-Plant-Emulsion), also eine Emulsion aus wässrigen und pflanzlichen Komponenten. Was Wasser ist, muss ich wohl nicht erklären, doch auf den Pflanzenbestandteil möchte ich kurz eingehen. Die innovative und patentierte Formel der WPE ist eine Dispersion aus Öl und Wasser, die durch eine pflanzliche Zutat miteinander verbunden werden: aus Tee gewonnene Saponine sorgen dafür, dass sich Wasserbasis und Parfumöl miteinander dauerhaft vereinen.
Ohne diese Saponine würde das Parfumöl auf dem Wasser schwimmen, es wären zwei getrennte Phasen. Die WPE hat eine milchige Optik, weil sie aus Millionen und Milliarden kleiner Mikrotröpfchen besteht. Die Wasser-Pflanzen-Emulsion spendet der Haut Feuchtigkeit, ist sanft und sorgt für ein wunderbares, weiches Hautgefühl.
Dann gibt es noch die Solid Soft Perfumes, also feste Parfums, wie man sie prinzipiell auch von anderen Marken her kennt. Doch basieren auch die Parfum-Sticks auf der Wasser-Pflanzen-Emulsion und kommen daher ohne Alkohol aus. Als Basis dieser Cremeparfums dienen natürliche pflanzliche Wachse und Öle, wie etwa Sonnenblumenwachs, Carnaubawachs, Beerenwachs, Rosengeranienöl, Kokosöl, Rosenöl uvm.
Dadurch sind die Solid Soft Perfumes wunderbar feuchtigkeitsspendend, nährend und darüber hinaus auch vegan. Den Mechanismus der festen Parfums kennt man von Lippenstiften, wodurch sich die Solid Soft Perfumes ganz einfach und nach Bedarf herausdrehen lassen. Übrigens: Ein Stick soll für 300 Anwendungen ausreichen.
Né des Roses – Geboren aus Rosen
Unser erster Kandidat des heutigen Tages stammt aus der Feder eines Parfümeurs, der hier auf diesem Duftblog aktuell ein Dauergast zu sein scheint: Serge de Oliveira. Der Robertet-Parfümeur war beispielsweise für Nectar Olfactif, für Carrière Frères, Room 1015 und Atelier Oblique kreativ am Werke und hat mich mit seinen Kompositionen stets begeistert. Ich freue mich also ungemein auf Né des Roses, über den das Label verlauten lässt:
Ein strahlend rosiger, blumiger Chypre. Eine Rose von großer Schlichtheit, die sich in der Frische eines Gartens offenbart, um sich dann als berauschend, chypriert und mit einer Moschusbasis zu zeigen. „Né des Roses“, ein Name im Einklang mit einer außergewöhnlichen, weitgereisten Essenz …
Die Duftnoten lassen mich innerlich aufjauchzen: Bergamotte, Schwarze Johannisbeere, Pfingstrose, Rose, Grüntee, Patchouli, Moos und Moschus. Da sind so ein paar Zutaten dabei, auf die ich mich besonders freue. Grüntee beispielsweise. Die Pfingstrose und die Schwarzen Johannisbeeren. Gegen einen schönen Patchouli habe ich auch nie etwas einzuwenden und Moschus und Moos finde ich auch famos. 😊
Die spezielle Konsistenz der alkoholfreien Eaux de Parfum auf WPE-Basis kenne ich ja bereits. Tatsächlich lässt sich die milchige Flüssigkeit nach dem Aufsprühen wunderbar einmassieren und sorgt für ein weiches Hautgefühl. Darüber hinaus fehlt der typische Geruch und die schnapsige Spritzigkeit – um es mal so zu nennen–, den konventionelle Düfte auf Alkoholbasis besitzen.
Né des Roses startet von Beginn an gleich mit üppigen, weichen und geschmeidigen Noten, die nach feinster Rose duften. Sehr sanft, wohlig und auch mit gewissen milchigen Untertönen ist die Kreation durchaus präsent, ohne in irgendeiner Form aufdringlich zu wirken. Die Rose zeigt auf wunderschöne Art und Weise ihre Facetten, ist frisch, jugendlich und in zartem Rosa gehalten. Die Früchte sorgen für Leichtigkeit, während der Grüntee sanfte, meditative Wassernuancen ins Spiel bringt. Schön finde ich, dass die Königin der Blüten nur eine ganz dezente Seifigkeit aufweist, die eher untermalender Natur ist. Die üblichen Basisverdächtigen Patchouli, Moos und Moschus bringen cremig-pudrige und hell-holzige Nuancen in die Komposition und runden diese gekonnt ab.
Né des Roses ist ein leiser, in sich ruhender und frühlingshafter Rosenduft, der sehr sanft, cremig und behaglich wirkt. Die im Namen genannte Protagonistin bestimmt die Kreation olfaktorisch von Anfang bis Ende und zeigt sich – in meinen Augen – von ihrer schönsten Seite. Ideal für alle Fans von Rosendüften, die präsente, langanhaltende und fein ausbalancierte Kompositionen bevorzugen. Serge de Oliveira zeigt mit diesem Eau de Parfum einmal mehr sein Können und wird ebenso wie mich auch viele andere von Euch mit Né des Roses verzaubern. 🩷
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