Tony Iommi und Xerjoff haben es wieder getan. Nach Tony Iommi Monkey Special, den ich Euch im April 2022 vorgestellt habe – Tony Iommi und Xerjoff: Wie duftet Dunkelheit? – gibt es nun eine weitere Kreation mit dem Namen Tony Iommi – Deified, zu Deutsch „vergöttlicht“ oder „vergöttert“. Auf in die Sphären des Göttlichen!
Der Duft soll laut Pressetext angeblich mit einem gleichnamigen Song lanciert werden. Dieser ist für mich aber bisher nicht auffindbar. Schreibt mir gern in die Kommentare, falls Ihr ihn irgendwo erspäht habt. Ich reiche ihn gern an dieser Stelle nach, sollte er erst später veröffentlicht werden. Als Trostpflaster findet Ihr am Ende des Artikels ein tolles Live-Video von Black Sabbath.
Über Tony Iommi muss ich keine weiteren Worte verlieren. Der Großmeister epischer, schleppender Riffs und Miterfinder des Heavy Metal genießt zu Recht Kultstatus. Dabei war der Weg als Gitarrist kein einfacher. Als 17-Jähriger hatte er einen Arbeitsunfall und verlor zwei Fingerkuppen, was ihn jedoch nicht davon abhalten konnte, zu einem der angesehensten Vertreter seiner Zunft zu werden.
Teil seiner Geschichte ist Tony Iommi Monkey Special, der dank des Erfolgs zur besagten Folgekreation geführt hat. Deified ist ein durchaus angemessener Titel für den zweiten Teil der Xerjoff’schen Iommi-Dufthommage. Nach dem ersten Teil, der mich mit fruchtigen, likörig-süßen, würzigen und ledrigen Noten – Stichwort Maracuja und Rum — fasziniert hat, bin ich natürlich auf die Fortsetzung der Duftsaga gespannt.
Deified – Monumentalriff mit Leder
Eines vorweg, hier handelt es sich um keine Variante von Tony Iommi Monkey, sondern um eine eigenständige Kreation, aber mit Parallelen zum ersten Duft. Was ist ähnlich? Es gibt bei beiden eine süße Fruchtkomponente und beide enthalten Leder sowie Patschuli. Einen ausschweifend hedonistischen Charakter könnte man beiden unterstellen.
Man muss ihn schon auf die Haut bringen, um die Apfel-Gewürz-Kombi im Auftakt voll auszukosten. Hat jemand von Euch schon einmal eine natürliche Apfelnote in einem Parfüm gerochen? Ich nicht. Und so ist es auch hier. Kein Apfel vom Biobauernhof, gewachsen am Busen von Mutter Natur. Nein, ein schön quietschig-greller Granny-Smith-farbener Synthetikapfel, der – und das finde ich wichtig – von den Gewürzen Zimt und Safran so gut abgeholt wird, dass man auch als Skeptiker des Duftobstes problemlos mitgehen kann. Es bleibt nach kurzer Zeit einfach ein fruchtiger und angenehm frischer Touch übrig.
Von Beginn an ist ein wunderschönes weiches Leder präsent und dieses Mal noch deutlicher. Vergebt mir, dass ich beim Thema Leder immer meine Lieblinge Tuscan Leather und Godolphin herauskramen muss, aber genau so ein süßliches, zartes Leder ist das auch hier. Ein bisschen Safranwürze trägt es, von Osmanthus ist im Text, von Rose aber nur in den Duftnoten die Rede. Da die florale Komponente pudrig ausfällt, setze ich auf Rose, die vor allem auf der Haut im Verlauf kräftiger aufscheint. Doch, eindeutig Rose. Die Basis nimmt sich zurück und trägt die vorangegangenen Noten holzig, zurückgenommen und relativ geräuschlos, was der Sache durchaus dient.
Auch bei Deified gibt es keinen Duft-Heavy-Metal auf die Nase. Wie sein Vorgänger könnten eher die Aftershow-Partys und andere Vergnügungen im Leben eines Rockstars Inspiration für den Duft gewesen sein. Aber man muss auch kein reiner Lederfan sein, um den Duft zu schätzen. Er ist so vielschichtig und facettenreich, dass er sicher eine breite Anhängerschaft finden wird.
Die Noten von Tony Iommi – Deified
Kopfnote: Safran, Zimt, Apfel
Herznote: Leder, Rose
Basisnote: Papyrus, Patchouli, Moos, Moschus
Zum Ausklang darf die versprochene Musik nicht fehlen. Tony Iommi voll in Aktion. Ach ja, lieber Sergio Momo, aller guten Dinge sind drei. Zugabe! Zugabe!
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