Die Marke Atelier Charisma hat bislang einen Duft lanciert, den Ihr bei Aus Liebe zum Duft seit ein paar Wochen kaufen könnt: Grandeur. Hinter dem jungen Label steht der Gründer Jarno Broekkamp, aus den Niederlanden stammend und einer ganz eigenen Vision folgend, der mit der Welt der Parfümerie schon seit jungen Jahren eng verbunden ist. In diesem Interview verrät er uns einige spannende Fakten über sich selbst, über Atelier Charisma und seine erste Duftkomposition.
Herzlich willkommen im Duft-Tagebuch: Jarno Broekkamp! 😊
Lieber Jarno, erzähl uns doch bitte ein wenig über Dich selbst und stelle Dich unseren Lesern vor!
Mein Name ist Jarno Broekkamp und ich bin der 22-jährige Gründer von Atelier Charisma, einem Nischenparfümhaus, das sich auf die Kreation von Extrait de Parfum spezialisiert hat. Seit ich denken kann, habe ich eine große Leidenschaft für Düfte. Diese Leidenschaft hat mich auf eine persönliche Reise geführt, auf der ich einzigartige Düfte entdeckte, die oft jenseits der Reichweite der Mainstream-Parfüms lagen.
Meine Karriere in der Parfümindustrie lässt sich am besten als ein umfangreiches Selbststudium beschreiben, bei dem ich unzählige Stunden damit verbracht habe, etwas über Parfümerie zu lernen und eine breite Palette verschiedener Duftarten zu erkunden. Die Idee zu Atelier Charisma entstand aus meiner Erkenntnis, dass die Möglichkeiten der Parfümherstellung wirklich grenzenlos sind. Ich möchte etwas Neues und Aufregendes in die Welt der Parfümerie bringen, indem ich in jede Kreation eine seltene oder unbekannte Duftnote einfüge.
Wann hast Du bemerkt, dass Düfte auf Dich einen besonderen Reiz ausüben?
Von klein auf hatte ich immer eine gewisse Verbindung zu Parfüm und Düften im Allgemeinen. Als mein Neffe sich beispielsweise zu Weihnachten bestimmte Spielsachen wünschte, bat ich um ein einfaches Parfümset, und als ich das Alter erreichte, in dem ich anfing, mein erstes Geld zu verdienen, gab ich einen Großteil davon sofort für Parfüms aus, über die ich online gelesen hatte.
Ebenfalls von klein auf nahmen mich meine Eltern mit in viele Ecken der Welt. Diese Reisen haben meinen Zugang zu Düften definitiv geprägt, man denke nur an die kleinen Märkte voller exotischer Gewürze in Asien und Afrika. Das hat definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen, der mich bei der Kreation von Grandeur inspiriert hat.
Warum heißt Deine Marke Atelier Charisma?
Vom ersten Moment an fand ich es wichtig, das Gefühl, das die Düfte vermitteln sollten, im Namen des Labels wiederzugeben: ein charismatisches Gefühl. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass der Name „Charisma“ selbst wenig mit dem zu tun hat, was wir tun. Nachdem ich nach einer Ergänzung des Namens gesucht hatte, kam ich auf „Atelier“, was meiner Meinung nach perfekt zu dem kreativen Prozess passt, den unsere Kreationen durchlaufen. Der Name Atelier Charisma spiegelt in meinen Augen perfekt unsere Grundwerte und unser kreatives Ethos wider.
Was sind denn Eure Werte bzw. Eure Philosophie?
Bei Atelier Charisma verfolgen wir die Philosophie, jede Kreation „einzigartig, aber tragbar“ zu machen. Jede Kreation soll bei jedem Aufsprühen ein besonderes Gefühl vermitteln.
Was die Entwicklung betrifft, so ist es für mich nicht verhandelbar, dass jede Kreation aus mindestens einer relativ unbekannten Duftnote bestehen muss. Um ein Gleichgewicht zwischen Innovation und Komplexität zu gewährleisten.Ich bin bestrebt, die Grenzen der Parfümerie zu erweitern, indem ich ständig innovative Techniken erforsche und mit seltenen und einzigartigen Duftnoten experimentiere, um ein unvergleichliches Erlebnis zu bieten.
Lass uns über Grandeur sprechen! Was war die Inspiration für dieses Extrait de Parfum?
Für Grandeur hatten wir keinen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Gefühl als Inspirationsquelle. Aber vom ersten Moment an hatte ich die Idee, den Duft um die besondere olfaktorische Note von Kampfer herum aufzubauen. Das ist die Duftnote, an die ich mich von meinen Reisen nach Indonesien am meisten erinnere.
Ich hatte bereits im Vorfeld den Gedanken, dass unser Einführungsduft einen großen Eindruck hinterlassen sollte, einen, der einen erhöhten Grad an Einzigartigkeit und Komplexität haben sollte. Mit anderen Worten, ein Duft, der Grandeur besitzen würde. Das wäre meiner Meinung nach der perfekte Name für diese Kreation.
Es ist eine holzig-aromatische Komposition. Warum ging es genau in diese Duftrichtung?
Wie bereits erwähnt, gehört es zu den unverhandelbaren Grundsätzen, dass jede Kreation mindestens eine seltene oder unbekannte Duftnote enthalten muss. Diejenige, die ich seit meiner Jugend und meinen Reisen durch Asien immer im Hinterkopf hatte, ist Kampfer, ein Kraut aus Indonesien.
Nachdem festgestanden hatte, dass Kampfer die erste Herznote sein würde, wurden im Herzen mehrere Kräuter hinzugefügt, die eine ergänzende Wirkung zu Kampfer haben, darunter Styrax und Nelke. Ein wichtiger Teil der Vision für Grandeur war es, einen nahtlosen Übergang zwischen Kopf-, Herz- und Basisnote zu schaffen, um ein statisches Gefühl zu vermeiden und ein dynamisches Erlebnis zu gewährleisten. Die fließendsten Übergänge konnten wir bei der Verwendung der frischen Kopfnoten von Bergamotte und Vetiver feststellen, die zu den aromatischen und würzigen Herznoten von Styrax, Kampfer, Nelken, Guajakholz und Opoponax führen. Diese entwickelt sich allmählich zu den rauchigen und holzigen Basisnoten von Patchouli und Oud.
Du hast mit einem Parfümeur zusammengearbeitet. Wie lief das so?
Die Zusammenarbeit mit dem Parfümeur war sehr eng, mit natürlich viel Kontakt hin und her. Eigentlich haben wir uns den Duft gemeinsam ausgedacht. Ich hatte zu Beginn der Zusammenarbeit nur eine Vorstellung von der Vision und was der Name der Kreation ausdrücken sollte. Die weitere Festlegung ging ganz allmählich vonstatten, natürlich brachte der Parfümeur eine Menge Fachwissen auf dem Gebiet der passenden Duftnoten mit, aber je weiter wir im Prozess fortgeschritten waren, desto mehr erweiterte sich auch meine Vision und meine Sichtweise auf passende Ergänzungen.
Als großer Perfektionist zweifelte ich ständig daran, ob eine bestimmte Wahl die richtige war. Das machte die Zusammenarbeit sehr intensiv und erhöhte auch die Anzahl der Tests und Versuche, die nötig waren, um zur endgültigen Komposition zu gelangen, erheblich.
Was ist für Dich das Besondere an Grandeur?
Was Grandeur in meinen Augen so besonders macht, ist, dass jede Duftphase aus einer anderen Duftfamilie besteht, wobei die Kopfnote frisch und zitrusartig, die Herznote würzig und harzig und die Basisnote holzig und rauchig ist. Das macht Grandeur zu einem wirklich dynamischen und komplexen Duft. Die Übergänge zwischen diesen Phasen machen ihn zu einer Kreation, die auf unzähligen Ebenen gedeiht.
Hast Du aktuell einen Rohstoff, der Dich besonders inspiriert?
Meine absolute Lieblingsduftnote ist die Gewürznelke. Das liegt daran, dass sie sowohl würzig als auch süß duftet, was ich sehr schätze. Die Gewürznelke war eine Duftnote, die in Grandeur unbedingt vorkommen musste. Aber in letzter Zeit bin ich ein großer Fan von Düften geworden, die aus molekularen Noten oder bestimmten Teesorten bestehen. Diese Noten geben mir eine Menge Inspiration, wie zukünftige Düfte aussehen könnten.
Was können wir in Zukunft von Atelier Charisma erwarten?
Zunächst einmal blicke ich mit großer Leidenschaft und Begeisterung in die Zukunft von Atelier Charisma, in der viel Zeit auf die Duftinnovation und die Entwicklung von Duftkonzepten verwendet werden wird, die die Grenzen der Parfümerie weiter verschieben werden. Eines ist sicher, es werden viele verschiedene Duftfamilien zu komplexen und dynamischen Kompositionen zusammengeführt werden.
Lieber Jarno, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für meine Fragen genommen hast.
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