Unglaublich, aber wahr! Wir sind schon bei Teil 4 angekommen im Rezensionsreigen der Düfte aus dem Hause BIBBI Parfum. Soap Club und Boy of June sind die Protagonisten des heutigen Tages und diese bringen uns zum einen nach Paris, in einen ominösen Club, der Seife und Leder frönt, sowie nach Kopenhagen, wo Stina Bibbi Seger ihr Herz an ihren heutigen Mann Jan Vilhelm Ahlgren verlor.
BIBBI Parfum im Duft-Tagebuch
Drei Beiträge habe ich bereits geschrieben und so folgt nun die bekannte und allseits beliebte Liste all jener Artikel, in denen Ihr Euch schnell und einfach einen Überblick über die Marke selbst sowie die sechs ersten Eaux de Parfum machen könnt, sofern Ihr nicht sowieso schon die ganze Woche über dabei seid. 😊
- BIBBI Parfum – Wenn Meditation auf Düfte trifft
- Iris Wallpaper und Pistachio Game von BIBBI Parfum – Von Italien nach Persien
- The Other Room und Ghost of Tom von BIBBI Parfum – Von Bällen und Geistern
Soap Club – BIBBI Parfum
In Paris scheint es einen Ort zu geben – ob in der Realität oder ausschließlich in der Fantasie der Markengründerin Stina Bibbi Seger bleibt offen –, der sich ganz um seifiges Leder dreht. Eine Art Club, geheimnisumwittert und mysteriös, zu dem nur Auserwählten Zugang gewährt wird. Der Pressetext spricht von einem Haus, einer goldenen Tür, seifigem Leder und unglaublichen Erfahrungen, die hier gemacht werden. Wieder einmal bleiben die Hintergründe undurchsichtig und lassen Raum für Spekulationen offen. Der Parfümeur Jérôme Epinette setzte diese fantasievollen und rätselhaften Vorgaben mit den Ingredienzien Leder, Vanille, Jasmin, Mimose, Sandelholz, weißer Moschus und Tonkabohne olfaktorisch um.
Luftiges Leder duftet mir direkt nach dem Aufsprühen von Soap Club entgegen. Sauber, clean, minimalistisch und in hellem Beige gehalten. Der Jasmin verleiht dem Leder cremige und geschmeidige Nuancen, zart fließend und sanft, untermalt von einer dezenten Mimosensüße, die sich überaus harmonisch ins Duftgefüge einbringt. Transparent ist Soap Club, luzide und luftig bis kühl, dabei jedoch stets weich und behaglich anmutend. Die Tonkabohne bringt ein wenig grünliche Cumarinwürze ins olfaktorische Spiel, begleitet von pudrig-kristallinem Moschus und samtigem Sandelholz.
Schön finde ich persönlich, dass Soap Club mehr clean als seifig ist. Auch, dass keine typische Rosenseifigkeit in der Kreation zu finden ist, gefällt mir gut. Es ist ein heller, cremiger und sauberer Lederduft, der sich wunderbar zu jeder Gelegenheit tragen lässt, der auch Lederskeptikern und -neulingen gefallen dürfte sowie allen, die dezente, transparente und minimalistische Kompositionen bevorzugen. Ein Duft, ganz nach meinem Geschmack! 💙
Boy of June – Die große Liebe
Mit Boy of June lanciert Stina Bibbi Seger eine Hommage an ihren Ehemann und Mitgründer Jan Vilhelm Ahlgren, den sie allem Anschein nach in Kopenhagen kennenlernte und der im Juni Geburtstag hat. Das Eau de Parfum soll eine persönliche Interpretation des Dufts sein, den Stinas Zukünftiger bei ihrem ersten Treffen getragen hat. Mit der kreativen Arbeit wurde einmal mehr Jérôme Epinette beauftragt, der die Ingredienzien Bergamotte, schwarzer Pfeffer, Zitrone, Geranium, Weihrauch, Apfel, Patchouli, Leder und Ambra für diese so besondere und intime Kreation vereinte.
Spontan denke ich beim ersten Schnuppern von Boy of June an Barbershops. Frische, würzige und aromatische Nuancen duften mir entgehen, herb, maskulin und markant. Der Apfel bringt fruchtige und spannende Akzente in die Komposition. Er versteht sich gut mit der dezent rauchigen Weihrauchkühle, besänftigt die energiegeladene Zitrusfrucht-Pfeffer-Kombi des Auftakts und bringt die Kreation so in gemäßigte Gefilde, die überaus gelungen wirken. Süßlich und saftig sind sie Apfelnoten, die Boy of June uns präsentiert und die ich einfach herrlich finde – wie auch die ganze Entwicklung der Komposition.
Während ich am Anfang dachte, ich weiß genau, wo diese olfaktorische Reise, schafft es der Apfel, das Duftruder herumzureißen und die Kreation in ganz andere Bahnen zu lenken. Wundervoll! So etwas mag ich. Die herb-maskulinen Nuancen des Auftakts sind zwischenzeitlich mehr oder weniger Geschichte. Sanft, lieblich, aber dennoch nach wie vor frisch, vitalisierend und dynamisch ist Boy of June. Im weiteren Verlauf wird das Eau de Parfum weicher, wärmer und cremiger und klingt schließlich ganz allmählich aus. Ein alltags- und bürotauglicher Duft, der zu jeder Gelegenheit getragen werden kann. Tendenziell eher maskulin ausgeprägt und für Fans von Apfel absolut zu empfehlen. 🍎
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