Heute möchte ich Euch die Eaux de Parfum C’est Rebelle, C’est Mutine und Ce n’est pas un Patchouly von Anthologie by Lucien Ferrero vorstellen und damit unseren Zweiteiler zu der Marke vorerst abschließen. Bereits gestern konnte ich zwei Kreationen des Meisterparfümeurs genießen, nämlich Sakura Imperial und Harmonie Pastorale (nachzulesen hier) und heute möchte ich mich gleich – ohne Umschweife – in die Duftverkostung stürzen.
C’est Rebelle – Es ist rebellisch!
Der Name des Eau de Parfum lässt eine außergewöhnliche Kreation erwarten, eine rebellische. Für die Entwicklung des Dufts arbeitete Lucien Ferrero mit dem nicht minder bekannten Jean-Claude Ellena zusammen. Die beiden Parfümeure kennen sich schon seit Jahrzehnten, genauer seit Ende der 1960er, waren sie doch gemeinsam in ihrer Studienzeit in Genf, um dort das Parfümeurshandwerk zu erlernen.
Wie der Pressetext andeutet, wollten die beiden es damals anders machen, als man es bisher aus der Welt der Parfümerie kannte. Neue, innovative Kreationen erschaffen, die rebellisch und aufrührerisch sind. Vielleicht rührt daher der Name C’est Rebelle. Die Duftnoten darf ich Euch noch verraten: Bitterorange, Zimt, Ingwer, Rosa Pfeffer, Koriander, Geranium, Ambra, Vetiver, Patchouli, Ambrette und Ambra.
Spritzig und zitrisch startet C’est Rebelle in den Duftverlauf, um alsbald süßlich-würzig zu werden, jedoch nach wie vor untermalt von einer deutlichen Orangenfruchtigkeit. Die herbe Schärfe von Ingwer blitzt hier und da im Duftverlauf auf sowie cremig-liebliche Blütennuancen, die die fruchtig-würzige Melange untermalen und abpuffern. Patchouli und Vetiver verleihen der Kreation im weiteren Verlauf holzig-erdige Aspekte, die von pudrig-weichen Facetten untermalt werden. Ein recht süßer und fruchtig-würziger Duft mit deutlicher Bitterorangen- und Ingwernote, mit mittlerer Präsenz und guter Haltbarkeit, der für mich eher in Frühling und Sommer passt. 🍊
C’est Mutine – Es ist schelmisch!
Wortwörtlich übersetzt heißt C’est Mutine „Es ist schelmisch“, was man im Deutschen so aber natürlich nicht unbedingt sagt. Ich würde vermuten, dass damit gemeint ist, dass man etwas mit einem Augenzwinkern betrachtet wird bzw. etwas nicht ganz ernstzunehmen ist.
Dabei wirkt die Komposition gar nicht so, als hätte sie ein Schelm kreiert. Die Ingredienzien lassen auf einen fruchtig-floralen Duftgesellen schließen. Ferrero und Ellena vereinten für C’est Mutine Mandarine, Orangenblüte, Petitgrain, Jasmin, Rose, Maiglöckchen, Himbeere, Bienenwachs und Ambrette.
Üppige und cremig-pudrige Orangenblüten eröffnen das Eau de Parfum, luftig und leicht. Die Mandarine setzt spritzige Akzente, während Petitgrain für grünlich-herbe Momente sorgt. Im Herzen der Kreation evozieren die strahlend-hellen Nuancen von Maiglöckchen, cremigem Jasmin und zart-luzider Rose ein betörendes und doch transparentes Blütenbouquet, das wunderbar rein, sanft-pudrig und frühlingshaft wirkt. In diese herrliche Melange fließen nach und nach die watteweichen und wohligen Nuancen von Ambrette und Bienenwachs und lassen den Duft allmählich ausklingen. Ein zartes, cremig-pudriges und florales Eau de Parfum.
Ce n’est pas un Patchouly
Es ist kein Patchouli, aber was ist es dann? In den Duftnoten findet sich jedenfalls der beliebte Rohstoff, kombiniert mit allerlei olfaktorischen Kollegen mannigfaltiger Couleur. Bitterorange, Zitrone, Bergamotte, Pfefferminze, Geranium, Karotte, Mate, Patchouli, Muskatnuss, Guajakholz, Tannenbalsam, Benzoeharz und Tonkabohne bilden die duftende Grundlage dieses Eau de Parfum.
Der Name dieses Dufts wurde gewählt, um seine Originalität zum Ausdruck zu bringen. Obwohl er einen hohen Prozentsatz an ätherischem Patschuliöl enthält, ist er kein klassisches Patschuliparfum. Lucien Ferreros Leitgedanke war, dieses ätherische Öl in leichte und elegante Wirbel zu verwandeln, die hoch zum Himmel aufsteigen.
Für einen Duft, der kein Patchouli sein soll, startet Ce n’est pas un Patchouly mit überraschend deutlichen Patchoulinoten, die süßlich, erdig, holzig und cremig sind. Die Zitrusfrüchte sorgen für spritzige Akzente und eine gewisse Leichtigkeit, begleitet von der mentholigen Frische der Pfefferminze. Watteweiche und pudrige Karotte vereint sich im weiteren Verlauf mit zart-rauchigen Guajakholz und koniferig-holzigem Tannenbalsam. Im Zentrum der Kreation steht jedoch nach wie vor die süßlich-erdige Cremigkeit des Patchouli, der in der Komposition sehr hell, eher leicht und transparent umgesetzt wurde.
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