Mit going bang und eating wherever präsentiere ich Euch heute die nächsten beiden Kreationen des jungen Nischenduftlabels Emil Élise. Hier und hier findet Ihr meine erste Rezension sowie meinen Bericht zum Duftevent, das letzte Woche in Hamburg stattfand.
going bang – Emil Élise
Wie ich bereits in meinem Beitrag zum Duftevent von letzter Woche erwähnte (nachzulesen hier), wurde uns die Kreation going bang von der Domina Aurora vorgestellt, die auch die auf dem obigen Bild gezeigten roten Latexhandschuhe trug. Auch die dargestellte Zitrusfrucht kam zum Einsatz, deren Fruchtsaft sie einzelnen, von ihr hinter einen Paravent entführten Gästen direkt und händisch in den Mund auspresste. Stellt Euch unter dem Bild einen zurückgelegten Kopf mit geöffnetem Mund vor und ihr kommt der Sache nahe. 😉
Es handelt sich also um einen Duft mit Grapefruit, doch selbstverständlich gibt es neben der Hesperide auch weitere Ingredienzien, nämlich Rosa Pfeffer, Weihrauch, Geranium, Jasmin, Kardamom, Moschus, Leder, Vetiver, Zedernholz und Patchouli.
Ein Feuer lodert in dir. Niemand kann es bändigen. Es brennt. Schürt deine Gedanken, deine Leidenschaft, deinen Körper – bang! Fühle den Rausch von prickelndem rosa Pfeffer und saftiger Grapefruit. Beuge dich der Kraft von Leder und Zedernholz.
going bang – mit lautem Knall
Tatsächlich ist der Knall, den going bang im Test verursacht, gar nicht so laut, wie der Name vermuten lassen könnte. Der Duft präsentiert sich nämlich als eher leises Geschöpf. Zitrisch-frische Nuancen, herb und spritzig, treffen auf eine trockene Pfefferschärfe, die cremige Wärme von Jasmin sowie auf weitere Gewürze.
Leder bringt dunkle und tiefgründige Facetten mit in die bislang doch recht luftig-leichte Kreation, die von erdig-holzigem Patchouli und den sanften Wurzelnoten von Vetiver untermalt werden. Das Zedernholz unterstreicht die warme und samtige Holzigkeit des Eau de Parfum und schenkt diesem eine behagliche und beständige Basis.
going bang ist würzig, zitrisch und holzig, ein eher frischer Duftbegleiter, den ich wie die bereits getesteten hangover meditation und dancing on goosebumps als Unisex-Allrounder einstufen würde. Jahreszeitlich würde ich das Eau de Parfum eher in der wärmeren Jahreszeit respektive an milden bis wärmeren Tagen des Jahres sehen. Es ist ein Duft, der zu jeder Gelegenheit getragen werden kann, der unkompliziert, unbeschwert und dynamisch anmutet. Ja, auch going bang wirkt belebend und energiegeladen. Diese Eigenschaften besitzen bisher alle drei getesteten Kreationen aus dem Hause Emil Élise. Sie ziehen sich bislang wie ein roter Faden durch die Kollektion. Ob dies auch im weiteren Verlauf so bleiben wird, erfahren wir gleich bzw. in meiner morgigen Rezension. going bang jedenfalls ist ein Duft, der allen gefallen dürfte, die frische Holzdüfte mit sanfter Gewürzuntermalung schätzen.
eating wherever – Hauptsache essen
Mit unserem vierten Testkandidaten eating wherever läuten wir nun die zweite Runde der sechs Neuheiten von Emil Élise ein, da wir mit diesem bereits mehr als die Hälfte der Kreationen durchschnuppert haben. Und noch etwas wird sich ändern. Während die ersten drei Düfte doch eher erfrischend und zitruslastig waren, werden die nächsten drei deutlich süßlicher werden.
Der Name eating wherever ist Programm. Das Bildmaterial mit saftigen Cassis unterstreicht den Titel und vermutlich auch die Duftausrichtung. In den Duftnoten finden sich allerlei Köstlichkeiten. Die bereits genannten Schwarzen Johannisbeeren treffen auf Mandarine, Zucker, Weiße Blüten, Pfirsich, Tuberose, Sandelholz, Moschus und Vanille.
Lass dich fallen in dem Labyrinth deiner Lust. Kräftige Schwarze Johannisbeere und sanfte Vanille treffen auf starken Moschus. Ein heißer Kuss für deine Sinnenwelt, ein verführerischer Geschmack von süßem Pfirsich. Teile diesen sinnlichen Moment, wann und mit wem du willst. Du entscheidest – whenever, wherever.
eating wherever – give me more
Watteweich und zuckrig-süß startet eating wherever in den Duftverlauf. Die Tuberose lässt sich schon früh wahrnehmen, zeigt sich aber von ihrer distinguiert-manierlichen Art und lässt auch andere Duftnoten neben sich zu. Ihre grünlichen Nuancen verschmelzen mit den betörend-hellen und floralen Noten weißer Blüten sowie den samtigen Fruchtakzenten von Pfirsich.
Sandelholz sorgt für eine sanfte Wärme, die von feinstem Moschuspuder und lieblicher Vanille untermalt wird. Nach wie vor unglaublich weich, blütenzart und auch ein wenig sauber anmutend klingt eating wherever ganz langsam und allmählich aus.
Weich, leicht, transparent und wunderschön floral ist eating wherever und damit der Kandidat schlechthin für alle Freunde pudrig-heller Blütendüfte. Das Eau de Parfum ist lieblich, zart, sanft und clean, ein Duft, der mich an frisch gewaschene Wäsche erinnert – mehr sogar als an etwas Essbares. Auch diese Komposition ist ein absoluter Immergeher, auch jahreszeitlich würde ich hier keine Ausnahme machen. Ein toller Ausklang dieser Rezension, mit der wir uns langsam aber sicher dem Ende der Kollektion von Emil Élise zuneigen. Morgen geht es weiter mit bathing in a daydream und painting it sweet. 🙂
Schreibe den ersten Kommentar