Im zweiten Teil unserer Serie zur neuen Marke Fugazzi widmen wir uns zwei Düften mit den spannend klingenden Namen Workaholic und Thirsty. Pastellfarblich befinden wir uns bei diesen beiden Düften im Bereich von Beige und Mintgrün, falls Ihr Euch diesbezüglich schon gefragt haben solltet. 😉
Gestern bereits habe ich Euch Parfum 1 und Saint Rémy vorgestellt (nachzulesen hier), einen boozy Davanaduft mit balsamisch-würzigen Herbstanklängen und eine prickelnd-spritzige Lederiris, die ihren Namen von Vincent van Goghs Nervenheilanstalt erhielt bzw. dem Ort, an dem sich diese befindet.
Workaholic – immer busy
Ein Workaholic ist jemand, der unermüdlich arbeitet, der schuftet bis zum Umfallen, für den Freizeit ein Fremdwort ist. Und wie hält man sich im Dauerarbeitsmodus am besten … nun, vielleicht nicht in Form, aber zumindest einigermaßen wach und konzentriert – mit legalen und nicht rezeptpflichtigen Mitteln selbstverständlich? Mein Favorit ist hier eindeutig Kaffee, und zwar in rauen Mengen.
Fugazzi scheinen in eine ähnliche Richtung zu denken, denn die geröstete und koffeinhaltige Bohne ist zumindest als Duftakkord in dem Eau de Parfum enthalten. Kaffee, Bulgarische Rose, Muskatnuss, Maiglöckchen, Gourmand-Noten, Weißer Moschus, Ambra, Sandelholz und Tonkabohne sind die Zutaten dieser köstlich klingenden Komposition, die ich mir gleich einverleiben, äh, aufsprühen werde.
Der ausgeprägteste aller Fugazzi-Düfte, Workaholic, ist genau das, was der Name vermuten lässt. Inspiriert von der Hektik und dem pulsierenden Nervenkitzel einer urbanen Betonwelt, ist dieser Duft eine kräftige Injektion von gebranntem Kaffee mit Akzenten von Mandel und Haselnuss.
Kaffee mit Schuss – Workaholic
Mmmmh, Workaholic ist ganz nach meinem Geschmack. Dunkel-herber Kaffee trifft auf cremig-milchige und fein-nussige Noten. Ich erschnuppere eher Haselnuss als Mandel, was mir persönlich hervorragend gefällt, denn auf Hasel trifft man in Duftkompositionen deutlich seltener als auf Mandel.
Ambra und Sandelholz verleihen dem Eau de Parfum von Fugazzi eine balsamisch-holzige Wärme, in der deutlich likörige Anklänge wahrzunehmen sind. Aha! Workaholic setzt also neben Koffein auch auf einen kleinen Schuss im Kaffee. Ob das aber der Konzentrationssteigerung dient, stelle ich mal so in den Raum. 😉 Im Ausklang kommt noch eine Prise Tonkabohne hinzu, die der Kreation eine dunkel-vanillige Würze verleiht und sie so wunderbar und überaus harmonisch abrundet.
Workaholic von Fugazzi ist ein würzig-warmer und wirklich feiner Kaffeeduft mit cremiger Haselnussuntermalung und wohldosierter Süße, der mir wirklich außerordentlich gut gefällt. Schon der dritte Fugazzi über den ich das sage, aber es ist nun einmal so. 😉 Sehr modern, aber doch vertraut und behaglich wirkend, kann ich mir Workaholic gut in Büro und Alltag, aber auch beim Ausgehen am Abend vorstellen. Jahreszeitlich sehe ich den Duft eher in Herbst und Winter oder an kühleren Frühlings- und Sommertagen. Ein richtig tolles Eau de Parfum für alle Freunde von Kaffee, von Haselnuss und warm-würzigen Düften. Einmal mehr meine Empfehlung: unbedingt testen! 🙂
Thirsty – immer durstig
Nach dem Vielarbeiter kommt der Vieltrinker. Thirsty, also „durstig“, ist unser zweiter Duftkandidat heute und diese Kreation soll uns mit fruchtig-grünen, aber auch exotischen Noten betören. Da bin ich ja mal gespannt. Das Bild unten lässt mich spontan an die insbesondere in den 1990er Jahren beliebten Appletinis, die ich allerdings noch nie probiert habe.
Apfel, Galbanum, Bambus, Glockenblume, Feige, Jasmin, Rose, Neroli, Zedernholz, Ambra und Moschus sind die Zutaten des durstigen Duftes Thirsty, auf den ich nach den drei bisher geschnupperten Kreationen Parfum 1, Saint Rémy und Workaholic so richtig gespannt bin. Wie ein Flitzebogen.
Thirsty vermittelt einen tropischen Gemütszustand. Frische, süße Düfte von Äpfeln, Galbanum, Bambus und Glockenblumen vermischen sich mit einer Basis aus Zedernholz, Amber und Moschus, um das Gefühl eines endlosen Sommertages zu vermitteln.
Chin-chin!
Spritzig, grün und mit sommerlich-frischen Noten startet Thirsty in den Duftverlauf. Die Farbe der Kreation ist hier definitiv Programm, kann man sagen. Unterschiedliche Grüntöne duften mir entgegen, mal fruchtig anmutend, mal eher holzig, mal mit knarzigen Blattsaftnuancen, dann wieder eher cremig. Thirsty tobt sich in der Farbe der Hoffnung richtig aus.
Spritziger Granny Smith trifft auf holzige Feige, die herben Blattnoten von Galbanum auf asiatisch-aquatischen Bambus. Rose und Jasmin schenken der Komposition eine zart-seifige Cremigkeit, die die einzelnen Grüntöne wunderschön miteinander verbindet. Ein Hauch von Wärme dank Ambra, ein Spritzer sauberes Zedernholz und eine Prise Moschuspuder und fertig ist der Duftcocktail Thirsty aus dem Hause Fugazzi.
So ganz anders als die bisher getesteten Eaux de Parfum von Fugazzi ist Thirsty und vielleicht macht eben dies den Reiz des Duftes aus. Freunde grüner Kreationen könnten an Thirsty ihr Herz verlieren. Sehr sommerlich, frühlingshaft, belebend und optimistisch wirkt die Komposition, ein grün-fruchtiger und holzig-aquatischer Gute-Laune-Duft, der büro- und alltagstauglich ist und sich an wärmeren Tagen absolut wohlfühlt. Modern, zeitlos und asiatisch-kontemplativ. Einfach top! 🙂
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