Ombré Leather und Noir Extreme heißen die beiden dunklen Schönheiten von Tom Ford, die ich mir heute ansehen werde. Zugegeben, sie sind nicht brandneu, aber in jedem Fall einen näheren Blick wert.
Noir Extreme für außergewöhnliche Männer
Tom Fords Noir Extreme ist eine Variante des 2012 erschienenen Noir, der im Gegensatz zu seinem Extreme-Kollegen etwas würziger und orientalischer ausfällt. Beide Spielarten von Noir stellen sich einen bestimmten Männertypus vor: Ein Mann, der Gegensätze verkörpert und sich nicht scheut, aus der Masse hervorzustechen. So weit, so bekannt. Doch der Weg dorthin ist ein anderer, als man ihn sonst kennt. Immerhin versuchen sich viele an dem Spagat, Individualität zu versprechen und dennoch ein standardisiertes Produkt an den Mann zu bringen.
Noir Extreme ist insofern aufsehenerregend, als er für einen Herrenduft außergewöhnlich süß, gourmandig und cremig daherkommt. Nach einem cologneartigen Auftakt zeigt er doch schnell würzige Rose, cremigen Jasmin und süße Gourmandnoten. Eine ambrierte Basis mit Hölzern und Ambra fängt diese jedoch wieder ein Stück ab. So entsteht ein ausbalancierter Duft mit klassisch männlichen und traditionell weiblichen Noten, die zu etwas Neuem verschmelzen. Genussvoll, weich, edel und selbstbewusst.
Je länger ich ihn auf der Haut habe, desto besser gefällt er mir. Natürlich ist die Idee nicht ganz neu. In den 90ern habe ich exzessiv Obsession for Men von Calvin Klein getragen. Ich denke, dass Noir Extreme diese Grundidee verfolgt, aktualisiert für dieses Jahrhundert. Nebenbei bemerkt ist der Duft unisex, auch wenn die Herren angesprochen werden. Also Mädels, keine unnötige Scheu.
Die Duftnoten von Noir Extreme
Kopfnote: Mandarine, Neroli, Safran, Muskatnuss, Kardamom
Herznote: Mastix, Rose, Jasmin, Orangenblüte, Gourmand-Noten
Basisnote: Hölzer, Ambra, Sandelholz, Vanille
Ombré Leather – schattiertes, fantastisches Leder
Als großer Fan von Tom Fords Tuscan Leather – und generell von Lederdüften – war es lang überfällig, Ombré Leather anzuriechen. Und es gibt sie, die Düfte, bei denen man auf den ersten Riecher „gekauft“ rufen möchte.
Es geht mit würzigem Safran und frischem Kardamom sowie floralen Anklängen los. Und dann erst er aber auch sofort da: der Lederakkord. Ombré Leather ist noch ein bisschen mehr Leder als Tuscan Leather. Nicht jeder mag etwa die Himbeernote des toskanischen Leders. Insofern ist Ombré Leather die klarere und etwas geradlinigere Variante der Ford’schen Lederdüfte. Die Basisnoten untermauern diesen Eindruck, denn Patschuli und rauchiges Vetiver forcieren die Lederassoziationen.
Wie bei Noir Extreme gibt es bei Ombré Leather aber auch eine harmonische und „versöhnliche“ Seite. Das Leder wird von Moos, ambrierten, floralen und weichen Noten ausgeglichen. Zu den Schatten gehört eben auch Licht und dieses zeigt sich vor allem nach einiger Tragezeit.
Wenn man also ein kleines Arsenal an Lederparfums im Schrank hat, ist Ombré Leather einerseits ein klarer und direkter Vertreter, andererseits aber auch einer, der keinen Krawall machen will. Also weit entfernt etwa von manchen Leder-Oud- oder Rauch-Leder-Krachern. Er ist alltags- und bürotauglich und besitzt nicht so viele Ecken und Kanten wie manch anderes, eher nischigeres Leder. Für Freunde von Montales Aoud Leather (mein Bericht) oder Parfums de Marlys Godolphin (mein Bericht), die das Leder ebenfalls mit Safran kombinieren.
Die Duftnoten von Ombré Leather
Kopfnote: Kardamom, Safran, Florale Noten, Jasmin
Herznote: Leder
Basisnote: Moos, Vetiver, Patchouli
Darf es ein bisschen mehr Leder sein?
Viel hilft viel. Wer es noch ein bisschen zünftiger mag, dem sei Ombré Leather Parfum empfohlen. Die intensivere Variante dieses Eau de Parfum.
Und hier der Link zu unserer von mir betreuten Lederparfum-Seite:
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