Mit dem Eau de Parfum Flåm von Memo drehen wir uns heute einmal wieder um ein Thema, das mich ganz besonders begeistert: Skandinavien. Genauer gesagt entführt uns das Pariser Label des französisch-katalanisch-irischen Paares Clara und John Molloy ins schöne Norwegen, das Land der Fjorde, das mit beeindruckenden Landschaften, einer grandiosen Natur und bezaubernden Menschen aufwartet.
Von Norwegens Fjorden inspiriert
Von einem solchen atemberaubend schönen Fjord ist Flåm inspiriert. Die kleine gleichnamige Stadt liegt am Ende des Aurlandsfjords, einem Ausläufer des Sognefjords, etwa achtzig Kilometer nordöstlich von Bergen. Gerade einmal ein paar hundert Einwohner zählt Flåm. Hinzu kommen die unzähligen Touristen, die den Ort seit Mitte des 19. Jahrhunderts besuchen. Anfangs waren es noch vereinzelte Sportangler aus Großbritannien, die in Norwegen ihr Anglerglück versuchten. Zwischenzeitlich kommen an die halbe Million Besucher aus aller Welt nach Flåm – in der Regel mit dem Kreuzfahrtschiff oder mit dem Zug.
Denn die Flåmbahn, eine Seitenstrecke der Route Oslo-Bergen, bedient die Strecke vom höher gelegenen Myrdal ins Tal nach Flåm das ganze Jahr hindurch mehrmals täglich. Auf einer Gesamtlänge von etwas mehr als zwanzig Kilometern bezwingt die Flåmbahn einen Höhenunterschied von fast 900 m. Eine beachtliche Leistung, denn wir reden hier nicht von einer Zahnradbahn, sondern von einer ganz normalen Eisenbahn. Die Aussicht auf der knapp eine Stunde andauernden Fahrt von Myrdal nach Flåm muss spektakulär sein. Vorbei an einem Wasserfall hinab ins Tal, von hohen Bergen umgeben ein kleiner Ort mit typisch skandinavischen Holzhäusern und einer pittoresken hölzernen Kirche.
Ein Duft, der an die anziehende Energie des Nordlichts und die Wärme eines gemütlichen Holzhauses erinnert. Die karmesinroten Häuschen säumen den kleinen Hafen. Das Dorf ist geprägt von Gegensätzen. Flåm liegt an der Straße, die die majestätischen Gletschertäler durchquert, wo die Erinnerung an die Wikingerschiffe noch lebendig ist.
Die Wikinger dürfen natürlich nicht fehlen, wenn es um das Thema Skandinavien geht. Jene legendären Krieger, die auf ihren beeindruckenden Schiffen die Meere besegelten. Ein ebensolches, zu militärischen Zwecken eingesetztes Langschiff des Typs Drakkar ist auf dem Flakon abgebildet, das sich durch die Weite des Ozeans kämpft. Vor einigen Jahren war ich in Oslo und habe dort das Oseberg-Schiff besichtigt, das im Museum Vikingskipshuset ausgestellt wird. Ein wirklich beeindruckendes Zeugnis der skandinavischen Geschichte, das absolut sehenswert ist. Wer von Euch also einmal in Oslo ist, unbedingt vorbeischauen! 🙂
Das kunstvoll verzierte, traditionelle Langschiff Drakkar sticht in See – anmutig, gewaltig und doch leicht, ausgelegt auf Geschwindigkeit. Volle Fahrt voraus aus dem tiefblauen Fjord, mit steil aufragenden Bergen und donnernden Wasserfällen.
Flåm – Polarlichter am Horizont
Etwas überraschend mögen die Duftnoten wirken, die Memo für Flåm vereint hat: Bergamotte, Bitterorange, Muskatellersalbei, Aldehyde, Jasmin, Zedernholz, Tonkabohne, Bourbon-Vanille, Cashmeran, Ambroxan und Ambrette. Tatsächlich hätte ich bei einem an Skandinavien angelehnten Duft andere Ingredienzien erwartet, auch wenn ich nicht wirklich festmachen kann, welche.
Exotische Gewürze waren zwar bereits bei den Wikingern bekannt, die sie von ihren Reisen mit in den kühlen Norden brachten, wie etwa Zimt und Kardamom. Die genannte Tonkabohne jedoch stammt ursprünglich aus Südamerika und kam erst im späten 18. Jahrhundert in den europäischen Raum, also weit nach der Zeit der Wikinger.
Wie duftet Flåm?
Flåm zeigt sich von Beginn an als üppiger, von Aldehyden geprägter Blütenduft, der fluffig, pudrig und cremig zugleich ist. Ein bunter Korb an Hesperiden sorgt für eine sanfte Spritzigkeit, die die Leichtigkeit und Frische des Eau de Parfum unterstreicht. Dicht gefolgt von einem Bouquet watteweicher Kuschelnoten, die sich in ein Meer aus cremigem Jasmin ergießen, der üppig in der Kreation blüht.
Ein Hauch von Pfirsichsamt liegt in der Luft, ebenso wie die heuartig-aromatische Würze der Tonkabohne und die lieblichen Facetten der Vanille, die den Duft gekonnt nuancieren. Zedernholz sorgt im weiteren Verlauf für helle und cleane Holzakzente, die Flåm eine solide und nach wie vor cremige Basis bieten. Nach einem intensiven Auftakt, beruhigt sich die Kreation von Memo nach und nach, bis sie schließlich nach mehreren Stunden eher hautnah und sanft ausklingt.
Auch wenn ich persönlich bei einem Fjord- und Wikingerduft eher an eine maritim angehauchte, mineralisch-erdige Kreation gedacht hätte, schmälert das die Ausdruckskraft und Schönheit der Duftkomposition Flåm nicht im Geringsten. Ein bezaubernder Mix aus cremigem Jasmin, fluffigen Kuschelnoten wie Cashmeran, Ambroxan und Ambrette, gepaart mit einer sanften Würze, spritzigen Hesperiden und samtigen Aldehyden, der Freunden von sommerlichen, sonnigen und üppig-weichen Blütendüften absolut gefallen dürfte. Eine gewisse Vorliebe zu genannten Kuschelnuancen sowie Aldehyden sollte vorhanden sein, doch wenn die Voraussetzungen stimmen, könnte es durchaus die große Liebe werden. 🙂
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