#003 Carpenter, #004 Lifeguard und #005 Mechanic von HUNQ – Für jeden Geschmack was dabei

Weiter geht es mit den sexy Düften des niederländischen Labels HUNQ, genauer mit #003 Carpenter, #004 Lifeguard und #005 Mechanic. Wie wir bereits gestern erfahren haben (nachzulesen hier), gliedert die Marke rund um den koreanischen Designer Hyun Yeu die Männer grob in fünf verschiedene Archetypen: den Gärtner, den Barmann, den Tischler, den Rettungsschwimmer und den Mechaniker.

Die Archetypen von HUNQ

Jedem dieser Männertypen teilt HUNQ bestimmte Charakteristika zu. Der Gärtner ist verspielt, jugendlich und athletisch (Letzteres sind zugegebenermaßen alle Archetypen – zumindest, wenn man den dazugehörigen Models rein optisch Glauben schenken darf). Der Barmann ist verführerisch, charmant und sexy. Der Tischler – zu dem wir gleich kommen werden – ist tatkräftig, kann anpacken und weiß, was er will. Der Rettungsschwimmer ist sich seiner Attraktivität und seiner verantwortungsvollen Aufgabe bewusst, besitzt sonnengebräunte Haut und weiß sich zu benehmen. Der Mechaniker ist maskulin, ölverschmiert und besitzt eine harte Schale.

Ihr wisst Bescheid. Meine Frage ist nun, welchem der fünf Archetypen Ihr Euch zuordnen würdet, liebe Herren unter den Lesern. 🙂

#003 Carpenter – Ran an den Hobel

Rotblond und leicht kritisch blickt das Tischler-Model in die Kamera. Im dazugehörigen Pressevideo trägt er bei der Arbeit ausschließlich reinweiße (!) und sehr kurze Shorts. Sonst ist er unbekleidet. Ob das von der Arbeitssicherheit her so richtig und zulässig ist, wage ich mal zu bezweifeln. Recht geschäftig wirkt der Schreiner aus #003 Carpenter, von dem ich annehme, dass es sich um einen holzigen Charakter handelt.

#003 Carpenter von Youtube

Uns so verwundert es mich nicht, dass ich in den Duftnoten Hölzer, Zedernholz, Sandelholz, Benzoeharz, Pfeffer und Ingwer finde. Natürlich werfe ich auch einen Blick auf die labeleigene Homepage, die außerdem noch die Ingredienzien Bergamotte, Zimt, Kardamom, Karotte, Iso E Super, Ambroxan und Patchouli aufführt.

Olfaktorische Holzarbeiten

Hell, dezent und rein startet #003 Carpenter in den Duftverlauf. Eine sanfte Zitrusfrische trifft auf an Iris erinnernde Karotte und feine Gewürze, untermalt von einer wohligen Wolke Ambroxan, die den Duft von Beginn an durchflutet.

Iso E Super und verschiedene, recht sauber anmutende Hölzer – ich habe hier insbesondere das Zedernholz im Verdacht – geben dem Duft Halt und Wärme und unterstreichen gleichzeitig seine Transparenz. Benzoeharz verleiht #003 Carpenter eine milchige und zartschmelzende Schokoladennote, die sich eher im Hintergrund der Kreation aufhält.

HUNQ – #003 Carpenter

#003 Carpenter ist ein würzig-weicher Holzduft, der mich einmal wieder an ein anderes Dufthaus denken lässt: Escentric Molecules. Das zieht sich bisher wie ein roter Faden durch die Rezensionen von HUNQ, was Ihr sicher auch schon bemerkt habt. #003 Carpenter ist luftig, ätherisch, schwer greifbar, pudrig, cremig, würzig und holzig. Ein wunderschöner, eher hautnaher Duft, den ich als absolut alltags- und bürotauglich einstufen würde. Obwohl die Kollektion eigentlich für Männer gemacht wurde, waren bisher alle von mir getesteten Düfte Unisex, so auch dieser.

#004 Lifeguard – Die Rettung naht

Wir hatten bisher einen grünen, einen gourmandig-würzigen und einen holzigen Duft. Mit #004 Lifeguard, dem Rettungsschwimmer unter den HUNQ-Düften, betrachten wir nun einen Aquaten. Der junge Mann in kurzer orangefarbener Badeshorts samt Boje, das erinnert mich an meine Kindheit, als die Serie „Baywatch“ der neuste Schrei war – von mir immer gerne gesehen. Auch heute noch erinnere ich mich spontan an die Titelmelodie, auch wenn ich den Text eher vor mich hinstümpere. Notiz an mich: Mitsingen in diesem Fall besser unterlassen.

Er ist nicht nur dein Held, sondern auch dein Schutzengel in diesem verführerischen aquatischen Bouquet.

HUNQ
#004 Lifeguard von Youtube

Wie es sich für einen olfaktorischen Rettungsschwimmer gehört, enthält die Kreation von HUNQ selbstverständlich Aquatische Noten. Hinzu kommen Bergamotte, Weihrauch, Labdanum (Zistrose) und Kardamom. Die Homepage nennt außerdem noch Hedion, Iso E Super und Ambroxan.

Mit Blick aufs Meer

Mit einer zitrischen Meeresbrise eröffnet #004 Lifeguard, die von einer würzig-floralen Süße untermalt ist. Sanft pudrig umhüllt Ambroxan von Beginn an den Duft und verleiht ihm eine behagliche Weichheit. Kardamom streut eine Prise grünliche Frische hinzu, während Hedion die Komposition mit cremigen und hellen Blütennuancen untermalt.

Auch #004 Lifeguard zeichnet sich durch eine luzide Transparenz aus sowie eine gewisse und nicht zu verachtende synthetische Note, die sicherlich den letztgenannten Ingredienzien zugeordnet werden kann. Warm und skinnig ist die Kreation, von einer dezenten Salzigkeit durchzogen, die an Meer, an Strand, an Sommer erinnert.

HUNQ – #004 Lifeguard

#004 Lifeguard ist ein leichter und pudrig-warmer Meeresduft, der auch für diejenigen eine Option ist, die aquatischen Düften sonst eher skeptisch gegenüberstehen. Die Kreation aus dem Hause HUNQ ist zart und sanft und besitzt eine eher leichte Präsenz. Ein distinguierter, eleganter und raffinierter maritimer Duft, der modern, zeitlos und durchaus büro- und alltagstauglich ist.

#005 Mechanic – Olfaktorischer Ölwechsel

Auch der Mechaniker unter den Düften von HUNQ arbeitet selbstredend nur stellenweise bekleidet, überzeugt aber zugegebenermaßen rein optisch durch seinen athletischen Körperbau. Wäre ja eine Schande, den unter einem schnöden Werkstattkittel zu verstecken oder was meint Ihr? Die Marke nennt den Mechaniker unter ihren Düften „hart, männlich und rau”. Ob das Model diese Eigenschaften verkörpert? Das ist wohl Ansichtssache. 😉 Ich hoffe aber, dass diese Charakteristika olfaktorisch umgesetzt sind.

Er ist der Einzige, der Schmutz so obszön erregend riechen lassen kann, so aufreizend es auch klingen mag.

HUNQ
#005 Mechanic von Youtube

Die Duftnoten sind vielversprechend: Salzige Noten, Petitgrain, Patchouli, Styraxharz und Tabak. Dazu noch Thymian, Veilchen, Ambroxan und Iso E Super. Die letzteren beiden ziehen sich wie ein roter Faden (schon der Zweite!) durch alle Duftkompositionen von HUNQ und sorgen für eben jene markeneigene Duft-DNA, die mir ausgesprochen gut gefällt.

HUNQ and the Mechanics

Dunkel, fast schon düster zeigt sich #005 Mechanic im Auftakt mit ölig anmutenden und an Gummi erinnernden Nuancen, die von einer weichen und cremigen Basis untermalt sind. Diese sorgt dafür, dass die Düsternoten nicht zu knarzig und kantig werden. Dennoch ist die Kreation aber definitiv markant, einzigartig und zeugt von Intensität und Präsenz.

Sie erinnert mich an zähflüssigen Teer, schwarz und glänzend, an den Abrieb von Autoreifen auf der Straße. Eine dezente Salzigkeit durchfließt den Duft ebenso wie eine florale und süßlich anmutende Note, die im Hintergrund schillert. Nach und nach wird der #005 Mechanic sanfter und klingt schließlich nach einer langen Zeit ganz allmählich aus.

HUNQ – #005 Mechanic

#005 Mechanic ist mit Sicherheit der Nischigste aus der Kollektion von HUNQ. Eine Kreation, die dunkel ist, die Ecken und Kanten hat und die nicht gefällig ist. Ein Duft, den ich als eher männlich einstufen würde, wobei natürlich jeder, der ungewöhnliche, präsente und eigenwillige Kompositionen liebt, als Träger infrage kommt. Spannend, unkonventionell und irgendwie ursprünglich wirkt #005 Mechanic auf mich. Ein besonderer Duft für besondere Gelegenheiten.

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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