Mosquito und Mosquito Man von Comporta Perfumes – Olfaktorisches Summen

Weiter geht es mit der Kollektion von Comporta Perfumes und zwar mit den Duftkompositionen Mosquito und Mosquito Man. Die Namen der beiden Kreationen lösen bei mir alleine schon beim Lesen hektisches Augenzucken aus und bringen mich zum nervösen Umherschauen nach fliegenden Blutsaugern, die lautlos und listig in einer Nische darauf warten, über mich herzufallen und mich meines Lebenssafts zu berauben. Als bevorzugtes Opfer der kleinen Fliegebiester hier im Haushalt bin ich ganz offiziell kein Fan von Moskitos. Auch, weil die Stiche bei mir immens anschwellen und sich häufig schmerzhaft entzünden.

Maiglöckchen
Maiglöckchen von Facebook

Am Strand von Comporta im südlichen Portugal fallen nach Aussage des Pressetextes Stechmückenschwärme wohl regelmäßig zu einer bestimmten Uhrzeit über die sonnen- und meereshungrigen Besucher her. Diesem Phänomen – das Wort Highlight wäre sicherlich zu euphemistisch – widmet Comporta Perfumes die beiden heute vorgestellten Düfte Mosquito und Mosquito Man. Trotz meiner gelebten Antipathie gegenüber Stechmücken verspreche ich Euch hoch und heilig diese nicht in die Rezension der beiden Kreationen einfließen zu lassen, sondern dass ich ganz neutral und unvoreingenommen von meinen Eindrücken berichten werde. 😉

Beide Düfte stammen aus der Feder von Béatrice Aguilar, einer Parfümeurin, über die ich mich erst ein wenig einlesen musste. Studiert hat sie zunächst in Toulouse und später in Montepellier, um dann nach mehreren Stationen bei Symrise zu landen. Nach einer anschließenden Tätigkeit bei Eurofragrance gründete sie schließlich ihr eigenes Nischenduftlabel Scent on Canvas. Parallel dazu arbeitet sie bis heute im Bereich des olfaktorischen Marketings für zahlreiche Unternehmen unterschiedlichster Branchen.

Mosquito – die feminine Seite

Mosquito widmet sich nun also eben jenem Zeitraum am Tage, wenn sich die gleichnamigen Blutsauger am Strand von Comporta aufmachen, um ihre Lieblingsmahlzeit von wehrlosen Opfern abzuzapfen. Diesen Moment setzte Béatrice Aguilar mit einem fast schon verträumt wirkenden Ingredienzienkonvolut ein olfaktorisches Denkmal. Blattgrün, Maiglöckchen, Iris, Moschus sowie Sandelholz sind die Zutaten unseres ersten Duftkandidats des heutigen Tages.

Frau läuft über Wiese
Bild von Facebook

Wenn man in Comporta lebt, weiß man, dass für etwa eine halbe Stunde pro Tag Stechmückenschwärme aufkommen können. Am besten lächelt man, umgeben von diesem ozonischen, leichten, holzigen und floral duftenden Hauch. Reine Transparenz.

Hell und klar

Rein, hell und von luftig-leichten und ozonischen Noten durchzogen ist der Auftakt von Mosquito und offenbart so eine durchweg positive Stimmung, voller Fröhlichkeit und Unbeschwertheit. Sanft sind die Nuancen des Blattgrüns, die in einem Meer luzider und sanfter Blütennoten schwimmen. Hier und da erschnuppere ich eine zitronig anmutende Hesperidenfrische, die golden leuchtend wie die Strahlen der Sonne im Duftverlauf aufblitzen.

Helle und saubere Hölzer untermalen den Duft, vereinen sich mit den cremig-pudrigen Noten von Iris und Moschus und evozieren so ein in lichtdurchfluteten Beige- bis Weißtönen gehaltenes Duftbild, das mich mitunter an feinkörnigen Sand, mitunter an naturfarbenen Leinenstoff erinnert.

Comporta Perfumes – Mosquito

Mosquito ist ein Sauberduft durch und durch. Wer auf eine charakteristische Maiglöckchennote gehofft hat, den muss ich leider enttäuschen. Die floralen Noten sind nicht eindeutig einzuordnen. Hätte ich nicht gewusst, dass Maiglöckchen im Spiel ist, ich wäre nicht darauf gekommen. Die Kreation von Comporta Perfumes ist ein moderner, ein minimalistischer weißer Holz- und Blütenduft, dem eine gewisse Frische, unbekümmerte Leichtigkeit und jugendliche Lässigkeit innewohnt. Ein hautnaher und dezenter Immergeher, der Freunden von cleanen Parfums sicherlich gefallen dürfte.

Mosquito Man – das maskuline Pendant

Was mag uns Mosquito Man bringen? Nachdem Mosquito mit einer luftigen und leichten Transparenz brilliert hat, könnte Mosquito Man in eine ähnliche Kerbe schlagen oder aber komplett gegensätzliche Züge offenbaren. Die Ingredienzien, die Béatrice Aguilar einsetzte, sprechen eine eindeutige Sprache: Limette, Mandarine, Bergamotte, Galbanum, Flieder, Maiglöckchen, Iris, Moschus, Zedernholz sowie Sandelholz. Es dürfte also in eine ähnliche Richtung gehen. Ich vermute jedoch in intensiverer Ausprägung.

Mosquito Man gehört übrigens – ebenso wie der beim letzten Mal rezensierte Duft Palafítico (nachzulesen hier) zu der Kollektion Millésime Line. In dieser verwendet Comporta Perfumes ausschließlich edelste und erlesenste Rohstoffe von besonders hoher Qualität. Außerdem handelt es bei den Kreationen der Millésime Line um Extraits de Parfum, also Düfte mit einem höheren Anteil an Duftölen.

Comporta Perfumes – Mosquito Man
Mosquito Man von Facebook

Mit dem leichten Maiglöckchen in Comportas Erfolgsduft „Mosquito“ hat sich manch echter Kerl etwas schwergetan. Aber mit dem universell ausgelegten Parfum „Mosquito Man“ holen wir auch sie wieder ins Geschehen zurück: Wirklich alle Männer können nun Reinheit und Transparenz spüren und trotzdem stark sein.

Wie viel Mann steckt in Mosquito Man?

In dunklem Grün gehalten und mit einer zitrischen Frische startet Mosquito Man in den Duftverlauf. Damit offenbart die Kreation tatsächlich bereits kurz nach dem Aufsprühen einen intensivere und dunklere Ausprägung als unser erster Kandidat Mosquito.

Die Iris zeigt sich sehr früh auf der olfaktorischen Bühne und trägt hier deutliche Puder- und Lippenstiftnuancen. Diese ergießen sich alsbald in ein florales und lieblich anmutendes Blütenbouquet. Doch auch dieses verschwindet schon bald und überlässt das Feld trockenen und holzigen Nuancen, die ebenso hell wie luftig sind.

Comporta Perfumes – Mosquito Man

Maskulin trifft es nicht wirklich. Mosquito Man ist ein absoluter Unisex-Duft, der – wie unser erster Kandidat – ein universell einsetzbarer Immergeher ist. Leicht, transparent, ein wenig dunkler und präsenter als Mosquito, ist Mosquito Man ein Duft für alle, die saubere, cleane Kreationen mit dezent waldigen Anklängen bevorzugen.

Seid Ihr neugierig geworden? Hier kommt Ihr direkt zu den heute beiden heute vorgestellten Duftkompositionen:

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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