Mit großer Freude darf ich die just heute neu lancierte Limited Edition Le Grand Tour aus dem Hause Diptyque vorstellen, ein weiteres Highlight zu Ehren des 60-jährigen Jubiläums des Duftlabels. Eine bunte Kollektion an Eaux de Toilette, Duftkerzen und einem Duftoval, die sich – der Name lässt es erahnen – rund um das Thema Reisen dreht. Ein Sujet, das den drei Diptyque-Gründern Desmond Knox-Leet, Yves Coueslant und Christiane Gautrot von Anbeginn an besonders nahe stand, zogen die Drei doch seit jeher die Inspirationen für ihre Düfte aus der Kunst und dem Kennenlernen und Erkunden fremder Orte.
Le Grand Tour nimmt uns also mit auf eine olfaktorische Reise. Beginnen werden wir in Paris, was nur verständlich ist, denn hier befindet sich der Sitz des Dufthauses. Von Paris nehmen wir den Flieger nach Venedig, um dann – nach einem Zwischenstopp in Milies – nach Kyoto in Japan aufzubrechen. Unser fünftes und letztes Reiseziel wird das libanesische Byblos sein, wo unsere große Tour mit Diptyque endet.
Wie bereits erwähnt sind nicht nur die Reiseziele bunt gemischt, auch die Ausführung ihrer Hommagen zeigt sich mannigfaltig. Zu Ehren von Paris und Byblos kreierte Diptyque zwei Duftkerzen, während Venedig und Kyoto als Eaux de Toilette verduftet sind.
Ein Duftoval steht sinnbildlich für das Bergdorf Milies. Für jeden Ort wählte das Dufthaus Diptyque das in ihren Augen passende olfaktorische Äquivalent und erschuf so jeweils ein einzigartiges duftendes Denkmal.
Le Grand Tour – Etappe 1: Paris
Die Duftkerze Paris ist von einem Spaziergang durch die französische Hauptstadt inspiriert. Beginnend an der berühmten Kathedrale Notre-Dame de Paris – jenem Ort, an dem sich auch der zentrale Vermessungspunkt Frankreichs befindet, der mit einem in den Boden eingelassenen Kompasssymbol markiert ist – an der Seine entlang, vorbei an Antiquariaten und durch enge Altstadtgassen. Die Parfümeurin Olivia Giacobetti nahm sich dieser ersten Etappe auf der Le Grand Tour an. Sie kreierte die Duftkerze mit den Ingredienzien Myrrhe, Papier sowie Hölzer.
Der raffinierte Duft, eine Kreation von Olivia Giacobetti, weckt Erinnerungen an einen Spaziergang entlang des mit Trauerweiden gesäumten Flussufers, an die Gerüche von gebohnertem Holz in den Antiquitätenläden, das Kopfsteinpflaster in den alten Gassen der Stadt und an alte, zerlesene Bücher. Der geschnitzte schwarze Holzdeckel der Kerze ist einem alten diptyque-Kerzenhalter nachempfunden und schließt mit dieser Anspielung auf das Haus den Kreis dieser ersten olfaktorischen, kulturellen und historischen Etappe auf der Grand Tour.
Paris, mon Amour
Sanft und behaglich duftet Paris, nach warmen Hölzern, die sich in einem Meer aus balsamischen Noten verlieren. Myrrhe spendet der Kreation Tiefe und eine zarte Süße, die von den Noten raschelnden Papiers untermalt wird. Tatsächlich erinnert mich der Duft ein wenig an Armenisches Papier, jedoch weniger intensiv, sondern transparenter und leichter.
Genauso wie man es von einem Duft aus der Feder von Olivia Giacobetti erwarten würde. Elegant und subtil, aber von einer außerordentlichen Ausdrucksstärke offenbart Paris einen nostalgischen Charme, der modern und absolut zeitgemäß interpretiert wurde.
Die Duftkerze Paris ist eine ruhige, eine beschauliche Hommage an die französische Hauptstadt. Sie spiegelt ein Bild wider, das abseits des trubeligen Alltags, des chaotischen Verkehrs und der Touristenschwärme aufgenommen wurde und damit überaus selbstreflektiert, erwachsen und am Puls der Zeit zu sein scheint. Ein Paris, das sich auf seine Werte, seine künstlerische Eleganz konzentriert und sich seiner historischen Bedeutung im Klaren ist. Einen Hauch von Nostalgie verströmt die Duftkerze von Diptyque und erinnert mich dadurch auch an einen nachdenklichen und melancholischen französischen Schwarzweißfilm. Ein wunderschöner Auftakt dieser so besonderen Duftreise. 🙂
Le Grand Tour – Etappe 2: Venedig
Von einer Traumstadt geht es zur nächsten: Venedig. Ein Ort, der für das Gründertrio von Diptyque besondere Bedeutung besitzt. Denn hier zog es die an Kunst und Kultur interessierten Drei häufig hin. Hier fanden sie viele Inspirationen für ihre Kreationen.
Das Eau de Toilette Venise, die Hommage an die italienische Stadt mit den unzähligen Kanälen und Brücken, wurde von der Parfümeurin Cécile Matton kreiert und offenbart ungewöhnliche Ingredienzien: Basilikum, Paprika sowie Vetiver.
Im Jahr 2021 geht die Reise in ein grünes Venedig: die Gemüsegärten in der Lagune, die vom Mittelmeer herüberwehende frische Morgenluft, vermengt mit den Aromen der Pflanzen, dem Duft der feuchten Erde, den Akzenten von Paprika, Tomaten und Zitrusfrüchten.
Venedig, Du Schöne
Grün und zitrisch startet Venise und offenbart dabei auch jene in Duftkompositionen raren Nuancen der Paprika. Keine süßliche rote Schote, die man – respektive ich – gemeinhin als Erstes mit der Paprika assoziiert. Nein, in Venise ist die Paprika grün und von einer dezenten Schärfe getragen. Basilikum bringt aromatische Kräuterakzente mit ins Spiel und auch das Grün der Tomate blitzt immer wieder im Duftverlauf auf.
Grün, diese Farbe ist Programm in Venise. Kräuter, Gemüse und Zitrusfrüchte vereinen sich in dem Eau de Toilette zu einem leichten und erfrischenden Ensemble, das überaus gute Laune verbreitet. Die Noten von Gemüse und Kräutern fügen sich wunderschön und harmonisch ins Gesamtbild des Duftes ein. Man muss sich daher nicht sorgen, nach einem gemischten Salat zu duften. 😉
Venise von Diptyque ist der ideale Duft für warme Tage, erfrischend, fruchtig und spritzig-grün. Ein Duft, der wie ein olfaktorischer Motivationsschub wirkt, der Energie gibt und den Kopf frei werden lässt. Ich finde es jetzt schon schade, dass diese Kreation nur als Limited Edition und somit begrenzte Zeit erhältlich ist. Denn der Duft könnte absolut einer meiner Sommerlieblinge werden. 🙂
Le Grand Tour – Etappe 3: Milies
Griechenland ist unser nächstes Ziel, genauer der in den Bergen gelegene Ort Milies an der Ostküste des Landes. Zu dem gleichnamigen Duftoval Milies liegt mir leider kein Rezensions-Exemplar vor, weshalb ich auf den Pressetext verweise. Die Kreation stammt von dem Parfümeur Olivier Pescheux und vereint die Ingredienzien Immortelle (Italienische Strohblume), Ambroxan sowie Feige.
Dann segeln wir nach Milies in Griechenland und steigen die Hänge des Berges Pilio hinauf, wo die Gründer von diptyque gerne ihren Urlaub verbrachten. Der unvergessliche Duft der von Zypressen gesäumten Feigenhaine, der sich mit dem der Immortellen verwebt, die entlang des Weges zum acht Kilometer entfernten Meer wachsen …
Eine Erinnerung, die Olivier Pescheux in einem Duftoval eingefangen hat, eingebettet in ein blau-weißes Keramikoval in den Farben des Meeres und der Gischt, verziert mit Marmorperlen und einem Pompon, inspiriert von der lokalen Folklore und den Halsketten von Christiane Montadre. Ein kleines Stück Griechenland für das Zuhause, duftend und dekorativ.
Le Grand Tour – Etappe 4: Kyoto
Von Griechenland aus machen wir einen großen Hopps Richtung Osten. Kyoto in Japan ist unser Ziel. Eine Stadt, die die Gründer von Diptyque allem Anschein nie besucht haben, die ihnen aber besonders am Herzen lag. Denn Kyoto ist die Heimat des Ikebana, der japanischen Steckkunst, mit der Blumen, Zweige und weitere Pflanzenteile überaus ästhetisch arrangiert werden.
Passend zum Thema Japan kommt das Eau de Toilette Kyoto mit einem Furoshiki genannten Tuch. Dieses wird im Land der aufgehenden Sonne traditionell als Beutel oder Geschenkverpackung genutzt. In den Farben Rosa, Violett, Rot und Schwarz gehalten ziert das Furoshiki ein üppiges Blumenmuster, das von den Gründern selbst designt worden ist. Für die olfaktorische Umsetzung von Kyoto verpflichtete Diptyque die Parfümeurin Alexandra Carlin, die den Duft aus den Ingredienzien Weihrauch, Türkische Rose sowie Vetiver kreierte.
Zehntausend Kilometer weiter östlich liegt ein dem Gründertrio unbekanntes, aber erträumtes Ziel, dessen Ästhetik seit jeher eine Inspirationsquelle für das Haus war: Japan, genauer gesagt Kyoto, eine Stadt der Kunst und Geschichte, die Wiege des Ikebana. Die Reise macht hier halt und lässt Träume wahr werden, indem sie die Prinzipien dieser jahrhundertealten Blumenkunst in einem Parfüm mit einer subtilen Balance aus Weihrauch, Rose und Vetiver aufgreift.
Konnichiwa Kyoto
Überraschend dunkel ist die Rose in Kyoto. Und offenbart damit eben jenen Brombeerton, den auch das Eau de Toilette sowie das Label und Teile der Umverpackung zieren. Fruchtige Nuancen dunkler Beeren nehme ich wahr, die sich schließlich mit rauchigen Weihrauchtupfern und den erdig-holzigen Akzenten des Vetivers vereinen und eben jene tiefgründige und meditativ anmutende Rose umgarnen, die im Zentrum der Kreation stehen.
Ein Arrangement sondergleichen ist Kyoto, sehr komplex und engmaschig gewebt. Und wirkt damit wie eines jener japanischen Blumengebinde, die in sorgfältiger Feinarbeit und mit kontemplativer Hingabe erschaffen werden. Eine Kreation, der asiatische Klarheit und Minimalismus innewohnen, die aber dennoch – oder gerade deshalb – voller Kraft und Ausdrucksstärke steckt.
Kyoto von Diptyque ist ein dunkler und rauchig-holziger Rosenduft mit feinen Beerennuancen, der überaus elegant und distinguiert wirkt. Dabei offenbart die Komposition wunderschöne ruhige und entspannte Momente, die nachdenklich und voller Einsicht und Achtsamkeit zu stecken scheinen. Ein meditativer Duft mit mittlerer Präsenz, den ich persönlich eher in der kühleren Jahreszeit sehe. 🙂
Le Grand Tour – Etappe 5: Byblos
Wir nehmen den Duftflieger zurück Richtung Westen und landen im Libanon. Die Hafenstadt Byblos ist bereits seit Anfang der 1980er Jahre UNESCO-Weltkulturerbe und das selbstverständlich nicht ohne Grund. Sie ist eine der ältesten Siedlungen der Welt, die bis heute durchgängig bewohnt ist. Die archäologischen Schätze der Stadt sind üppig. Über den Hafen von Byblos wurden zu Zeiten der Römer und der Phönizier große Mengen an Papyrus verladen, weshalb er von zentraler Bedeutung in der gesamten Levante war.
Desmond Knox-Leet und Yves Coueslant waren in den 1960er Jahren im Orient unterwegs und machten dabei in Byblos halt. Sie waren begeistert von der olfaktorischen Vielfalt der Hafenstadt, von ihren Gewürzen, den antiken Ruinen und Tempelanlagen. Ein Abbild der Eindrücke hinterließ Diptyque auch auf dem Tiegel der Duftkerze, der in hellen Marmortönen gehalten ist. Aufgeprägt ist das Relief des Hafens sowie antiker Säulengänge, die sich am alten Markt der Stadt befinden sollen. Die Duftkerze Byblos wurde von Fabrice Pellegrin kreiert, der hierfür die Ingredienzien Kaffee, Atlas-Zedernholz sowie Weißer Moschus einsetzte.
Die letzte Station auf dieser Grand Tour führt uns in die antike Küstenstadt Byblos, den ältesten Hafen der Welt: ein Etappenziel von Yves und Desmond bei ihren Orientreisen in den 1960er Jahren. Die Duftwelt dieses exotischen Ortes lebt durch eine Kreation von Fabrice Pellegrin wieder auf: der mit Kardamom gewürzte Kaffee in den osmanischen Souks, vermengt mit dem Geruch der Holzpaneele in den Ständen.
Byblos, die Prächtige
Intensive Gewürze prägen das Duftbild der Kerze Byblos aus dem Hause Diptyque. Die aromatische und grün anmutende Frische des Kardamoms nehme ich an erster Stelle wahr, die von dunklen und herben Kaffeenoten begleitet wird. Zimt streut eine Prise Schärfe mit ins Duftgeschehen, gebettet auf einer warmen und holzigen Basis.
Der Duft von Byblos erinnert mich tatsächlich an einen mit orientalischen Gewürzen aromatisierten Kaffee. Nicht diese pappsüßen und sahnigen Sirupkaffees, die man in einschlägigen Stores zu genüge bestellen kann. Nein, ein dunkler, herber Kaffee, kräftig und intensiv, von köstlichen Röstaromen geprägt. Hinzu eine Prise frisch gemahlener Kardamom und Zimt, eventuell noch ein Hauch Kurkuma und Pfeffer. Fertig!
Byblos ist eine orientalische Duftkerze, die ein Feuerwerk an Aromen und Gewürzen evoziert. Insbesondere Kardamom-Fans sollten sich Byblos auf ihre Must-have-Liste setzen. Als typischer Vertreter der Orientalen besitzt diese Kerze aus dem Hause Diptyque eine außerordentliche Präsenz und eignet sich daher eher für Freunde einer kräftigen Raumbeduftung oder für entsprechend große Räumlichkeiten. Wer sich für sie entscheidet und ihrer Intensität zugeneigt ist, wird von einem Traum von Tausendundeiner Nacht verführt und erlebt ein außergewöhnliches Duftensemble aus Gewürzen und Hölzern, das fast zu schön ist, um wahr zu sein.
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