Vanille de Tahiti von Perris Monte Carlo und Purple Land von Altaia – es lebe die Liebe

Letzte Woche bereits haben uns zwei Düfte von Perris Monte Carlo olfaktorisch beglückt und auch heute ist eine Neulancierung des italienischen Labels im Dufttagebuch vertreten: Vanille de Tahiti wird heute den Duftreigen eröffnen, der durch Purple Land von Altaia schließlich wieder beendet wird. Altaia sagte mir auch den ersten Blick nichts. Auf den zweiten Blick habe ich entdeckt, dass Uli bereits im letzten Jahr einen Altaia-Artikel zu dem Duft Wonder of You geschrieben hat und auch Harmen hat sich 2015 bereits einige Düfte des Labels unter die Nase gehalten (nachzulesen hier). Irgendwie ist das alles komplett an mir vorbeigegangen … Ich werde wohl alt. 😉

Vanille

Vanille de Tahiti – Perris Monte Carlo

Sicherlich wurde das Rad hier nicht neu erfunden, denn Vanilledüfte gibt es in Hülle und Fülle – ob im Mainstreambereich oder unter den Nischendüften. Manche Duftlabels haben sich fast nichts anderem verschrieben als dem schwarzen Edelgewürz. Ich erwähne hier nur einige wenige Vanilleenthusiasten wie etwa Maison de la Vanille, Comptoir Sud Pacifique oder auch den Meister der Gourmanddüfte Montale.

Mit Vanille de Tahiti wagt sich Perris Monte Carlo zwar auf durchaus bekanntes Terrain, allerdings ist das Alleinstellungsmerkmal der neuen Kreation des italienischen Dufthauses noch fraglich. Gian Luca Perris hat sich für Vanille de Tahiti höchstpersönlich an das olfaktorische Mischpult gesetzt. Schlussendlich besteht der Gewürzduft aus den Ingredienzien Ylang-Ylang, Champaka, Vanille, Ambra, Sandelholz und Moschus.

Vanille de Tahiti ist eine Symphonie aus warmen, exotischen, sanften und süßen Noten. Eine kraftvolle und einhüllende Vanille wurde mit den floralen Noten von Ylang-Ylang und Champaka angereichert, während sich warme Ambernoten mit Moschus und Sandelholz vermischen.

Vanille de Tahiti – Perris Monte Carlo

Tahitianische Vanille

Tiefschwarz und mit deutlichen Bourbon-Noten verzaubert mich Vanille de Tahiti vom ersten Sprühen an. Die der Tahiti-Vanille sonst angelastete üppige Blumigkeit vermisse ich in dieser Kreation aus dem Hause Perris Monte Carlo, auch wenn sich Ylang-Ylang im Auftakt des Duftes durchaus bemerkbar macht. Doch dominierend ist eine überaus dunkle, tiefgründige und wunderschöne Vanille.

Ohne übertriebe Süße auskommend und mit den typischen, leicht kratzigen Noten der echten Gewürzvanille, die so gar nichts mit den synthetischen, leider in den meisten Köpfen fest verankerten Nuancen des Vanillinzuckers zu tun haben. Wer einmal an hochwertiger gemahlener Vanille gerochen hat, der weiß von welchem Duft ich spreche.

Vanille de Tahiti ist dunkel, warm und betörend, gourmandig, gewürzig und ein echtes Schmankerl für alle, die die kommende Backzeit zu Weihnachten und Advent nicht abwarten können.

Vanille de Tahiti – Perris Monte Carlo

Eine erwachsene Vanille hat Perris Monte Carlo da geschaffen. Wer auf eine zuckersüße Kitschbombe gehofft hat, den muss ich leider enttäuschen. Vanille de Tahiti ist distinguiert und vornehm. Keine mädchenhafte Deo-Vanille, die vor lauter Künstlichkeit wehtut, sondern eine moderne, eine reife Vanille, die Stil und Charakter ausdrückt. Ein absolutes Must-try für alle Gourmandfans und Vanillefreaks und wie geschaffen für die kommende kühlere Jahreszeit. 🙂

Purple Land – Altaia

Die Hintergründe des Dufthauses Altaia werde ich in diesem Artikel nicht noch ein weiteres Mal anschneiden, denn das haben meine Kollegen Uli und Harmen in ihren Artikeln bereits getan. Wie so häufig dreht sich bei Label und Duftkomposition alles um die Liebe … ein unerschöpfliches Thema, dessen man nicht müde wird. So verwundert es nicht, dass Purple Land – Altaias Ode an die Liebe – aus den Ingredienzien Grapefruit, Guave, Papaya, Frangipani, Maiglöckchen, Ambroxan und Moschus besteht. Ein floral-fruchtiger Liebestrank mit kuscheligem Ausklang.

Ein Ruf der Liebe über die Kontinente hinweg. Von der alten Welt hin zu den Tropen. Während in Italien Winter herrscht, ist es an der Küste des Chamosees in Äthiopien Sommer. Ein Meer aus violetten Frangipaniblüten, soweit das Auge reicht, und die violette Landschaft wird zu einem Land der Liebe.

Purple Land – Altaia

Dies ist der Anfang von Marinas und Sebastians Liebesgeschichte; kurz nachdem sie sich das erste Mal begegnet waren, unternahm Marina eine Reise nach Afrika und jeder der beiden machte sich seine Gedanken, ob ihre frische Beziehung die Zeit und die Entfernung überstehen würde. Aber dann, fernab jeglicher Zivilisation, klingelte das Telefon und als Marina Sebastians Stimme hörte, da wusste sie, es war für immer.

Lila Liebesland

Der Auftakt von Purple Land wird von seifigen und fruchtig-floralen Noten bestimmt. Sehr leicht und frühlingshaft tänzelt die Kreation aus dem Hause Altaia durch den Duftverlauf. Mädchenhaft beschwingt und unglaublich fröhlich zeigt sich der Duft, dessen präsente und doch luftige Kopfnoten mit einem spitzbübischen Grinsen in das Herz der Duftkomposition hinüber hüpfen.

Maiglöckchen und Frangipani duften um die Wette, nach wie vor untermalt von den wunderschönen und fruchtigen Noten des Auftakts. Betörend und intensiv strahlt Purple Land in cremig-pastelligem Violett und milchigem Weiß. Nach und nach zeigen sich die watteweichen Nuancen von Ambroxan und Moschus, die dem Duft aus dem Hause Altaia kuschelige Wärme und sanfte Pudernoten verleihen.
Purple Land – Altaia

Mit Purple Land hat Altaia einen richtigen Frühlingsduft geschaffen. Fröhlich, lebhaft und absolut bezaubernd, aber dennoch überaus präsent und mit einer langen Haltbarkeit gesegnet. Für Freunde von fruchtigen wie betörenden Blütendüften könnte diese Duftkomposition auf jeden Fall einen Versuch wert sein. Auf den Frühling, auf die Liebe! 🙂

Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch eine schöne Restwoche!

Liebe Grüße,
Julia

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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