Von buntem Weiß und der Liebe zur Wüste – Blanc Polychrome von Atelier des Ors

Mit Atelier des Ors’ neuesten Lancierungen Blanc Polychrome und Rouge Sarây möchte ich Euch dieses Wochenende versüßen. Zwei Düfte, die mit Sicherheit unterschiedlicher nicht sein könnten, obwohl sie doch beide aus dem gleichen Hause stammen. Während Blanc Polychrome das Leben und die Farben feiert, ist Rouge Sarây eine Hommage an die Wüste, an den Orient oder besser: den Nahen Osten.

Blanc Polychrome

Blanc Polychrome – Atelier des Ors

Bunt, farbenprächtig, ein Kaleidoskop der Farben – Blanc Polychrome von Atelier des Ors scheint eine wahre Duftexplosion zu sein, ein Farb- und Duftspektakel der besonderen Art. namentlich verspricht der Duft ein „mehrfarbiges Weiß“, was an und für sich schon ein Paradoxon zu sein scheint. Doch lässt sich in der Welt der Düfte viel mehr abbilden, als in der Realität möglich sein mag. Und so bin ich mir sicher, dass Atelier des Ors es wunderbar geschafft hat, olfaktorisch aus einem reinen Weiß einen bunten Strauß an Farben zu kreieren.

Blanc Polychrome ist ein Duft in modernem Colognestil mit 20 % Konzentration, erfüllt von einem Kaleidoskop der Farben. Stellen Sie sich vor, wie hypnotische Lichtwirbel durch reich verzierte Glasmalereien eines Fensters leuchten oder ein durchsichtiges Prisma, das einen Regenbogen erzeugt.

Blanc Polychrome feiert das Leben und die Farben. Stellen Sie sich Blumenfelder vor, die sanft im Wind in polychromen Farbtönen wiegen. Oder frische Blütenblätter, die ihren Abdruck auf weißer Leinwand hinterlassen und vom Frühling künden.

Blanc Polychrome

Doch damit nicht genug:

Ein Schein aus hellem achromatischem Licht verleiht Blanc Polychrome einen pikanten und saftigen Aspekt dank Mandarine und Zitrone im Vordergrund. Lavendel überraschend mit cremigem Jasmin gemischt, kontrastiert mit knackigen, modern wirkenden Feigenblättern. Der Duft wurde mit einem Hauch von Moos veredelt, mit Moschus intensiviert und Ambroxan fügt ihm Wärme und Licht hinzu.

Überschäumend, modern und persönlich. Blanc Polychrome oszilliert und überrascht mit seiner komplexen Einfachheit. Blanc Polychrome spielt mit Fröhlichkeit und Intensität sowie dem lässigen Chic eines Cologne, das Freude, Energie und Elan schenkt. Ein erfrischender Duft voller Kontraste, Überzeugung und dem Überfluss des Lebens.

Wie üblich stammt auch Blanc Polychrome (wie auch der nachfolgende Rouge Sarây) von der Hausparfümeurin von Atelier des Ors: Marie Salamagne. Sie erschuf das mehrfarbige Weiß dieser Kreation aus den Ingredienzien Mandarine, Zitrone, Rhabarber, Petitgrain, Jasmin, Feigenblätter, Lavendel, Ambroxan, Moos und Moschus. Tatsächlich sind da einige Bestandteile aufgeführt, die mich richtig anlachen: Rhabarber, Feigenblätter, dazu Hesperiden und Lavendel. Hach, wie schön!

Blanc Polychrome

Ein olfaktorisches Kaleidoskop

Der neue Duft von Atelier des Ors startet beinahe blendend hell in Weiß, das von kräftigem Gelb durchzogen ist. Strahlende und spritzige Zitronennoten sorgen im Auftakt von Blanc Polychrome nicht nur für einen unglaublichen Frischekick, sondern auch für richtig gute Laune. Mandarine schenkt einen Hauch orangefarbene Fruchtigkeit, die von den zart-säuerlichen und pinken Noten des Rhabarbers begleitet wird.

Eine wunderschöne und lebensfrohe Fruchtkombination, die mir einmal mehr vor Augen führt, dass ich die Rhabarbersaison dieses Jahr viel zu wenig ausgenutzt habe. Doch zurück zum Thema! Sanft und eher zurückhaltend schieben sich die cremigen und floralen Noten des Jasmins ins Bild, der sich mit einer deutlich dominanteren und grünen Feigenblattherbe zusammengetan hat.

Lavendel streut eine Prise aromatisch-krautiges Lila mit ins Duftgeschehen, das im Ausklang von den waldigen Noten von Moos und einer watteweichen Moschus-Ambroxan-Kombo bestimmt wird.

Blanc Polychrome

Blanc Polychrome von Atelier des Ors könnte für all jenen der passende Sommerduft sein, die helle, fruchtige, aber dennoch intensive Düfte bevorzugen. Kräftige Hesperiden, eine intensiv-grüne Herbe und ein kuscheliger Ausklang. Blanc Polychrome bringt alles mit, was einen perfekten Sommertag noch besser machen kann. Ich bin schon einmal schwer begeistert von dieser Kreation aus dem Hause Atelier des Ors.

Rouge Sarây – die Liebe zur Wüste

Rouge Sarây ist eine Hommage an den Nahen Osten, an dessen Geschichte und Kultur. Jean-Phillipe Clermont, der Gründer von Atelier des Ors, liebt diese Region, die Menschen, die dort leben, ihre überschwängliche Gastfreundschaft, ihre Kreativität und ihre architektonischen Schätze. Seine Erlebnisse im Nahen Osten und all seine Eindrücke verarbeitete Jean-Phillipe Clermont in der Duftkomposition Rouge Sarây, für deren olfaktorische Umsetzung einmal mehr die Parfümeurin Marie Salamagne zuständig war.

Mit den Duftnoten Jasmin, Zimt, Pflaume, Heliotrop, Patchouli, Dattel, Perubalsam, Sandelholz, Vanille und Guajakholz malt Marie Salamagne ein Abbild der Erinnerungen Jean-Phillipe Clermonts.

Der Duft Rouge Sarây bezieht sich auf die alten Handelswege, die die trockenen Wüsten der arabischen Halbinsel durchzogen, der Arabia Deserta, wie die Römer sie nannten. Enorme Weiten für poetische Träumereien, erfüllt von romantischen Erzählungen. Viele französische Schriftsteller, Dichter und Abenteurer bereisten die entlegenen Gebiete des Nahen Ostens. Gary, London, Malraux, Nerval, Lamartine und Rimbaud. Ihre unerschrockenen Reisen und Expeditionen erfüllen und begeistern immer noch unsere Gedanken.

Rouge Sarây enthüllt diese Abenteuer durch fließenden Sand und einen Moment der Ruhe in der Karawanserei (das iranische „serai“ bedeutet „Palast“). Eine Oase der Freundlichkeit, ein gastfreundlicher Hafen. Verwöhnen Sie sich mit exquisiten Augenblicken.

Rouge Sarây vermittelt die romantischen Bilder von den Abenteuern und Geschichten der alten Handelsrouten, die den Nahen Osten durchziehen. Diese Reisen bleiben durch die Kraft und Faszination der Gewürze und Düfte lebendig. Rouge Sarây veredelt die Dattel, die mit ihren fruchtigen und süßen Aromen schon seit jeher als kraftvolles Symbol für Überfluss und Gastfreundschaft steht.

Die Intensität und Geselligkeit werden von verlockend süßer Vanille und Heliotrop unterstrichen. Ein dunkler, romantischer Duft. Rouge Sarây wird von sinnlichem Sandelholz umhüllt. Die rauchigen Nuancen von Guajakholz verstärken das ambrierte Naturell. Ein besonders süchtig machender Duft, denn Rouge Sarây fängt das Gefühl des Verwöhnt-Werdens ein, gemeinsame Momente der Gastfreundschaft in einer Karawanserei unter dem Himmelszelt der Wüste.

Rouge Sarây

Der Duft von Tausendundeiner Nacht

Schon der erste Schnupperer ist eine Reise in den Orient. Eine unglaublich reiche und tiefe Wärme strahlt mir entgegen. Dunkle Pflaumennoten sorgen in Rouge Sarây von Atelier des Ors für eine beinahe cognacartige Fruchtigkeit, die von würzigem Zimt und einer unglaublich intensiven Holzigkeit begleitet wird.

Eine stark ambrierte Note durchzieht den Duft, die sehr warm, sehr tiefgründig und von einer herben und dunkelvanilligen Kakaonote durchdrungen zu sein scheint. Die Komplexität und der Körperreichtum dieser Kreation aus dem Hause Atelier des Ors ist beeindruckend. Die Dattel schenkt Rouge Sarây eine unaufdringliche Süße.

Die Vanille sorgt mit ihren tiefschwarzen Gewürznoten für zusätzliche orientalische Genüsse, während die Rauchigkeit des Guajakholzes den Duft harmonisch und überaus gekonnt abrundet. Mit Rouge Sarây hat Atelier des Ors nicht nur eine olfaktorische Hommage an den Nahen Osten geschaffen, sondern ein orientalisches Meisterwerk.

Rouge Sarây

Wer orientalische Düfte liebt, wird an Rouge Sarây sicherlich gefallen finden. Diese Kreation aus dem Hause Atelier des Ors ist ein richtiges Schmuckstück, das auch zu besonderen Anlässen getragen werden sollte. Ein weiteres olfaktorisches Schätzchen, das Lust auf mehr macht. 🙂

Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch ein schönes und erholsames Wochenende.

Liebe Grüße,
Julia

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Julia Biró Verfasst von:

Bereits 2010 gingen so einige Blogbeiträge auf mein Konto. Dann war ich „kurz“ weg – sechs Jahre. Umso mehr freut es mich, dass ich nun wieder die Chance bekomme, mein Näschen im Dienste der Duftrezension schnuppern zu lassen und eifrig in die Tasten zu hauen. Was Nischendüfte angeht, habe ich damals übrigens schnell Feuer gefangen. Meine Ausbildung tat dazu ihr Übriges: Als diplomierte Biologin kenne ich mich nicht nur mit Fauna und Flora, sondern auch recht gut mit der Herstellung von Ölen und Extrakten aus, was den Reiz der Parfumwelt natürlich noch größer macht.

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