… erreichte uns vor Kurzem und passt eigentlich ziemlich gut zu der Staubtrockenheit, die in meinem Garten derzeit herrscht, den ich jeden Abend im Schweiße meines Angesichts ewig lang wässere … Hoffentlich sind das keine Vorboten des Sommers, eine solche Dürre wie die letzten Jahre kann, denke ich, keiner von uns hier gebrauchen und auch wenn ich mich auf wärmere Tage freue, könnte es zumindest zwischendurch (nachts vielleicht?) einmal ordentlich regnen bitte.
Dennoch, auf Al Sahra freue ich mich, hatte ich doch lange nichts mehr von The Different Company unter der Nase, was ich nicht bereits kenne …
Deshalb gibt es ihn gleich zwei Mal im Blog, selten aber wahr. Ich hatte bereits einiges dzau vorbereitet, Harmen war aber schneller im Posten seines Artikels – nun dürft Ihr unserer beider Meinung dazu genießen 😉 Harmens Artikel vom Dienstag könnt Ihr hier nachlesen.
Der Neuling entsprang den Phiolen von Émilie Copperman, die Parfumistas durchaus ein Begriff sein dürfte – Düfte wie beispielsweise Balmains Extatic, Blumarine Ninfea, Bulgari Brit Sheer, Comme des Garçons Floriental als auch Serpentine, Van Cleef & Arpels Bois d’Iris, diverse Kreationen für Karl Lagerfeld, Givenchy und weitere gehen auf ihr olfaktorisches Konto. Für The Different Company ist sie nicht zum ersten Mal tätig – wenn ich richtig gezählt habe, ist Al Sahra ihr neunter Duft für die Franzosen.
Sehnsucht nach der Wüste – The Different Company Al Sahra
«They were the men and women of sand, wind, light, and the night.
They appeared, dreamlike, at the top of a dune, as if they had been born from the cloudless sky. » J.M.G. Le Clézio – DesertThe trail stretched far into the distance ahead of me. I turned around and the desert extended as far as the eye could see.
On the horizon, vast modern shards of glass and steel soared high in a crystalline blue sky, reaching upwards in search of their own end.
Passing by, the timeless men of sand and spices with their sheets and their heavily laden jars of dates, tracing the route of the Azalai, the ancient salt caravan that connects East to West, essential source of sustenance.I am the wind in the desert, mineral and sensual, that follows the spice caravan between the skyscrapers and along the ancient trade routes.
I am an artful trail, audaciously combining ancestral Incense with a joyful and invigorating touch of essence of Madagascan Cinnamon and White Violet. My intoxicating verve evokes the white softness of Sand Lily, the amber-scented warmth of Cistus Labdanum and the richness of Sandalwood.
I am a wave of happiness between the dunes and the oases. Modern and provocative, powerful and sweet.
Die Ingredienzen:
Kopfnote: Mineralische Noten, Salzige Noten, Veilchen
Herznote: Florale Noten, Zimt
Basisnote: Weihrauch, Labdanum (Zistrose), Ozonische Noten, Patschuli, Sandelholz
„Desert, desire, shadows and silence“, „Wüste, Verlangen, Schatten und Stille“ – so steht es geschrieben als Untertitel zu Al Sahra, dessen Beschreibung von The Different Company mit einem Zitat aus dem Roman Wüste von Jean-Marie Gustave Le Clézio eingeleitet wird. Dessen Name ist mir wohl geläufig, allerdings habe ich noch nie ein Werk von ihm gelesen, weshalb ich an dieser Stelle nicht nur für Euch, für diesen Artikel, sondern auch für mich ein bisschen recherchiert habe 🙂
Le Clézio und seine Wüstenprinzessin
Von Holger Motzkau – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
Le Clézio, geboren 1940 in Nizza, hat französisch-mauritische Wurzeln und besitzt beide Staatsangehörigkeiten. Er studierte in England als auch in Nizza (Englisch, Philosophie und Literatur), ein Blick auf seine Biographie erweist ihn als Vielreisenden, und zwar bereits seit Kindertagen. Nach einer begonnenen und nie vollendeten Dissertation über Lautréamonts Die Gesänge des Maldoror (sehr spannend, das Werk ist umstritten und nicht besonders bekannt …) wurde er später – nach Einsätzen als Entwicklungshelfer im Rahmen seines Militärdienstes – mit einer Arbeit zur Frühgeschichte Mexikos in Perpignan promoviert. In Folge lehrte er an diversen Universitäten, unter anderem in Mexiko-Stadt, Bangkok, Boston, Austin und Albuquerque.
Sein literarisches Schaffen ist mehrfach preisgekrönt: 1963 bekam er für Das Protokoll (seinen Erstling) den Prix Renaudot, 1980 den Prix Paul-Morand der Académie Française für Wüste, 2008 den Stig-Dagerman-Preis. 2008 schlussendlich wurde Le Clézio der Nobelpreis für Literatur verliehen mit der Begründung, er sei „the author of new departures, poetic adventure and sensual ecstasy, explorer of a humanity beyond and below the reigning civilization“, übersetzt „der Autor des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, Ergründer und Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation“.
Bei Wikipedia findet sich eine Zusammenfassung eines bekannten Interviews mit Le Clézio, veröffentlicht 2001 in Label France, in welchem er die Möglichkeit eines Selbstporträts, einer eigenen Charakterisierung dargeboten bekam, und aus dem sich einiges über seine Überzeugungen und Ansichten herauslesen lässt:
„Wenn Le Clézio sich in der Charakterisierung wiedererkennt, sowohl für Mystisches wie auch Philosophisches und ökologische Fragestellungen offen zu sein, dann sei zu berücksichtigen, dass er viel weniger Ideen verfolge, als dass er sich selbst ausdrücken möchte und das, woran er glaubt. Im Unterschied zum literarischen Engagement, wie es sich bei Jean-Paul Sartre, Albert Camus, John Dos Passos oder John Steinbeck gezeigt und in dem sich ein großes Vertrauen in die menschliche Entwicklung und die Macht des Schreibens geäußert habe, sieht er in der Gegenwartsliteratur eher Verzweiflung vorherrschen. Dabei sei Literatur sowieso ungeeignet, die Welt zu verändern. In der von ihm bevorzugten Gattung des Romans, die sich einer eindeutigen Zuordnung entziehe, könne er am besten auf die Multipolarität der Welt reagieren. […]
Als er sich bewusst geworden sei, wie sehr der europäische Rationalismus den städtischen und technischen Entwicklungsaspekt vorangetrieben hat, habe er sich anderen Zivilisationen zugewandt, in denen andere Ausdrucksqualitäten mehr zählen.
So habe er Ende der 1960er Jahre bei einem zweijährigen Aufenthalt in Mexiko […] Ausflüge nach Panama machen können, wo er das Volk der Embera kennengelernt habe. Zwischen 1970 und 1974 habe er sich erneut bei diesen aufgehalten. Sie hätten ihn beeindruckt, weil sie ohne juristische oder religiöse Autorität lebten. Über sie zu schreiben habe ihm gleich den Vorwurf eingebracht, dem Mythos vom „edlen Wilden“ aufgesessen zu sein. Dabei habe er nichts anderes machen wollen, als die anderen Kriterien und Werte, nach denen sie lebten, zu veranschaulichen.
In seinen Werken […] gehe es ihm darum, die europäische Welt, die eine der Häuslichkeit, der Innenräume und der Verschulung sei, mit Kulturen zu vergleichen, die nach außen gekehrt sind, dem Augenblick gelten und wo sich das Leben auf der Straße abspielt. Anlässe zum Schreiben dieser Erzählungen hätten sich aus vermischten Zeitungsnachrichten ergeben, basierten also auf tatsächlich Geschehenem.[…]
Für ihn, dessen Familie seit Generationen in Mauritius beheimatet gewesen sei, einem Lande, wo Indien, Afrika und Europa einander begegneten, zähle die Erfahrung des Exils. Er habe als in Frankreich Geborener immer den Eindruck gehabt, sein Heimatland liege woanders und einmal werde er dorthin gelangen. So fühle er sich seinem bretonischen Vorfahren nahe, der nach Mauritius gegangen sei, um sich am anderen Ende der Welt niederzulassen. Frankreich bedeute ihm als Nation nichts Verpflichtendes, aber die französische Sprache sei vielleicht seine wahre Heimat.“
Ich denke, das sagt einiges aus über Le Clézio und somit auch über sein Werken. In seinem Roman Wüste, der Bestandteil des Verlagsprogramms von Kiepenhauer & Witsch ist, erzählt er die Geschichte einer jungen Marokkanerin:
„Die Sonne und der Wind, die karge Schönheit der Wüste – das ist das Leben Lallas.“
Lalla lebt wohl nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrer Tante in den Slums einer Stadt am Meer, verbringt ihre Zeit am Strand oder in der Wüste mit der Beobachtung von Flora und Fauna und träumt von „den blauen Männern“, deren Geschichten sie kennt, seitdem sie ein Kind ist. Gemeint ist das Nomadenvolk der Tuareg. Einen Freund hat sie, einen Gefährten – Hartani, ein stummer Hirte und ihr Vertrauter. Vor einer angedachten Zwangsheirat flieht sie nach Marseille, wo sie in einer Absteige arbeitet – hier wird von Le Clézio wohl das Elend der nordafrikanischen Einwanderer, ihre Armut und die Brutalität der Großstadt, wie es in der Beschreibung des Romans heißt, exemplarisch am Beispiel Lallas erzählt. Diese wird später entdeckt von einem Fotografen, der Beginn einer Modelkarriere, für die das Faszinosum ihrer exotischen Schönheit von Bedeutung ist. Und dennoch wird Lalla nicht glücklich in Frankreich, kehrt später zurück in ihr Land, zu ihren Wurzeln, den blauen Männern oder vielmehr der Legende von ihnen, ihren Vorfahren, denen sie sich näher fühlt.
J.M.G. Le Clézio hat, so liest man bei Kiepenheuer & Witsch weiter, „in seinem Roman die Schönheit der Wüste Sahara mit der »Wüste« Marseille kontrastiert, auf kunstvolle Weise die Geschichte der Tuareg mit der Lallas verknüpft. Das Buch nimmt gefangen durch die Ursprünglichkeit Lallas, die wilde Fremdartigkeit der Tuareg, verzaubernde Naturbeschreibungen und eine ungewöhnlich poetische Sprache.“
Ich sehe schon, vielleicht sollte ich es mir doch einmal zu Gemüte führen, zumindest bin ich neugierig geworden. Hat es wer gelesen?
Der Welt größte Wüste – die Sahara
Und – war wer schon einmal in der Sahara, der beschworenen? Da zumindest hat es mich einmal hin verschlagen, das allerdings ist schon ein knappes halbes Leben her. Irgendwann einmal mit Mitte, Ende Zwanzig, im Rahmen einer Studienreise mit meiner Mutter. Wir haben das früher häufiger gemacht, so führte uns eine dieser Reisen auch nach Ägypten. Zumeist sind wir mit kleinen Gruppen eines ebenso kleinen Veranstalters verreist, deren typisches Kennzeichen war, dass ein Großteil der Teilnehmer a) bereits in Rente und b) genauer: in Pension, nämlich früher von Beruf Lehrer gewesen waren. Die Reiseführer tate mir hin und wieder leid, ehemalige Lehrer oder Professoren sind ein anstrengendes, weil gerne mal altkluges Völkchen. Nichtsdestoweniger hat es mir immer viel Freude bereitet, so auch auf dieser Reise, was vor allem an meiner Reisebekanntschaft lag. Hermann, ein Rektor im Ruhestand, Geisteswissenschaftler und Gentleman der alten Schule, mit dem ich auf unserem Nilkreuzfahrtschiff(chen) nächtelang philosophiert habe bei unzähligen Martinis … 😉
Ein Ausflug in die Wüste war auch Teil der Reise, selbstredend mit Kamelreiten. Eine lustige Erfahrung, weil es sich doch ganz anders anfühlt, als auf einem Pferd zu reiten – abgesehen davon, wie putzig die Viechers waren. Meines zeigte sich unglaublich verschmust, war aber leider zu groß für den Koffer, sonst hätte ich es liebend gerne importiert.
Die Sahara erstreckt sich, wie Ihr wisst, allerdings nicht nur auf ägyptischem Gebiet, sondern im Norden Afrikas auf über neun Millionen Quadratkilometern, was ungefähr der Fläche der kompletten USA entspricht. Von der afrikanischen Atlantikküste reicht sie bis hin zur Küste des Roten Meeres, ein Trapez bildend. Teile ihrer gehören, außer zu Ägypten, zu Marokko, Tunesien, Libyen, Algerien, Mauretanien, Mali, Niger, Tschad und dem Sudan.
Ihren Namen trägt sie dank des arabischen Wortes für Wüste, das für unseren heutigen Duftkandidaten namensstiftend war – صحراء, ṣaḥrāʾ, Einzahl, während Sahara dann für den Plural von Wüsten steht. Die Vegetation ist bekanntermaßen nicht sonderlich üppig, die Sahara ist überwiegend eine sogenannte Hammada, eine Fels- oder Steinwüste beziehungsweise eine Serir, Kies- oder Geröllwüste – Wiki sei Dank für die Erläuterung. Das, was wir unter Sahara verstehen oder vielmehr assoziieren, die Erg, eine Sandwüste, macht nur ungefähr zwanzig Prozent ihrer Fläche aus. Im übrigen wird sie im Arabischen gerne „große Wüste“ oder auch „Meer ohne Wasser“ genannt, die antiken Römer sprachen von der Terra deserta, dem verlassenen Land. Die Bezeichnung Sahara setzte sich erst im 18. Jahrhundert durch.
Das in der Duftbeschreibung zu Al Sahra angesprochene Volk der Tuareg ist ein Berbervolk, Hirtennomaden, die schon seit Jahrhunderten durch die Wüste ziehen, waren früher selbstredend verfolgt und mussten seit ihrer Existenz darum kämpfen, als freies Volk anerkannt zu werden samt ihrer Traditionen. Ihr Siedlungsgebiet wurde 1960 aufgeteilt zwischen Mali, Niger und Algerien, wobei wohl auch kleinere Gruppen in Burkina Faso und Libyen leben. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind etliche Tuareg sesshaft geworden, ihre Anzahl beträgt, die Angaben sind wohl stark schwankend, heute irgendetwas zwischen 1,5 und 3 Millionen Menschen.
Spannend fand ich, danke Wiki auch an dieser Stelle – ich wusste es nämlich nicht: das Wörtchen Tuareg stammt vom Wort Targa, dem berberischen Namen für die libysche Provinz Fezzan, aber:
„Die bis heute weit verbreitete arabische Volksetymologie: Tawariq (Einzahl: Tarqi), ‚das von Gott verlassene Volk‘, dient dazu, eine arabische Überlegenheit über die Tuareg auszudrücken. Grund dafür sind die liberalen religiösen Auffassungen der Tuareg, die von Vertretern einer strengen muslimischen Doktrin als verwerflich angesehen werden.
Der Name Tuareg hat sich seit der Kolonialzeit im deutschen, frankophonen und angloamerikanischen Sprachraum eingebürgert. Die Tuareg selbst bezeichnen sich nicht mit diesem Namen. Die emische Bezeichnung der Tuareg lautet Imajeghen im Niger, Imuhagh in Algerien und Libyen und Imushagh in Mali. […]
Diese Eigenbezeichnung bezieht sich auf Menschen mit freier Abstammung, die noble Qualitäten besitzen. Damit wird auf den Ehrenkodex (asshak) der Sahara- und Sahelbewohner hingewiesen. Alle drei Begriffe gehen auf dieselbe Wurzel zurück und sind lediglich infolge der dialektalen Ausformung unterschiedlich. Neben dieser Eigenbezeichnung Imajeghen/Imuhagh/Imushagh findet der Name Kel Tamasheq, ‚die Leute, die Tamasheq sprechen‘, Verwendung.
In der Literatur werden die Tuareg als Kel Tagelmust ‚die Leute des Gesichtsschleiers‘ oder „Das blaue Volk“ bezeichnet, da sie mit Indigo gefärbte Kleidung tragen. Beide Begriffe werden von den Tuareg nicht verwendet.“
Aber kommen wir nach all dem endlich zum „Juice“, meine Lieben!
Al Sahra – der Duft
Al Sahra ist, das überrascht mich nicht, kein hitziger Orientale, eventuell gar im Stile der alten Lutens-Klassiker. Die Duftbeschreibung enthält dafür zuviel „Blau“ – das Blau der Tuareg und des Himmels, ich denke dabei auch an kühle Wüstennächte, darüber hinaus ist die Rede von mineralischen, ozonigen und salzigen Anklängen.
Diese finden sich in Al Sahra und machen ihn deshalb für mich zu einer modernen Interpretation eines Orientalen, einem luftigen, gut tragbaren, einem jener seltenen Exemplare eines Jeans-und-weißes-T-Shirt-Orientalen – diese „Etikettierung“ hatte ich, wie ich meine, das erste Mal aufgeworfen im Rahmen der Rezension eines Duftes, der ebenfalls von The Different Company stammt, Oriental Lounge.
Al Sahra startet verhalten orientalisch-würzig, lässt Gewürze erahnen Wo es an dieser Stelle vollblut-orientalisch hätte weitergehen können, entfaltet Al Sahra ein olfaktorisches Potpourri verschiedenster Töne und Tonarten, vornehmlich in Dunkelgrün-Braun-Taupe: herben, eine schillernden Mischung aus ernstem Grün, annähernd krautig anmutend, eine unterschwellige, verhalten pudrige Süße mit einem Quentchen Scharfheit, von Sandel, Harzen und Zimt geschaffen. Letztere offeriert Wärme, wohlige, die gleichwohl nicht in Hitze ausartet, zudem von mineralischen, ja steinigen Noten (siehe beispielsweise Cristiano Fissores Cashmere for Men, Montales Greyland, ich meine auch Miller et Bertaux a quiet morning und weitere), Akzente von Erde und Sand sowie sachter Salzigkeit geprägt ist. Ob es nun die Nacht ist, die tintenblaue, oder die gleichwohl in leuchtenden Blautönen gehaltenen Gewänder der Tuareg, die mit dem fast wolkenlosen Himmel korrespondieren – Al Sahra brilliert mit interessanten Kontrasten dank einer gewissen Kühle, die luftig wirkt, ozonig, wie ein sachter Wind, der überdies von einer nahen Oase kündet, pastellig-grünes Blattwerk und den Duft unzähliger zarter Blüten andeutend, vor allem aber auch Veilchen, kühl-samtenes.
Al Sahra ist für alle Geschlechter geeignet und ein echter Immergeher: komplex und präsent als auch prägnant, aber dennoch ein Leisetreter, ein überaus angenehmer Understatement-Duft. Wie oben schon erwähnt, er ist so herrlich unkompliziert und trotzdem stylish wie eine Jeans in Kombination mit einer weißen (Leinen- oder sonstigen) Bluse und geht somit immer. Ich kann mir kaum jemand vorstellen, der ihn nicht mögen könnte, gleichwohl ist er nicht langweilig oder ein glattgebügelter Gesichtsloser, sondern ein Charakterduft für jeden Tag, jeden Anlass und jede Jahreszeit. Und darüber hinaus in seiner smoothen, samtig-sinnlichen Hautnähe ein echter Seelenschmeichler. Bei mir geht er umgehend in den Langzeittest, ich hätte einmal wieder Bedarf an einem solchen Duft.
Neugierig geworden, meine Lieben? Liest sich das so, als sei er auch etwas für Euch?
Viele herzliche Grüße
Eure Ulrike
Liebe Ulrike,
deine Beschreibung zu dem Duft von The Different Company hat irgendetwas in mir berührt. Ich weiß nicht, ob es dieses „Jeans und T-Shirt“-Gefühl war oder allgemein das Gefühl von Understatement, dass ich bei Düften allgemein sehr liebe. Auf jeden Fall kam nun gestern meine Duftprobe an und es war Liebe – Liebe auf den ersten Riecher. Blöd nur, dass ich mir auch eine Duftprobe von dem neuen Memo Paris-Duft „Ocean Leather“ (auch aufgrund eures Tagebuches) bestellt habe und jetzt im Zwiespalt bin, in welchen Duft ich investiere?
Wahrscheinlich müssen es beide sein 🙂
Grüße Ina
Huhuu liebe Ina,
na das freut mich aber, dass Du fündig geworden bist! Und gleich zwei Mal, so wie es scheint ; Wie war das bei Oscar Wilde? Versuchungen muss man nachgeben, wer weiß, ob sie wiederkommen … 😉 Ich kenne das im übrigen selbst nur zu gut 😀
Besonders schön finde ich aber auch, dass Du meine James-Dean-Shirt-und-Jeans-Beschreibung so gut nachvollziehen kannst. Jene Lässigkeit, die beiläufige, aber dennoch elegante, die, wie ich finde, gar nicht einmal so häufig zu finden ist im Bereich der Düfte. Understatement-Düfte gibt es viele, darüber hinaus selbstredend auch die Fraktionen der „Wie frisch geduscht“-, „Wie frisch gecremt“-, „Wie frisch gepudert“-Düfte – das ist für mich allerdings nicht zu vergleichen. Welche Düfte fallen denn für Dich sonst noch in diese Kategorie bzw. welches sind Deine (anderen) Lieblinge?
In jedem Fall wünsche ich Dir viel Spaß mit dem Neuzuwachs!
Herzliche Grüße
Ulrike
Liebe Ulrike,
ach ja, das Oscar Wilde-Zitat enthält so viel Wahrheit 🙂 Dann muss es wohl so sein, dass es beide Düfte werden.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mein Vater in seinem Büro jahrelang (zumindest über meine kompletten Teenie-Jahre hinweg) ein Filmplakat von „Giant“ hängen hatte. Wahrscheinlich ist deshalb dieses James Dean-Jeans- und TShirt-Gefühl so verinnerlicht in mir?!
Mein absoluter seifiger Favorit war jahrelang „Ciel“ von Amouage. Doch in letzter Zeit beschwerte mir dieser Duft manchmal Migräne. Vielleicht habe ich mich einfach übersättigt??? Letzten Sommer begleitete mich ausschließlich „Santal Blanc“ von Serge Lutens und mein absoluter Immergeher ist „Pure eVe“ von TDC. Ich liebe Moschus allgemein in Düften, nur macht mir da die Rose manchmal zu schaffen.
Vielen lieben Dank und schöne Grüße
Ina