… zelebriert weniger die Partyseite unseres Lieblingstraubenprodukts, sondern vielmehr Marc-Antoine Corticchiatos (Kindheits)Erinnerungen an seinen Großvater und dessen Hobby-Winzertätigkeiten. Dieser lebte auf Korsika, dem Sitz der Familie, wo Corticchiato, geboren in Marokko, früher in schöner Regelmäßigkeit weilte. Salute! zollt der korsischen Winzertradition Tribut, ist Hommage an die sonnigen Weine und das Können der heimischen Weinbauer.
Auf unser olfaktorisches Wohl – Salute
„Ich liebe die Verbindung zur Erde, zum Terroir und seiner Kraft, die sich in den korsischen Weinbergen ausdrückt. Und ich wollte schon immer den Zusammenhang zwischen Weinen und Düften erkunden. Während ich Salute! komponierte, erinnerte ich mich an meinen Großvater, der, wie viele Bauern zu dieser Zeit, seinen eigenen Wein herstellte. Er lagerte ihn in riesigen Korbflaschen aus Rauchglas, die er in seinem Keller aufbewahrte. Deshalb die erdigen Noten des Dufts. Aber ich wollte, dass sie luftig sind und den Angel‘s Share beschwören. Ich musste auch die Überdosis an Weinextrakt im Zaum halten, ein Stoff, den ich liebe, der aber auch schwer zu kontrollieren ist. Ich zähmte ihn mit korsischen Zitrusölen.“ – Marc-Antoine Corticchiato
Kopfnote: Zitrone, Mandarine, Grapefruit
Herznote: Weinblätter, Wein, Iris
Basisnote: Eiche, Eichenmoos, Moschus
Salute! ist der Trinkspruch der Insel, ein herzliches Prosit oder A ta santé, auf Deine Gesundheit – der Duft ist allerdings weniger eine genaue Abbildung des Weins und der Trauben, sondern soll vielmehr den Geist eines fröhlichen Treffens in den Weinbergen der Insel einfangen, der von Marc-Antoine Corticchiato zu einem festlichen Duft destilliert wurde.
Ein Duft nach Wein … Düfte von Winzern, Cognac-Herstellern oder ähnlichen Fabrikanten von netten alkoholischen Getränken gibt es diverse, tatsächlich sind so gut wie alle, zumindest die, an die ich mich in diesem Moment erinnere, überdurchschnittlich gut. Hier allerdings ist dezidiert Wein gemeint, darüber hinaus nicht Dessertwein, sondern … Weißwein. Acqua delle Langhe haben, so meine ich, diesbezüglich etwas in petto, Acqua del Gardas III feiert den Soave, darüber hinaus kommt mir umgehend der herrliche Dom Rosa in den Sinn von Les Liquides Imaginaires, der so authentisch Champagner nachzeichnet, dass ich in schöner Regelmäßigkeit in Ehrfurcht schwelge (abgesehen davon, dass er einfach „lecker“ ist).
Und wie verhält sich Salute!? Im Auftakt strahlen Zitrusfrüchtchen gemeinsam um die Wette, säuerlich-fruchtig leuchtend, wobei ich vor allem Zitrone und Grapefruit wahrnehme. Die salzig angehauchte Säuerlichkeit der Grapefruit zeigt schon in Richtung Wein, wobei es für mein Näschen in Folge eher wässrig als weinig, durchwoben von funkelndem (Schling?)Pflanzengrün. Und während ich noch sinniere, was das jetzt mit dem Wein zu tun hat, dreht sich Salute! in exakt diese Richtung und legt äußerst annehmbare Anklänge eines deliziösen Weißweins an den Tag, ganz genau so, wie ich einen ebensolchen schätze … Mineralisch und auf eine subtile Weise fruchtig, leise hellgrün schillernd und von einer angenehmen Säure untermalt. Rosen- und Eau de Vie-Facetten des Weinextrakts sind wohl dafür verantwortlich, und zwar in einer wohl ungewöhnlich hohen Menge.
Alles in allem erinnert mich Salute! an einen Vinho Verde, jene jungen portugiesischen Weißweine, die mich letzten Sommer gefesselt hatten als Immergeher für laue Feierabende – noch wer so begeistert davon? Salute! kommt in jedem Fall auf meine Testliste für das kommende Frühjahr bzw. den Sommer …
Ein schönes Wochenende und viele liebe Grüße
Eure Ulrike
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