Heutiges Tagesziel: Grasse. Jasmin de Pays und Rose de Mai, die zwei neuen Düfte der Collection de Grasse von Perris Monte Carlo, sind eben jenem Städtchen in Südfrankreich gewidmet, das wie kein anderes für die Kunst des Parfumhandwerks steht. Diese etwa 50.000 Einwohner zählende Stadt im Département Alpes-Maritime, etwa 20 km von der Côte d’Azur entfernt, mit dem Ruf, die Welthauptstadt des Parfums zu sein, ist der Geburtsort des Parfumeurs Jean-Claude Ellenas. Naheliegend, dass er von Perris Monte Carlo mit der Kreation der Grasse-Düfte Jasmin de Pays und Rose de Mai beauftragt wurde.
Grasse ist die Wiege der Parfümerie. In dem kleinen französischen Ort im Süden Frankreichs werden weltweit einige der besten Qualitäten an Rohstoffen hergestellt. Diese wunderschöne Region heißt uns herzlich willkommen mit ihren wertvollen Blüten und zeitlosen Aromen. 2018 hat die UNESCO den Ort Grasse zum Weltkulturerbe erklärt wegen seines außergewöhnlichen Fachwissens in Sachen Rohstoffentwicklung und wegen der Kunst der Parfumkomposition. Perris Monte Carlos Wunsch war es, Düfte zu erschaffen, welche die Geschichte und einzigartige Handwerkskunst von Grasse verkörpern. Düfte, die die Qualität und die wahre Bedeutung der französischen Parfumkunst darzustellen vermögen. Gian Luca Perris hat für diese Aufgabe einen der berühmtesten Parfümeure der heutigen Zeit bemüht: Jean-Claude Ellena.
Collection de Grasse – Rose de Mai
Grasse, die Mai-Rose und ein viel bemühtes Zitat von Gertrude Stein sind die äußeren Eckpfeiler dieses Rosenduftes. Rosen, Immortelle (Italienische Strohblume), Geranium, Rose und Moschus machen seine inneren Werte aus, die uns als Liebhaber der feinen Düfte ja besonders wichtig sind. Jean-Claude Ellena verrät uns selbst auch noch ein paar seiner Gedanken zu Rose de Mai, dem neuen Duft aus dem Hause Perris Monte Carlo:
„Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose …“ Dieses berühmte Zitat stammt von Gertrude Stein, eine der prominentesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Dieser Satz zeigt, dass unter allen Blumen die Rose einzigartig ist. Es gibt mehr als 50 verschiedene Rosensorten. Rosen können leicht, grandios, erfrischend, verführerisch, sanft und auch sinnlich sein, besonders, wenn sie mit Patchouli und Moschus gemischt werden. Ich habe auf den provokanten Ruf dieser zarten Blumen mit sanften und üppigen Noten geantwortet. Zwischen all den vielfältigen Rosensorten habe ich die Mai-Rose ausgewählt. Sie ist die kultivierteste Blume in Grasse. Für mich riecht die Mai-Rose am strahlendsten und am fröhlichsten“.
Rosendüfte gibt es nun wirklich wie Sand am Meer, ebenso wie Rosensorten. Seien wir also gespannt, welchen olfaktorischen Weg Jean-Claude Ellena mit seiner Rose de Mai eingeschlagen hat.
Perris Monte Carlo – Südfranzösischer Rosentraum
Tja, was bleibt mir nach dem ersten Schnuppern zu sagen als: „Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose“. Jean-Claude Ellenas Rose de Mai verzaubert. Hell, fröhlich und strahlend offenbaren sich gleich im Auftakt zarte und unglaublich authentische Rosennoten. Zwischen leuchtendem Pink und dezentem Rosa schillernd, ist diese Rose so transparent, klar und rein, dass ich mich sofort in ein Rosenbeet versetzt fühle, sobald ich die Augen schließe.
Beinahe schon höre ich beim Schnuppern die fleißigen Bienchen und Hummeln summen, die im rosigen Blütenmeer Nektar sammeln. Sanft-grüne Noten tauchen nach und nach auf, so als ob sich die Rose aus dem Meer der Blütenköpfe erhebt und ihr grünes Gewand, Stiel und Blätter, zum Vorschein kommen lässt. Eine zarte Honigsüße durchzieht den Duft, abgerundet durch die hellen und pudrigen Noten von Moschus, die den Duft von Perris Monte Carlo keinesfalls erdrücken, sondern nur untermalen.
Rose de Mai von Perris Monte Carlo ist einfach bezaubernd. Im Meer der Rosendüfte wurde hier natürlich das Rad nicht neu erfunden und doch hat hier Jean-Claude Ellena einen wahrlich tollen Duft geschaffen, der sicherlich nicht nur Rosenfreunde zum Strahlen bringt. 🙂
Collection de Grasse – Jasmin de Pays
Jasmin de Pays, der zweite Duft der Collection de Grasse von Perris Monte Carlo, ist dem namensgebenden Jasmin gewidmet, an dem sich vermutlich die Geister ebenso scheiden wie an der Tuberose (oder an allen anderen Weißblühern auch). Wie allen Weißblühern haftet auch dem Jasmin etwas Besonderes, etwas Entrücktes an – und das trotz seiner olfatorischen Präsenz. Jean- Claude Ellena stellt seinen Duft folgendermaßen vor:
„Meine Treue zum Jasmin liegt in meiner Kindheit in Grasse begründet. Als Kind habe ich oft bei Morgendämmerung Jasmin geerntet und jede einzelne, weiße, porzellanartige Blüte ausgewählt. Am Morgen riechen sie grün, transparent und rein. Am Mittag haben selbst die kleinsten Blätter einen warmen Orangenblütenduft entwickelt. In der Nacht entfalten die vergessenen, dann welken Blüten einen glückselig machenden, animalischen, tiefen Duft. Abhängig von der Tageszeit verändert der Jasmin seinen Duft. Dieses bewundernswerte Werk der Natur hat mich dazu inspiriert, den Duft andersartig vorzustellen, mit seinen Elementen zu spielen und ihn zu verändern. Ich wollte einen einzigartigen und für alle Zeiten unvergleichlichen Jasminduft erschaffen“.
Diese Einzigartigkeit kreiert er mit den Ingredienzien Jasmin, Nelke, Tagetes und Moschus.
Der Tag des Jasmins
Im olfatorischen Morgengrauen, dem Auftakt des Duftes, zeigt sich Jasmin de Pays von Perris Monte Carlo als intensiver Weißblüher, der von zarten Grüntönen durchzogen ist. Beinahe schon tuberosig anmutend, aber deutlich weicher, cremiger und pudriger. Tatsächlich entwickelt Jasmin de Pays nach und nach fruchtige Nuancen, die mich zwar nicht unbedingt an Orangenblüten erinnern, sondern eher etwas Pfirsichhaftes in sich tragen, samtweich und nach wie vor intensiv floral (auch wenn sich die erste Duftexplosion des Auftakts ein wenig beruhigt hat).
Jasmin de Pays hat etwas Verträumtes an sich, etwas Einlullendes, aber im positiven Sinne. Man fühlt sich mit diesem Duft geborgen, beinahe wie im Arm eines geliebten Menschen. Mit einem Hauch heller Moschuspudrigkeit und aromatischen Kräuternoten klingt Jasmin de Pays ganz allmählich aus.
Mit Jasmin de Pays hat Jean-Claude Ellena für Perris Monte Carlo einen authentischen Jasminduft geschaffen, der zwar deutliche Präsenz hat, was seine Alltags- und Bürotauglichkeit etwas einschränkt, aber trotzdem nicht unangenehm oder aufdringlich wirkt, sondern trotz allem eine gewisse Transparenz und Erhabenheit besitzt. Sicherlich muss man für Jasmin de Pays nicht nur Grassefan sein, sondern auch Weißblüher mögen. Wenn diese Vorraussetzungen aber gegeben sind, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass der ein oder andere eine neue Liebe finden könnte. 🙂
Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch ein sonniges und entspanntes Wochenende.
Liebe Grüße,
Julia
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