Man reiche mir Erfrischungen! 😀 Die letzten Tage hatten es in sich. Selbst hier an der Ostsee stiegen die Temperaturen auf 30 °C. Glücklicherweise immer von einem angenehmen Wind begleitet. Letzte Woche berichtete ich zwar schon über einen Minzduft – diptyques Eau de Minthé – habe aber unter meinen Samples einen weiteren gefunden. Die beiden Herren Miller et Bertaux haben menta y menta lanciert. Ich bin der Meinung: Minze geht immer. Also los geht’s. 🙂
menta y menta – spanisch für „Minze und Minze“ – ist bereits das 15. Parfum von Miller et Bertaux und zugleich Auftakt einer neuen Reihe von Eaux de Parfum, die nach eigener Aussage eine eher einfache Handschrift tragen. Ich muss einwenden, dass uns die Marke auch sonst nicht mit Opulenz und großem Orchester gedient hat. Alle Düfte, die ich bislang testen durfte, waren von einer simplen Schönheit geprägt, die keiner großen Effekte bedurfte.
Ein aromatischer Aufguss? Ein aromatischer Tee? Ein aromatisches Cologne? Alle drei Bezeichnungen treffen zu.
Da mache ich mir doch gerne selbst ein Bild! 🙂
menta y menta – der Duft
Frisch auf dem Teststreifen steigen mir grün funkelnde, scharfe, aromatische und weiche Minznoten in die Nase. War da auch etwas Zitrone oder gar Zitronenmelisse? Angegeben ist etwas Zitronenschale. Die Minze selbst zeigt alle ihre schönen Seiten und zahlreichen Facetten, dieses Mal als der große Star auf der Bühne. Hinzu kommen transparente, hauchdünn krautige Teenoten. Es dauert schon eine ganze Weile, bis der größte Ansturm der Minze vorüber ist und die Basisnoten zum Vorschein kommen. Leider bekomme ich nichts von dem angegebenen Kaffee heraus, jedoch ein wenig vom cremig-floralen Jasmin, der die Schärfe und Dynamik abfedert.
Das Mantra menta y menta
Der Name des Parfums menta y menta wird wie ein betörendes Mantra wiederholt, das an die Derwische mit ihren unendlichen Drehungen erinnert.
Ein grüner Wirbel tanzender Derwische, die im Tanz in Trance fallen, Mandalas im Hinduismus und Buddhismus, die die Welt und das ganze Universum darstellen, immer auf einen Mittelpunkt ausgerichtet. Eine Welt der Mystik, der Meditation und Ekstase. Möglicherweise nicht das Erste, womit man bei einem Minzduft rechnet. Mit spirituellen Düften verbindet man üblicherweise kontemplative Holz- oder Weihrauchnoten, heilige Gewürze und Blütenopfer. Aber Minze?
Man muss sich einfach darauf einlassen und neue Assoziationen knüpfen. Ich bin nicht der spirituelle Typ, aber ich kann mir menta y menta als leuchtende Energie vorstellen, als Lebenskraft, die durch die Nase in den Körper strömt.
Wer also einen ganz einfachen und unkomplizierten Minzduft wünscht, der seine grünen und frischen Noten verbreitet und dabei auch noch Raffinesse mitbringt, dem sei menta y menta ans Herz gelegt. Welche sind eigentlich Eure Minzlieblinge?
Liebe Grüße
Euer Harmen
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