Widmen wir uns heute und in den kommenden Artikeln den frisch eingetrudelten Düften des Quartetts „Les Extravagants“ von Parfums de Rosine, die auf die bezaubernden Namen Bois Fuchsia, Bleu Abysse, Éloge du Vert und Vanille Paradoxe hören. Am heutigen Mittwoch kommt nun der erste Duft dieser brandneuen französischen Vierlinge an die Reihe: Bois Fuchsia. Sicherlich wundert Ihr Euch, warum ich heute, am Mittwoch schreibe und nicht wie gewohnt am Dienstag.
Alle unter Euch, die Kinder im Kindergartenalter kennen oder haben, wissen sicherlich, dass diese meistens wunderhübsche Dinge aus eben jener Tageseinrichtung für Kleinkinder mitbringen: Gebasteltes oder gemalte Bilder, Steine und Stöcke werden bei uns auch gerne angeschleppt, Fundstücke von gemeinschaftlichen Spaziergängen und Ausflügen, die im kindergärtlichen Alltag regelmäßig stattfinden. Und dann gibt es da noch die weniger schönen Dinge, die ein Kindergartenkind mit Eintritt eben jener Einrichtung plötzlich inflationär mit ins elterliche Nest trägt: Zum Beispiel Husten, Schnupfen und grippale Infekte, die sicherlich zu den am besten zu überstehenden Krankheiten für den gesamten Haushalt gehören. Manchmal trifft es einen aber schlimmer und dann liegt plötzlich der gesamte Alltag flach.
Nachdem sich Kind und Kegel nun wieder auf dem Weg der Besserung befinden, komme ich, an der der Kelch der fiesen Seuche glücklicherweise vorübergegangen ist, nun endlich dazu, diesen Artikel zu schreiben und mich Erfreulicherem zu widmen.
Parfums de Rosine – Bois Fuchsia
Mit Bois Fuchsia hat wie alle Parfums-de-Rosine-Düfte einen Bezug zur Königin der Blumen, der Rose. Auch in dieser Kreation von Michel Almairac finden wir sie neben Schwarzer Johannisbeere, Iris, Himbeere, Litschi, Patchouli, Moschus und Sandelholz. Das Duftlabel selbst erklärt uns, was es mit den Duftnoten auf sich hat:
Der Duft Bois Fuchsia verdeutlicht die fruchtige Explosion zerdrückter Himbeeren der französischen „Rosa Gallica“, die man zum Schutz der berühmten Rose verwendete. Der legendäre Parfümeur des 21. Jahrhunderts Michel Almairac erschuf dieses wundervoll holzige, doch auch fruchtige Parfum eigens für Parfums de Rosine.
Der Duft Schwarzer Johannisbeeren mit ihren fruchtigen und minzigen Merkmalen erfüllt das sofort wiedererkennbare glänzende Finish und veredelt die eleganten und luxuriösen Noten des Parfums. Wunderschöne Iris zügelt diese Wirkung sanft mit ihren pudrigen und grünen Facetten. An diesem Punkt zeigt sich das kostbare Herz, in dem Himbeere und Litschi vorherrschen und einen saftigen und sinnlichen Akzent roter Beeren hervorbringen. Dann erscheint die Rose in all ihrer sinnlichen und majestätischen Pracht. Die weiche Tiefe von weißem Moschus, verbunden mit feinem und cremigem Sandelholz, verleiht dem Duft einen erhabenen Hintergrund. Patschuli spendet eine unvergleichliche Tiefe mit seinen scharfen, erdigen Tönen, die an moosige Wälder erinnern.
Bois Fuchsia zeugt von der modernen meisterhaften Parfümerie – ein fröhliches und farbenfrohes Parfum, das all jene ansprechen wird, die außergewöhnlich schöne Düfte lieben.
Von duftigen Wäldern
Himbeere und Schwarze Johannisbeere, da kann für mich schon fast nichts mehr schief laufen. Also gleich hinein in das duftende Vergnügen! Überraschend holzig und dunkel eröffnet der Duft im fuchsiafarbenen Flakon, untermalt von einer dezenten feuchten Erdnote. Die Himbeere sorgt mit ihren charakteristischen Aromen für eine säuerliche Fruchtigkeit, zu der sich bald schon schwarze Cassisnoten gesellen und so in Kombination mit den typischen Patchoulinuancen eine gelungene Waldatmosphäre erschaffen.
Rose zaubert eine zarte Seifigkeit in diese ganz einzigartige Waldnote und vereint sich aufs Schönste mit der erfrischenden Fruchtigkeit von Himbeere und Schwarzer Johannisbeere. Nach und nach wird Bois Fuchsia sanfter und heller. Der Nebeldunst im von Moosen überzogenen Hain legt sich. Die Sonne geht auf und vertreibt das Dunkel.
Cremige Iris und eine überraschend locker-flockige Moschusnote lassen den Duft erstrahlen und sorgen für luftige Momente. Doch tief im Innern ist Bois Fuchsia, das, was sein Name bereits verrät: ein fruchtiger Waldduft. Und so verbleibt der Duft während des gesamten Verlaufs an einem Ort im Tann und fängt hier nur verschiedene Stimmungen und Momente auf.
Von meinen bisher getesteten Parfums-de-Rosine-Düften ist Bois Fuchsia sicherlich der unrosigste Kandidat, was aber keineswegs negativ gemeint sein soll. Wunderschön und authentisch zeigt sich dieser Waldduft, wahrlich ein toller Auftakt für die kommenden Rezensionen. Allen, denen Parfums de Rosine bisher zu rosenlastig war und die Patchouli mögen, sollten Bois Fuchsia unbedingt testen. Ich freue mich auf mehr! 🙂
Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch einen schönen Tag.
Liebe Grüße,
Steffi
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